Fast ein Jahr nach dem Aus für den „Batgirl“-Film ist die komplette Handlung geleakt. Und so wie es aussieht, zeigen sich Fans nun doch froh darüber.
Es war das erste große Beben im Zuge der Fusion der Unterhaltungsriesen WarnerMedia und Discovery zu Warner Bros. Discovery: Im August 2022, also vor fast genau einem Jahr, wurde verkündet, dass der als Exklusivfilm für die Streamingplattform Max, ehemals HBO Max, geplante DC-Film „Batgirl“ trotz eines Budgets von 90 Millionen US-Dollar eingestampft wird. Als Grund wurde angeführt, man wolle die Kosten steuerlich abschreiben lassen. Hollywoods Elite wurde fast ohnmächtig vor Empörung über so viel Verachtung für die Kunst, Marvel-Fans lachten fast noch mehr als über „Thor: Love and Thunder“ und DC-Kritiker*innen sahen sich in diesem drastischen Schritt in ihrer Prophezeiung zum Untergang des DC Universe (DCU) bestärkt.
Ausgerechnet David Zaslav, CEO und Präsident von Warner Bros. Discovery und laut einer CNBC-Liste mit einem Gehalt von annähernd 500 Millionen US-Dollar bestbezahlte Hollywood-Führungskraft in den vergangenen fünf Jahren, sorgte bei seinem Unternehmen für einen harten Sparkurs. Welch Ironie. Da empört es sich doch gleich umso besser, wenn man das Aus für eine Produktion, in die ein ganzes Team viel Schweiß und womöglich auch Blut gesteckt hat, auf die Gier Hollywoods schieben kann.
Immerhin versammelte das Regie-Duo Adil El Arbi und Bilall Fallah („Bad Boys for Life“) vor der Kamera eine ausgezeichnete Schauspielriege mit Leslie Grace („In the Heights“) als Barbara Gordon alias Batgirl, Brendan Fraser („The Whale“) als Ted Carson alias Firefly, Michael Keaton („Birdman“) als Bruce Wayne alias Batman sowie J.K. Simmons als Commissioner James W. Gordon. So einen Film stellt man doch nicht einfach so ein? Vor allem dann nicht, wenn man auf der Welle des sogenannten Brenaissance, dem Comeback von Brendan Fraser, mitreiten kann. Und dazu zeigten sich nach rund 30 Jahren nicht wenige enorm neugierig auf Keatons Rückkehr als Batman. Diese ganzen Faktoren hätten dem Streamingdienst mit Sicherheit einige neue Abonnements verschafft.
Den Film wird niemand mehr zu Gesicht bekommen, eine Bedingung für die Abschreibung, aber dafür wurde just die vermeintliche Handlung über einen Twitter-Account über mehrere Einträge, teilweise mit Bildern und Videos versehen, geleakt:
„Die Handlung des eingestellten ‚Batgirl‘-Films von Warner Bros. mit Leslie Grace, Brendan Fraser, J.K. Simmons, Rebecca Front und Michael Keaton. Diese wurde aus unterschiedlichen Quellen zusammengefügt und ich habe mein Bestes gegeben, um sie kohärent zu halten, viele Details fehlen aber noch.“
Demnach hat Barbara Gordon ihre erste Begegnung mit Batman in jungen Jahren, als sie ihren Vater, James W. Gordon bei einer Patrouille begleitet. Dann wird sie von einem Schicksalsschlag heimgesucht, als ihre Mutter bei einem Hausbrand ums Leben kommt. Barbara kann noch den Schemen eines Mannes erkennen, bevor sie das Bewusstsein verliert. Viele Jahre später geht die nun erwachsene Barbara einer gewöhnlichen Bürotätigkeit nach. Bei einer Halloween-Party von Bruce Wayne kann sie – im Batman-Kostüm – ihre Kampffertigkeiten unter Beweis stellen, als Superbösewicht Moth die Party mit seiner Truppe ausrauben will.
„The Flash“ könnt ihr bereits über Amazon zum Streamen vorbestellen
Angestachelt von dieser Erfahrung, klaut die junge Frau einen alten Batarang sowie Catwomans Maske aus der Asservatenkammer des Gotham City Police Department, um sich daraus etwas Eigenes zu stricken – aus Barbara Gordon ist Batgirl geworden. Gegen den Willen von Batman mischt sie die Unterwelt Gothams auf und versucht, Firefly, den sie für den Tod ihrer Mutter verantwortlich macht, ausfindig zu machen. Dabei verliebt sie sich bei ihren Recherchen in Anthony Bressi, Sohn einer Mafia-Familie. Es kommt zur finalen Konfrontation mit Firefly, der die ganze Stadt in Brand setzen will. Am Ende sind Batman und Batgirl ein Team und gleiten gemeinsam durch die Nacht Gothams. Was euch in nächster Zeit im DCU erwartet, erzählt euch James Gunn im Video.
„Batgirl“: Fans sind entsetzt über die generische Geschichte
In der Tat klingt die Handlung, die über den Twitter-Link in ihrer Gesamtheit mit weiteren Details enthüllt wurde, nach einer bemühten 08/15-Origin-Geschichte. Einige der Fans vermuten gar, dass Warner ein „Morbius“-Debakel verhindert haben könnte.
„Danke fürs Teilen. Ich bin froh, dass sie es gecancelt haben. Es hört sich grausam an. Aber wenigstens wissen wir es nun, dank dir und diesem Beitrag.“
„Dieser Film scheint eine echte Katastrophe zu sein. Er hat ein paar gute Stellen, aber das meiste ist einfach nur schlecht. Und wer hat es überhaupt für eine gute Idee gehalten, Batman älter als Gordon zu machen? Und das auch noch ohne eine Erklärung. Und Brendan Fraser so zu verschwenden…Das hätte DCs ‚Morbius‘ werden können. Wir hatten noch einmal Glück gehabt.“
Aber es gibt auch einige, die jetzt umso neugieriger sind:
„Interessante Lektüre. Da frage ich mich, wie das Ganze hätte aussehen können.“
„Nachdem ich das hier gelesen habe, frage ich mich umso mehr, warum sie nicht ‚The Flash‘ statt ‚Batgirl‘ eingestellt haben.“
Ihr seid DC-Fans der ersten Stunde und kennt jeden Film? Dann traut euch an unser Quiz: