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Beautiful Boy: Auf wahren Begebenheiten basierendes Crystal-Meth-Drama mit Steve Carell als Vater, der miterlebt, wie sein Sohn (Timothée Chalamet) in die Sucht abrutscht.

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Handlung und Hintergrund

Gibt es irgendetwas, das er falsch gemacht haben könnte? David Sheff (Steve Carell) muss verzweifelt mit ansehen, wie sein Sohn Nic (Timothée Chalamet) in die Crystal-Meth-Sucht abrutscht. Shef erinnert sich an die Kindheit seines Sohnes (in verschiedenen Altersstufen gespielt von Kue Lawrence und Jack Dylan Grazer), gibt sich selbst die Schuld und versucht verzweifelt, den Kontakt nicht abreißen zu lassen. Derweil hat Nic selbst eine Entscheidung getroffen, die nicht mehr rückgängig gemacht werden kann.

Durch seine Sucht wird Nic zunehmend auch zu einer Gefahr für sein Umfeld. Nicht nur seine Freundin Freundin Lauren (Kaitlyn Dever) rutscht mit ihm ab. Auch die Familie rund um Mutter Vicki (Amy Ryan), Schwiegermutter Karen (Maura Tierney) sowie die Halbgeschwister Jasper (Christian Convery) und Daisy (Oakley Bull) erleben Nic als immer brutaler und unzurechnungsfähig. Der Weg zum Entzug ist lang und hart. Unterwegs versucht David, seinem Sohn zu helfen, wo er kann.

„Beautiful Boy“ — Hintergründe

Schon die Buchvorlage zum ersten englischsprachigen Film des oscarnominierten Regisseurs Felix Van Groeningen („The Broken Circle“) hat es in sich. Der Tatsachenbericht „Beautiful Boy: A Father’s Journey Through His Son’s Addiction“ des New York Times Autors David Sheff erzählt schonungslos vom Kampf gegen die Sucht und stand im Jahr 2008 lange auf Platz Eins der amerikanischen Bestsellerlisten. Sheffs Sohn Nic schrieb daraufhin das Buch „Tweak: Growing Up on Methamphetamines“, um die Geschichte noch einmal aus seiner Perspektive zu schildern.

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Aus diesen beiden, authentischen Berichten hat Felix Van Groeningen gemeinsam mit dem oscarnominierten Drehbuchautor Luke Davies („Lion – Der lange Weg nach Hause“) ein bewegendes Drama mit absoluter Starbesetzung geschaffen. Während schon im Hintergrund der Produktion das Oscargold glitzerte, standen mit Steve Carell („Battle of the Sexes - Gegen jede Regel“), Shootingstar Timothée Chalamet („Call Me By Your Name“) und Amy Ryan („The Infiltrator“) drei weitere Oscarnominierte vor der Kamera.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Felix Van Groeningen
Produzent
  • Sarah Esberg,
  • Nan Morales,
  • Dede Gardner,
  • Jeremy Kleiner,
  • Brad Pitt
Darsteller
  • Steve Carell,
  • Timothée Chalamet,
  • Maura Tierney,
  • Amy Ryan,
  • Oakley Bull,
  • Kaitlyn Dever,
  • Christian Convery,
  • Jack Dylan Grazer,
  • Amy Aquino,
  • Carlton Wilborn,
  • Stefanie Scott,
  • Timothy Hutton,
  • Amy Forsyth,
  • Andre Royo
Kamera
  • Ruben Impens
Schnitt
  • Nico Leunen
Casting
  • Francine Maisler

Kritikerrezensionen

    1. BEAUTIFUL BOY von Felix van Groeningen erzählt die wahre Geschichte eines drogenabhängigen jungen Mannes und seines Vaters, der alles versucht, seinen Sohn von seiner Sucht zu befreien.

      David Sheff liebt seinen Sohn Nic. Gerade hat er die High School abgeschlossen, fast alle Colleges, auf denen er sich beworben hat, wollen ihn haben. Nic ist klug, charmant und ein toller Mensch. Doch Nic hat ein Problem mit Drogen. Zunächst bekommt David es nicht mit. Irgendwann aber kann er nicht mehr wegsehen und bringt Nic dazu, eine Therapie zu machen. Doch die scheitert, Nic wird rückfällig. Wieder und wieder und wieder. Obwohl David wirklich alles versucht. Weil Liebe, so glaubt er, alles heilen kann. Bis er spürt: Nic kann von niemandem geheilt werden. Außer von sich selbst. BEAUTIFUL BOY ist die erste US-Produktion des gefeierten belgischen Regisseurs Felix van Groeningen. Als Vorlage für das berührende Vater-Sohn-Drama dienten sowohl die Erinnerungen des Journalisten David Sheff als auch die seines lange Zeit drogenabhängigen Sohnes Nic. Van Groeningen verbindet beide Perspektiven klug und feinfühlig und erzählt auf ungewöhnliche Art die Ereignisse unchronologisch, sodass der Zuschauer ganz intuitiv in beide Figuren eintauchen kann. Dies gelingt auch dank des intensiven und mitreißenden Spiels der Hauptdarsteller. Timotheé Chalamet stellt unter Beweis, warum er zurzeit als einer der besten Jungdarsteller gefeiert wird. Zwischen dem bezaubernden und intelligenten jungen Mann, der Lust aufs Leben hat, und dem kompletten Absturz in ein vom nächsten High bestimmtes Dasein spielt Chalamet alle Nuancen kraftvoll und überzeugend. Und Steve Carrell als liebender und doch verzweifelter Vater steht ihm in nichts nach. In seinem Gesicht ist so viel ehrliche Traurigkeit zu sehen, dass der Zuschauer nachvollziehen kann, durch welche Hölle die Familie gehen muss. Und auch Maura Tierney überzeugt in der Rolle als Davids Frau und Nics Stiefmutter, die zwischen Sorge und Wut alle Gefühle durchlebt. Neben der fantastischen Kamera spielt die Musik eine große Rolle. Van Groeningen unterlegt seine Bilder, die den körperlichen Absturz Nics mit den sonnendurchfluteten Bildern der Familienidylle kontrastieren, mit einem kongenial ergreifenden Soundtrack und Score, der sich vor großen Emotionen nicht scheut und so BEAUTIFUL BOY auch zu einem fast körperlich spürbaren Filmereignis macht.

      Jurybegründung:

      Es muss nicht immer Antworten auf alles geben und das gilt auch im Film. Nicht nur deswegen ist Felix van Groeningens BEATIFUL BOY ein in höchstem Maße authentisches Drama.

      Der Film erzählt die Geschichte von David und Vicky Sheff. Sie fahren Volvo, haben ein Haus irgendwo in Kalifornien und sind eigentlich ein Traumpaar. Intellektuelle, von denen man annehmen muss, dass sie für ihre Kinder immer nur das Beste wollen. Eines Tages erfahren sie, dass ihr ältester Sohn Nic Drogen nimmt. Natürlich machen sie sich Sorgen, doch der Student weiß sie zu beruhigen, zunächst. Eines Tages aber wird deutlich, dass sein Drogenkonsum weitaus schlimmer ist, als sie sich jemals vorstellen konnten. Ein Gespräch mit einem Drogenexperten bringt Vater Dave die harten Fakten näher und spätestens hier erleben die Zuschauer, dass BEAUTIFUL BOY kein weichgespültes Melodram ist. Der Film fokussiert einen Bereich, der selten so stark von anderen, thematisch ähnlich gelagerten Filmen abgedeckt worden ist. Er konzentriert sich auf Nics Familie, auf ihre Ängste und Nöte, auf ihre Hilflosigkeit gegenüber der Sucht und ihre immer verzweifelteren Versuche, Nic zu helfen.

      Dabei ist BEAUTIFUL BOY kein zu Tränen rührendes Drama geworden, sondern ein wirklich kraftvoller Film. Regisseur Felix van Groeningen hat dafür die Vater-Sohn-Beziehung in den Vordergrund gestellt. In Rückblicken erfährt der Zuschauer von dem ungewöhnlich offenen Verhältnis der Beiden. Erst als Nic in eine Crystal-Meth-Abhängigkeit rutscht, verändert sich dieses Verhältnis und Vater David muss miterleben, wie sein Sohn ihm immer fremder wird.

      BEAUTIFUL BOY ist kein gewöhnlicher, linear strukturierter Erzählfilm. Regisseur Felix van Groeningen setzt auf verschiedene zeitliche Ebenen. In Rückblicken lässt er immer wieder Familiengeschichte in die Handlung einfließen und zwar so perfekt, dass sich die Jury in der Diskussion erstaunt zeigte, wie stark sie in die das familiäre Setting involviert werden konnte, ohne sich jemals durch Zeitsprünge irritiert zu fühlen. In dieser Perfektion schafft van Groeningens nichtlineare Erzählung so ungeheuer tiefe Eindrücke, dass sich die Jury auf einer beinahe physischen Ebene angesprochen fühlte.

      BEAUTIFUL BOY wagt, was viele Filme nicht wagen, in vielerlei Beziehung. Der Film traut sich nicht nur, zeitliche Ebene zu mischen, er traut sich auch, richtig melodramatisch zu sein, er traut sich ebenfalls, Geschichten lange auszuerzählen und er traut sich, Musik und Ton wirklich zu nutzen. Der Titel weist bereits darauf hin, immerhin ist BEAUTIFUL BOY ist ein Wiegenlied aus der Feder John Lennons, Musik spielt dazu eine immens wichtige Rolle im Film. Egal, ob es kraftvoll rockige Klänge sind, oder sanfte, klassische Stücke, in BEAUTIFUL BOY ist Musik omnipräsent, ohne jemals störend zu wirken. Zusammen mit bisweilen hyperästhetischen Bildern übt sie eine unglaubliche Sogkraft aus, setzt gleichzeitig aber immer auch dann, wenn dramaturgisch erforderlich, befreiende Signale - das ist ganz hohe Kinokunst.

      Aber nicht nur in puncto Dramaturgie und Inszenierung lobt die Jury den Film. Auch die Besetzung ist erstklassig. Das Zusammenspiel Steve Carrells als Vater David und Timothèe Chalamet als Nic ist fabelhaft. Besonders der erst 22-jährige Chalamet leistet in der Rolle Nics Erstaunliches. Trotz der hohen Anforderungen an seinen Charakter hat ihn die Jury niemals „schauspielern“ gesehen. Im Gegenteil, seine Darstellung des so ambivalenten Drogencharakters wirkt so natürlich, dass es beinahe den Anschein hat, als sei Chalamet auf der Leinwand ganz einfach er selbst.

      BEAUTIFUL BOY ist ein bedeutender Film zu einem zeitlich überaus relevanten Thema, wirklich cineastisch und klug gemacht und bis zum offenen Ende hervorragend inszeniert und intelligent dramatisiert.

      FBW-Jugend-Filmjury:

      (www.jugend-filmjury.com)

      In dem Film BEAUTIFUL BOY geht es um die Drogensucht von Nic, aber auch um seinen Vater, der versucht ihn in jeder Lebenslage zu unterstützen. Der Film basiert auf den Büchern, die die beiden Protagonisten des Films über ihre gemeinsame Geschichte geschrieben haben. Genau so ist auch die Handlung aufgebaut. Die Geschichte wird aus der Perspektive des Vaters und der des Sohnes erzählt und schildert deren Probleme. Die Handlung wird in Zeitsprüngen erzählt, die das Ausmaß von Nics Drogensucht im Verlauf der Zeit verdeutlichen. Durch die Zeitsprünge verläuft die Handlung nicht chronologisch, was zu Beginn etwas verwirrend wirken kann, später jedoch die Situation realistischer wirken lässt. Die Farbgestaltung ist immer dann, wenn Nic eine Drogenkrise hat, sehr dunkel und deprimierend, was die Problematik seiner Sucht untermalt. Im Vergleich dazu ist die Farbgestaltung, immer wenn er clean ist, fast schon bunt und fröhlich. Die Musik richtet sich eher an eine ältere Generation und die Zusammenstellung der Musikstile ist sehr durcheinander. An einigen Stellen wird die Musik aber auch gut eingesetzt, zum Teil sogar um die Geschichte mit zu erzählen. Die Spannung muss unter der realistischen Erzählung etwas leiden. Durch das häufige Auf und Ab in der Geschichte, was durch die ständig abwechselnden Clean- und Drogenphasen von Nic ausgelöst wird, gibt es keinen klassischen Spannungsaufbau. Die Spannung kann hierdurch in unseren Augen nicht gut aufrecht gehalten werden. Dennoch lohnt es sich beim Abspann sitzen zu bleiben, da Nic zum Ende des Filmes noch einmal ein aufbauendes Resümee über sein Leben zieht. Der Film drückt eindeutig aus, dass Drogen schlecht sind, man die Hoffnung jedoch nie verlieren darf und man immer wieder versuchen muss clean zu werden. Wir empfehlen den Film ab 15 Jahren, da man sich gerade in diesem Alter mit dem Thema auseinandersetzen sollte.

      realistisch: 5 Sterne
      dramatisch: 4 Sterne
      tragisch: 4 Sterne
      spannend: 3 Sterne
      mitreißend: 4 Sterne

      Gesamtbewertung: 3,5 Sterne.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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