Es war eine Entscheidung, die selbst die Macher des „Batgirl“-Films überrascht hat. Und nun haben sie nicht einmal mehr Zugang zu ihren eigenen Aufnahmen.
Es ist kaum zu fassen, dass ein Studio einen eigentlich bereits fertig gedrehten Film lieber in der Versenkung verschwinden lässt, anstatt ihn fertigzustellen und in die Kinos zu bringen beziehungsweise über Streaming zu veröffentlichen. Und das alles, um die Budgetkosten des Films in Höhe von rund 90 Millionen US-Dollar als Verlust abschreiben zu können. Genau das hat Warner Bros. Discovery unter neuer Führung von David Zaslav mit dem DC-Projekt „Batgirl“ gemacht.
Dass es eine Entscheidung war, die allein von der Führungsetage und ohne die Beteiligten am Filmprojekt gefällt wurde, zeigte sich sehr schnell an der geschockten Reaktion des Regie-Duos Adil El Arbi und Bilall Fallah („Bad Boys for Life“) sowie den Mitteilungen von Hauptdarstellerin Leslie Grace („In the Heights“) über soziale Netzwerke.
Michael Keaton als Dunkler Ritter in „Batman“ könnt ihr über Amazon per Stream sehen
Ein Jammer, dabei hatten die Regisseure zuvor noch von den Dreharbeiten geschwärmt, sprachen in den höchsten Tönen von ihren Darsteller*innen, allen voran ihrem Idol Michael Keaton, der für „Batgirl“ nach rund 20 Jahren als Dunkler Ritter zurückkehren sollte. Auch Brendan Fraser soll als Firefly eine großartige Figur am Set gemacht haben.
Eigentlich kaum zu glauben, dass „Batgirl“ bei den angeblichen Testvorführungen so schlecht beim Publikum abgeschnitten haben soll. In einem Interview mit Skript betonten El Arbi und Fallah, dass die Qualität des Films nie zur Debatte gestanden habe:
„Es war weder ein künstlerisches Problem auf unserer Seite, der Hauptdarstellerin noch eines in Bezug auf die Qualität des Films. Wir waren mitten im Schnitt, es gab noch eine Menge Arbeit, die erledigt werden musste. Es war nicht so, als sei der Film fertiggestellt gewesen. Aber sie teilten uns mit, dass es eine strategische Änderung sei. Ein neues Management. Und sie könnten etwas Geld sparen.“
Um die Kosten tatsächlich abschreiben zu können, darf Warner Bros. Discovery jedoch in keiner Weise von „Batgirl“ profitieren. Das heißt, der Film darf nicht veröffentlicht werden. Und die Verantwortlichen haben rigorose Schritte unternommen, um genau das sicherzustellen, wie sich die Filmemacher erinnern:
„Adil rief mich an und sagte mir: ‚Mach schnell! Hau alles auf dein Smartphone!‘ Ich rief den Server auf… Alles war weg: ‚Verdammte Scheiße!‘ Wir konnten noch nicht einmal die Szenen mit Batman behalten.“
Auf „Batgirl“ müssen Fans leider verzichten. Es gibt aber noch andere DC-Filme, auf die ihr euch freuen dürft, wie ihr dem Video entnehmen könnt.
Nach „Batgirl“-Einstellung: Regisseure erhalten viel Zuspruch
Dass die beiden belgischen Filmemacher durchaus in der Lage sind, teure Spektakel zu stemmen, hatten sie mit ihrem Hollywood-Debüt „Bad Boys for Life“ bewiesen. Für „Batgirl“ verzichteten sie gar auf das Angebot, „Beverly Hills Cop 4“ mit Eddie Murphy für Netflix zu inszenieren. Da schmerzt die unerwartete Einstellung ihres DC-Films umso mehr, wie Fallah wissen lässt:
„Als ich davon erfuhr, war ich zunächst geschockt. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren soll, ich wollte Dinge zerschlagen, heulen… Ich sagte mir: ‚Das passiert nicht wirklich.‘ Aber all diese Unterstützung im Internet wie auf Twitter zu sehen… selbst große Regisseure wie Edgar Wright und James Gunn haben uns aufmunternde Nachrichten geschickt. Das war sehr herzerwärmend.“
Sie hoffen zwar, den Film irgendwann doch noch veröffentlichen zu können, durch die Natur der Sache dürfte dieser Wunsch allerdings schwer erfüllbar sein. Dafür dürft ihr euer Wissen in unserem DC-Quiz testen: