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© kinofreund

Nana: Indonesische Emanzipationsgeschichte vor dem Hintergrund der politisch instabilen 1960er-Jahre.

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Handlung und Hintergrund

In der indonesischen Provinz Jawa Barat lebt in den späten 1960er-Jahren Nana mit Ehemann und Kind. Bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und linksgerichteten Gruppierungen verliert sie aber Familie und Wohlstand. Sie ist gezwungen, einen reichen Sudanesen zu heiraten, der nebenher Geliebte hat. Mit einer dieser Frauen freundet sich Nana an.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Kamila Andini
Darsteller
  • Laura Basuki,
  • Happy Salma

Kritikerrezensionen

  • Before, Then & Now: Indonesische Emanzipationsgeschichte vor dem Hintergrund der politisch instabilen 1960er-Jahre.

    Mit „Nana“ feierte erst der dritte indonesische Film im Berlinale-Wettbewerb Premiere. Kamila Andinis vierter Film erzählt die Emanzipationsgeschichte der weiblichen Titelfigur (Happy Salma) im Indonesien der 1960er-Jahre und mit schwelgerischen Bildern und viel Musik. Nach Kämpfen zwischen Regierungstruppen und linksgerichteten Gruppierungen verliert Nana Familie und Wohlstand und sieht sich gezwungen, einen reichen Sudanesen zu heiraten. Der bietet ihr eine große Villa, kostspielige Kleider und Bedienstete, aber auch sein Laster, nebenher eine Geliebte zu haben. Die vielen an Nat King Cole erinnernden indonesischen Songs, die so schönen wie auch disziplinierenden Kleider, das patriarchal geprägte Familienverständnis und ein paar Zeitlupeneinstellungen erinnern zuweilen an den Wong Kar-wai von „In the Mood for Love„.

    Dieses Eintauchen in die Zeit und dem Schwelgen in melancholischen Gefühlen stehen wiederum viele theaterhafte Dialoge zwischen den Figuren gegenüber. Über die politischen Entwicklungen wie den Militärputsch durch General Suharto und der von ihm dann installierten Diktatur in Indonesien erfährt man nur gelegentlich aus dem Radio und im schemenhaften Dschungel-Anfang. Die Konzentration liegt stark auf Nanas Gefühlswelt - und vor allem der Verschleierung dieser vor der Außenwelt, was sich in der überbetonten Metapher der zusammengebundenen Haare ausdrückt. Öffnen kann sich Nana eigentlich nur gegenüber der Geliebten ihres Ehemanns, der sie mehr und mehr Vertrauen schenkt, und den Kindern. Das familiäre System ist nicht einseitig geschildert. Ja, wie ein Motiv zieht sich das Haarewaschen und -kämmen des Ehemanns als Machtdemonstration durch den kurzweiligen 103-minütigen Film, es liegt auch enormer Druck durch die anderen Frauen in der Familie auf Nana, sich still zu fügen. Allerdings entpuppt sich der fremdgehende Ehemann zumindest moralisch so fortschrittlich, dass er ihr dahingehend die gleichen Rechte zugesteht. Laura Basuki wurde für ihr Spiel in einer Nebenrolle mit einem Bären geehrt.

    Michael Müller.
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