Horst Lichter träumte schon von einer wahren Sensation in seiner Trödelshow. Am Ende bleib jedoch nur der Abbruch, denn eine Verkäuferin hatte gefälschte Ware mitgebracht.
„Bares für Rares“ konnte in seinem langjährigen Bestehen schon einige bemerkenswerte Raritäten vorweisen. In diese illustre Runde wollte es auch Rebecca Hansen aus Windeck in Nordrhein-Westfalen mit ihrem Mitbringsel schaffen. Leider gab es da nur ein klitzekleines Problem…
Im Gepäck hatte Frau Hansen eine modernere Interpretation eines Bestiariums, also einer Sammlung von gezeichneten Tierdichtungen. Die waren jahrelang auf dem Dachboden der Schwiegermutter eingestaubt, jetzt sollte in der Trödelshow herausgefunden werden, was sie denn wert sind.
Allein schon die kunstvolle Unterschrift ließ Moderator Horst Lichter aufmerken und das scheinbar zu Recht: „Die Motive stammen von Salvador Dalí“, verriet Expertin Dr. Frederike Werner. Der spanische Künstler wurde vor allem durch seine dem Surrealismus zugehörigen Werke bekannt und ist zweifellos einer der berühmtesten Maler der Geschichte.
Entsprechend war das Staunen bei Horst Lichter groß. Die Expertin erklärte weiterhin, dass es sich hier um sogenannte Kaltnadelradierungen handele, allerdings irritierte sie die Anzahl, denn statt fünf Motiven müssten es eigentlich zwölf sein: „Es ist nämlich eine Serie, nämlich das ‚Bestiarium nach Jean de Lontaine‘, nach den berühmten Fabeln des 17. Jahrhunderts.“ Dalí fertigte diese Zeichnungen 1974 an und ab 1977 seien sie verkauft worden.
Für welch kurioses Erlebnis ein anderer Verkäufer in der Trödelshow sorgte, verrät euch das folgende Video:
Raritäten-Expertin entlarvt gekonnt eine Fälschung
Danach folgte jedoch der Schock, als sich Dr. Werner die Seriennummerierung ansah: „Die hat es so nicht gegeben.“ Es handele sich hier ihrer Meinung nach um einen gefälschten Nachdruck. „Was?!“, entfuhr es daraufhin vor Schreck Horst Lichter. Ein weiteres entscheidendes Indiz für die Expertise ist das Wasserzeichen, denn dieses bestätigt, dass das Papier erst ab Dezember 1980 überhaupt hergestellt worden sein. Folglich kann es sich nicht um ein Original von Dalí handeln, der laut der Expertin zu diesem Zeitpunkt auch gar keine Serien mehr signiert habe.
„Das macht mich fertig“, fasste Horst Lichter die emotionale Achterbahnfahrt zusammen. Ihm blieb jetzt auch keine andere Wahl mehr: „Dann darf ich die nicht zu den Händlern geben.“ Und Frau Hansen? Die nahm die vermeintlich schwere Enttäuschung ziemlich gefasst auf. Sie sei schlicht froh, jetzt zu wissen, was es mit den Zeichnungen auf sich habe. Dass ihr durch die Expertise vermutlich einige hundert Euro, wenn nicht sogar mehr durch die Lappen gegangen sind? „Das ist natürlich schade, aber so weiß man auf jeden Fall, was Sache ist.“
„Bares für Rares“ läuft werktags um 15:05 Uhr im ZDF, Wiederholungen sind beim Ableger ZDFneo gegen 8:50 Uhr und um 18:30 Uhr zu sehen. Das Konzept hat sich über die Jahre nicht verändert: Menschen wie Rebecca Hansen lassen ihre Exponate von Sachverständigen bewerten und feilschen dann im Händlerraum um den Verkaufspreis, sofern die Ware nicht gefälscht ist.
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