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Beaufort: Drama über die letzten israelischen Soldaten, die 2000 aus dem südlichsten Stützpunkt im Libanon abgezogen werden.

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Handlung und Hintergrund

In der legendären Festung Beaufort im Süden des Libanon schieben israelische Soldaten Dienst nach Plan. Ängste und Nöte der dort Stationierten sind jederzeit spürbar. Nicht von ungefähr gilt Beaufort als gefährlichster Militärposten der Region. Aufatmen und Erleichterung begleiten die Ankündigung, dass der Posten im Mai 2000 geräumt werden soll, weil Israel sämtliche Truppen aus dem Land abzieht.

1982 eroberte die israelische Armee unter hohen Verlusten die im 13. Jahrhundert im Südlibanon errichtete Kreuzfahrerfestung Beaufort. Achtzehn Jahre später nun soll Beaufort geräumt werden, doch das ist leichter gesagt als getan, liegt die bewaffnete Exklave doch auf feindlichem Boden unter permanentem Granatenbeschuss der Hisbollah und kann nur über verminte Straßen erreicht werden. Unter den Soldaten, fast sämtlich junges Gemüse mit einem Kommandanten von 22 Lenzen, wechselt die Stimmung zwischen Wut, Erleichterung und begründeter Nervosität.

Israelisches Kriegsdrama ohne arabische Perspektive, basierend auf historischen Ereignissen, um die von individuellen Tragödien begleitete Räumung eines militärischen Außenpostens im Libanon. Berlinale-Regiepreisträger 2007.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Joseph Cedar
Produzent
  • Dodi Zilber,
  • Moshe Edery,
  • David Mandil,
  • Dodi Zilber
Darsteller
  • Ami Weinberg,
  • Ohad Knoller,
  • Alon Abutbul,
  • Oshri Cohen,
  • Itay Tiran,
  • Eli Eltonyo,
  • Danny Zahavi,
  • Itay Turgeman,
  • Gal Friedman
Drehbuch
  • Joseph Cedar

Kritikerrezensionen

    1. „Beaufort“ ist ein Kriegsfilm ohne den Feind, ohne Schlachtengetümmel, bildgewaltige Explosionen und spektakulären Nahkampf. Es ist ein Film über die Angst der Soldaten und die Sinnlosigkeit ihrer Mission – eher ein Film über den Krieg also als ein Kriegsfilm, ja sogar ein Film, der sich dem Krieg entgegenstellt, indem er ihn in seiner ganzen Sinnlosigkeit zeigt.

      Monochrom die Bilder, in dunklem Ocker gehalten, eng die Gänge des Bunkers, der unter der Festung liegt: Regisseur Joseph Cedar, der für diesen Film auf der Berlinale 2007 den Preis für die Beste Regie erhielt, entwirft ein klaustrophobisches Dekor, ein Labyrinth in dem sich die Soldaten zu verlieren drohen und das jede Menge Platz bietet für ihre Ängste. Und die steigern sich umso mehr, je länger der Abzug auf sich warten lässt, umso häufiger es heißt: bleibt noch einen Tag länger. In diesem Kammerspiel der besonderen Art werden immer wieder neue Soldaten geschickt, immer wieder kommen sie bei der Entschärfung von Minen oder unter libanesischem Raketenbeschuss ums Leben. Die Übriggebliebenen müssen verteidigen, wofür ihre Kameraden, die oft zu Freunden geworden waren, ihr Leben gelassen haben: einen Hügel, irgendwo im Südlibanon, dessen Besetzung nie wirklich vorgesehen war.

      Joseph Cedar denunziert in „Beaufort“ den Krieg – nicht den konkreten, auch nicht den des Sommers 2006, sondern die Idee, die dahinter steht. Er zeigt seine Schrecken auf und verweigert sich jeglicher Glorifizierung. Spektakuläre Schlachtszenen und monumentale, den Nachthimmel wie ein Feuerwerk schaurig-schön erleuchtende Angriffe sucht man bei Cedar fast vergeblich. Er wirft einen streckenweise nüchternen Blick auf die Ereignisse, der jedoch immer wieder durchbrochen wird vom Leid der Soldaten, von Heimweh und Tod. Zwischen beinahe dokumentarischen Momenten und psychologisierenden Sequenzen, die die Befindlichkeit der Soldaten aufzeigen, hin- und herspringend wirkt der Film phasenweise ein bisschen schematisch. Dies wird jedoch von der exzellenten Kameraführung und Raumgestaltung sowie der Stärke der Erzählung weitestgehend aufgehoben.

      Fazit: Ein Film, der in beklemmenden, klaustrophobischen Bildern die Schrecken einer sinnlosen militärischen Aktion zeigt, sich dabei jedoch eines Kommentars zu aktuellen politischen Ereignissen enthält und sich vielmehr einer generellen Beobachtung des Krieges widmet.
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    2. Beaufort: Drama über die letzten israelischen Soldaten, die 2000 aus dem südlichsten Stützpunkt im Libanon abgezogen werden.

      „Beaufort“, ein schöner Name, der falsche Erwartungen weckt, für Dekaden von Kampf und Tod steht. Die titelgebende Festung aus dem 12. Jahrhundert wurde 1982 von den Israelis erobert und zum Außenposten im besetzten Südlibanon ausgebaut, im zweiten Libanonkrieg 18 Jahre später aufgegeben. Joseph Cedar („Silberner Bär“ für die Beste Regie) zeigt die letzten Wochen bis zum Abzug. Unter Raketenbeschuss der auf dem Nachbarhügel stationierten Hisbollah-Einheiten warten die Soldaten in klaustrophobischer Atmosphäre auf den Abzug. Unter ihrem ambitionierten 22-jährigen Offizier quälen sich die blutjungen Männer durch die Zeit, sehen Kameraden und Freunde sterben. Der Tod kommt - mal voraussehbar bei der Entschärfung einer Mine, mal zufällig beim Spiegeleierbraten, nach dem Hohelied auf die ferne Freundin oder dem Abschiedslied für einen kurz vorher Gefallenen. Cedar schafft es, die eigentlich langweilige Warterei kraftvoll und keine Sekunde langweilig zu inszenieren, konzentriert sich auf Details, auf Gesten und Gesichter, die Worte obsolet erscheinen lassen. Die Männer können nur reagieren, in Deckung gehen und hoffen. In unförmige Uniformen gezwängt, wirken sie wie von einer anderen Welt, leiden unter ihrer Angst, ohne sie offen artikulieren zu dürfen und zu können. Im Mittelpunkt steht der junge Kommandeur, der Verantwortung für die anderen trägt und dennoch zögert, das Fort in die Luft zu jagen aus einer diffusen Achtung vor denjenigen, die dort über die Jahre starben. Nach dem Auftrag zur Sprengung der Anlage und der darauf folgenden Verminung, müssen die Übriggebliebenen noch eine Nacht auf dem Pulverfass verbringen. Da ist die Intensität der emotionalen Anspannung zum Greifen nahe und fast nicht mehr auszuhalten. Die Männer erkennen, dass sie nur Figuren im Spiel um Macht sind wie Bauern beim Schach und stellen Autoritäten in Frage, akzeptieren Befehle nur noch zähneknirschend, bekennen sich zu ihrer tiefen Furcht und ihrem starken Überlebenswillen. „Beaufort“ ist keiner dieser „pädagogisch wertvollen“ Antikriegsfilme, sondern packendes Kino mit menschlicher Message. Und wenn der Trupp endlich wieder auf israelischem Gebiet ankommt, sich die Jungs die schweren Klamotten vom Körper reißen und befreit durchatmen, ahnt man nicht nur ihre körperliche Verletzbarkeit, sondern auch ihre seelische. mk.
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