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Pieds nus sur les limaces: Lily ist anders. Sie lebt in einer skurrilen Fantasiewelt und macht meistens das, wozu sie gerade Lust hat. Zusammen mit ihrer Mutter wohnt sie in einem idyllischen Landhaus. Als ihre Mutter plötzlich stirbt, ist es an Lilys Schwester Clara, die mit einem Anwalt verheiratet ist und in Paris lebt, für Lily da zu sein. Unter dem Einfluss der eigenwilligen und freiheitsliebenden Lily findet Clara mehr und mehr Geschmack...

Handlung und Hintergrund

Die 20-jährige Lily will nicht erwachsen werden, sondern Kind bleiben. Auch nach dem Unfalltod der Mutter verhält sie sich bei der Trauerfeier entgegen jeder Norm. Sie futtert, was das Zeug hält, beleidigt und verscheucht die Gäste. Ihre ältere Schwester Clara, eine bürgerliche Juristengattin, nimmt sich eine Auszeit, um die Jüngere zu betreuen. Die provoziert, lässt sich von den Dorfjungen befummeln, sammelt tote Tiere und fertigt Pelzpantoffeln. Nach und nach zieht Lily ihre etablierte Schwester in ihr Fantasiereich.

Die 20-jährige Lily will nicht erwachsen werden, sondern Kind bleiben. Auch nach dem Unfalltod der Mutter verhält sie sich bei der Trauerfeier entgegen jeder Norm. Sie futtert, was das Zeug hält, beleidigt und verscheucht die Gäste. Ihre ältere Schwester Clara, eine bürgerliche Juristengattin, nimmt sich eine Auszeit, um die Jüngere zu betreuen. Die provoziert, lässt sich von den Dorfjungen befummeln, sammelt tote Tiere und fertigt Pelzpantoffeln. Nach und nach zieht Lily ihre etablierte Schwester in ihr Fantasiereich.

Die 20-jährige Lily will nicht erwachsen werden und provoziert ihre Umgebung. Ihre ältere Schwester Clara kümmert sich um sie. In Fabienne Berthauds Dramödie und Romanverfilmung brillieren Ludivine Sagnier und Diane Kruger.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Fabienne Berthaud
Produzent
  • Bertrand Faivre
Darsteller
  • Diane Kruger,
  • Ludivine Sagnier,
  • Denis Ménochet,
  • Brigitte Catillon,
  • Jacques Spiesser,
  • Anne Benoît,
  • Jean-Pierre Martins,
  • Gaëtan Gallier,
  • Reda Kateb,
  • Côme Levin
Drehbuch
  • Fabienne Berthaud,
  • Pascal Arnold
Musik
  • Michael Stevens
Kamera
  • Fabienne Berthaud,
  • Nathalie Durand
Schnitt
  • Pierre Haberer

Kritikerrezensionen

    1. Zum zweiten Mal beschäftigt sich Regisseurin Fabienne Berthaud mit einer autistischen, unkontrollierbaren jungen Frau, die sich nicht den Gesellschaftsregeln unterordnen kann und will. Während Diane Kruger im Low-Budget-Vorgänger „Frankie“ noch die ungestüme Protagonistin verkörperte, übernahm sie im Nachfolgeprojekt die Rolle der angepassten, „vernünftigen“ Clara. Für den Part der kindlich-spleenigen Lily gewann Berthaud Ludivine Sagnier, der man durchaus noch das unschuldig-naive Mädchen abnimmt, dessen Aktionen mitunter dramatische Folgen nach sich ziehen.

      Anfangs haben sich die beiden ungleichen blonden Geschwister wenig zu sagen, denn die allzu ehrliche, sprunghafte Lily stört nur den geregelten Alltag der etablierten Clara. Werte wie Karriere, Ansehen und materieller Wohlstand spielen in Leben des jüngeren Mädchens keine Rolle, das bizarre Kunstwerke und Installationen aus Puppenteilen, Stofffetzen sowie Tierkadavern kreiert. Diese makaberen, bizarren Ergebnisse ihrer kreativen Phasen schuf die Künstlerin Valérie Delis, was für gelegentliche Anflüge von schwarzem Humor sorgt. Bald muss die Juristengattin erkennen, dass die offene Schwester in ihren unverblümten, direkten Reden einige unangenehme, zutreffende Wahrheiten über den Zustand ihrer Ehe offen legt, was zunehmend Claras bisherige Existenz in Frage stellt.

      Berthaud verschweigt nicht, dass Lilys unbekümmertes Agieren ebenso unangenehme Folgen nach sich ziehen kann. Das fordernde, freizügige Herumtollen zwischen Lily und drei Jungen aus der Nachbarschaft in einem alten Bus vermag leicht in sexuelle Nötigung umzuschlagen. Ebenso besitzt die ausgelassene Stimmung beim Besuch eines Altkleidung sammelnden, männlichen Trios auf dem Landsitz einen zunächst bedrohlichen Unterton. Somit hält sie die Balance aus tragischen und komischen Elementen, die Lilys unkonventionelle Weltsicht mit sich bringt. Obwohl das Naturkind eigentlich alle Tiere liebt, nimmt ihr Zusammentreffen mit einem nervtötenden Hund aus Pierres Familie keinen positiven Ausgang.

      Zu Beginn ebenso spleenig erzählt wie die Gedankengänge der ungebändigten Lily, gelingt Berthaud eine tragikomische Familien- und Selbstfindungsstudie voller skurriler, schwarzer und einfühlsamer Momente. Man braucht etwas Zeit, um in die gelegentlich sprunghafte Inszenierung einzufinden. Dass Berthaud eine John Cassavetes-Anhängerin ist, erkennt man an der teils spröden, rauen Inszenierung, was der mit stimmungsvollen Naturimpressionen angereicherten Geschichte allerdings jede Glätte nimmt.

      Fazit: Sensibel-eigenwilliges Porträt zweier nur anfangs ungleicher Schwestern, das trotz redundanter Momente für sich einzunehmen versteht.
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