Beasts of No Nation: Von Cary Fukunaga ("Sin Nombre", "True Detective") inszeniertes, hartes Drama über einen afrikanischen Jungen, der Kindersoldat wird.
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Handlung und Hintergrund
In einem namenlosen Land Afrikas erlebt der zehnjährige Agu, wie Rebellen sein Dorf stürmen und zerstören, seinen Vater und seinen Bruder umbringen. In großer Angst flieht er in den Busch, wo er auf einen charismatischen Rebellenführer trifft, der ihn in seine marode Truppe aufnimmt und ihm das Abschlachten lehrt, seine Fähigkeit als Soldat muss er beweisen, indem er einem Gefangenen mit der Machete den Schädel spaltet. Bald gehört das Töten zu seinem Alltag.
Besetzung und Crew
Regisseur
Cary Fukunaga
Produzent
Daniel Crown,
Amy J. Kaufman,
Riva Marker,
Daniela Taplin Lundberg
Darsteller
Idris Elba,
Ama Abebrese,
Abraham Attah,
Richard Pepple,
Opeyemi Fagbohungbe
Drehbuch
Cary Fukunaga
Musik
Dan Romer
Schnitt
Mikkel E.G. Nielsen
Casting
Harrison Nesbit
Kritikerrezensionen
Beasts of No Nation Kritik
Beasts of No Nation: Von Cary Fukunaga ("Sin Nombre", "True Detective") inszeniertes, hartes Drama über einen afrikanischen Jungen, der Kindersoldat wird.
Netflix sorgte beim Filmfestival Venedig mit Cary Fukunagas Drama um Kindersoldaten in Afrika für Aufsehen.
Diese Bilder brennen sich ein: Da muss ein Junge den Kopf eines Gefangenen mit einer Machete spalten oder einem anderen eine Granate in den Mund stecken und zugucken, was passiert. Cary Fukunaga schockiert mit seiner Tragödie über die Brutalisierung von Kindersoldaten in Afrika. Die Handlung ist in einem namenlosen Staat angesiedelt, könnte fast überall auf dem schwarzen Kontinent spielen. Der ungefähr zehnjährige Agu stammt aus einer guten christlichen Familie, geht zur Schule und führt ein behütetes Leben bis eines Tages Rebellen ins Dorf einfallen. Seine Mutter und das Baby können noch im Auto fliehen, sein Vater und Bruder werden umgebracht, er kann sich in letzter Sekunde in den Busch retten. Dort trifft er auf einen charismatischen Rebellenführer, der ihn in seine Truppe aufnimmt, wo er das Abschlachten lernt. In karnevalesken Uniformen zieht der marodierende Drogen konsumierende Haufen durchs Land und hinterlässt eine blutige Spur der Verwüstung und genießt seine auf Gewalt beruhende Macht, eben „Beasts of No Nation“.
Wie der Kindersoldat auf den Kommandanten als Vaterfigur reinfällt und die Verrohung der Welt erlebt, selbst an Massakern teilnimmt und Kinder andere Kinder töten, Zivilisten kalt ermorden, das wird weder beurteilt oder analysiert, weder politisch oder historisch argumentiert, sondern einfach dargestellt, was die Grausamkeit noch stärker spüren lässt. Der Abgesang auf jeglichen Wertekanon einer zivilen Gesellschaft ist brutales, radikales und manchmal schwer erträgliches, sehr demoralisierendes Kino, von Fukunaga formidabel selbst gefilmt. Ein Schlag in die Magengrube, der durch Wahrhaftigkeit überzeugt, dem Zuschauer durch die Nähe zum Geschehen keine Ausflucht lässt. Wenn ganz zum Schluss der Junge in einem UN-Camp versucht, ein Stück Normalität wieder zu gewinnen, bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer. Neben Idris Elba als Führerfigur kann sich der junge Abraham Attah behaupten und erhielt prompt in Venedig den Marcello Mastroianni Preis für den Besten Nachwuchsschauspieler. mk.