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Being Mario Götze: Mario Götze hat Deutschland 2014 zum Weltmeister geschossen. Die Dokumentation von Aljoscha Pause zeigt, wie der Ausnahmefußballer mit dem frühen Erfolg umgeht.

Handlung und Hintergrund

Mario Götze war gerade 22 Jahre alt, als er im Jahr 2014 mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel errang. Sein Tor in der 113. Spielminute markiert einen unvergesslichen Moment in der Geschichte des Fußballs. Götze wurde von einem Moment auf den anderen zum Weltstar. Doch früher Ruhm hat auch seine Schattenseiten. Seit der Weltmeisterschaft ist Götze von Verletzungen geplagt, wechselte erst zu Bayern, dann wieder zurück zu Dortmund.

Wie sieht der Alltag eines Star-Fußballers aus? Zwischen Clubhäusern und Fitnessstudios, Trainingsplätzen und einem durchgeplanten Tagesablauf bleibt kaum Zeit, über die eigene Tätigkeit nachzudenken. Der Grimme-Preisträger Aljoscha Pause hat den jungen Fußballstar Mario Götze bei seinem Alltag begleitet. Sein Film ist ein intimes Porträt, das neben der Arbeit auf dem Platz auch das private Umfeld von Götze darstellt.

„Being Mario Götze“ — Hintergründe

Mario Götze ist eines der großen Talente des deutschen Fußballs. Mit 17 Jahren spielte Götze bereits in der Bundesliga, mit 18 wurde er zum jüngsten A-Nationalspieler, im Jahr 2014 schließlich zum jüngsten Siegtorschützen in einem WM-Finale. Eine Karriere auf der Überholspur. Doch wie geht man mit dem ungeheuren Erfolg um, wenn man gerade erst Mitte 20 ist? Gibt es Erfolge, die sich im Nachhinein als Fluch erweisen können? Maßstäbe, die zu Unrecht an ein junges Talent angelegt werden?

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Fußball-Filmemacher Aljoscha Pause („Trainer“ und „Tom Meets Zizou - Kein Sommermärchen“) hat Mario Götze für den Streamingdienst Dazn sieben Monate lang begleitet und insgesamt 20 Interviews geführt. In der Zeit ist eine enge Beziehung zwischen den beiden entstanden. In den Interviews erzählt Götze offen von Erfolg und Misserfolg, persönlichen Niederschlägen und seinem Kampf zurück an die Spitze. „Being Mario Götze“ ist das intime Porträt und Psychogramm eines Weltstars.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Aljoscha Pause
Produzent
  • Haruka Gruber
Drehbuch
  • Aljoscha Pause
Musik
  • SCHWARZ
Kamera
  • Sebastian Uthoff,
  • Robert Schramm
Schnitt
  • Jan Richter,
  • Anne Pannbacker

Kritikerrezensionen

    1. Dokumentarfilm über Mario Götze, der seit dem Siegtor bei der WM 2014 als absoluter Fußballheld der Deutschen gilt - und nun nach Verletzung und Krankheit versuchen muss, seine Form wiederzufinden.

      Mario Götze war 17, als er bei Borussia Dortmund in der Bundesliga spielte und 18, als er in der Nationalmannschaft reüssierte. Und er war 22, als er am 13. Juli 2014 das entscheidende Tor gegen Argentinien und Deutschland damit zum Titelgewinn der Weltmeisterschaft schoss. Nun ist Mario Götze 26 Jahre alt und wieder bei Borussia Dortmund. Doch spielen tut er kaum. Nach Verletzung und Krankheit ist seine Karriere ins Stocken geraten - und der ehemalige „Fußballwunderknabe“ muss lernen, sich wieder nach oben zu kämpfen. Der Filmemacher Aljoscha Pause hat, in Zusammenarbeit mit dem Sport-Streaming-Dienst DAZN, Mario Götze über ein Jahr begleitet und über 20 intensive Gespräche mit ihm geführt. Das Ergebnis ist BEING MARIO GÖTZE, eine Fußball-Dokumentation, die nicht nur ein einfühlsames Porträt eines Fußballspielers ist, sondern auch einen spannenden und hochaktuellen Einblick in das System Fußball liefert. Zu Wort kommen dabei natürlich Götze selbst, aber auch viele Experten aus allen Bereichen des Fußballs. Ehemalige Trainer Götzes wie Jürgen Klopp, Sportjournalisten wie Tom Bartels oder Oliver Müller, oder auch Funktionäre wie Hans-Joachim Watzke oder Matthias Sammer. Und auch Götzes Familie liefert wichtige Einblicke in das, was Pause selbst eine „deutsche Fußballgeschichte“ nennt. Der Regisseur selbst kommentiert nicht, doch durch eine kluge Montage erhalten viele einzelne Talking Heads Dialogcharakter, und die Aussagen der Einzelnen eröffnen gerade für ein fußballaffines Publikum den Blick in die Maschinerie eines Sports, der immer mehr auf absolute Leistung setzt. Dass Fußball immer auch Faszination bedeutet, zeigt Pause in den einmontierten Spielsequenzen, die die Spannung des Augenblicks, wenn 22 Männer hinter einem Ball herjagen, nachvollziehbar machen. Götze selbst definiert sein Ziel klar: Er will konstant guten Fußball spielen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und es ist überaus reizvoll und hochinteressant, ihm mit BEING MARIO GÖTZE auf diesem Weg zu folgen.

      Jurybegründung:

      Rahn, Müller, Brehme, Götze - die vier Fußballer schrieben Sportgeschichte und brannten sich tief ins kollektive Gedächtnis der Deutschen ein. Ihnen gelang, wovon jeder Fußballer träumt. Im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft schossen sie ihre Mannschaft zum Sieg.
      Dieser sehenswerte Dokumentarfilm nähert sich dem Sportler Mario Götze. In 22 Interviews öffnete sich der Fußballer dem Regisseur und langjährigen Begleiter Aljoscha Pause. Die Gespräche kompilierte Pause mit umfangreichem Archiv-Material zum fußballerischen Werdegangs Götzes, bei dem die wichtigsten Tore nicht fehlen. Statements von Familie, sportlichen Weggefährten, Trainern, Ärzten und Journalisten ergänzen den informativen Dokumentarfilm, der aus einer mehrstündigen Serie auf dem Sport-Streaming-Dienst DAZN entstand.
      Über das Einzelschicksal hinaus weitet der Regisseur beim Besuch Götzes im Dortmunder Fußballmuseum den Blick auf die gesellschaftspolitische Stellung des Fußballs. Der Film folgt dem Sportler in zwei Strängen, die stilsicher und mit guten Gefühl für Rhythmus und Abwechslung miteinander vermischt werden. Zum einen folgt er dem sportlichen Werdegang des Jahrhunderttalents des deutschen Fußballs von den ersten Versuchen mit dem Ball im Kreise seiner beiden Brüder im Garten der Eltern. Der fußballerische Instinkt Götzes und seine Ballbeherrschung wurden in Dortmund früh entdeckt und gefördert, wobei die Zusammenarbeit mit Jürgen Klopp ein Glücksfall für den Sportler wurde. Der Trainer holte Götze schon als Schüler in die erste Mannschaft und baute ihn behutsam auf.
      Ein sensibles Jahrhunderttalent wie Götze braucht offenbar einen adäquaten Ansprechpartner auf der Trainerbank, das macht der Film klar. Sein überraschender Wechsel zu Bayern München 2012 wird zum Wendepunkt in der Karriere des Fußballers, für den es bis dato nur bergauf ging. Mit der Enttäuschung der Fans über diesen als Verrat empfundenen Wechsel weitet der Film zweite Mal den Blick auf die gesellschaftliche Dimension des Fußballs, in dem er die Desillusionierung der Fans angesichts der Kommerzialisierung des Fußballs in den vergangenen Jahren sowie der irrwitzigen Ablösesummen und Spielergehälter benennt.
      Im zweiten Strang des Films reflektiert Götze das Bangen zwischen seinem Comeback im Dress der deutschen Nationalmannschaft nach seiner schweren Stoffwechselerkrankung im November 2017, über die erneute Verletzung bis zur Nominierung des Teams von Joachim Löw für die WM in Russland, bei der Götze nicht dabei war.
      Erstmals wird so umfangreich in der Öffentlichkeit über die Ursachen seiner Krankheit gesprochen. Der Film kommt Götze, dessen Interviews bei Journalisten oft als glatt und wenig aussagekräftig gelten, erstaunlich nahe. Der Fußballer wirkt reflektiert, hat sich offensichtlich auf die einzelnen Gespräche vorbereitet, doch ganz öffnet er sich auch in diesem Film nicht. Einen Blick in seine Seele gibt dafür die Einrichtung seines Hauses in Dortmund, die glatt und wenig persönlich wirkt. Sich selbst, so scheint es, hat Mario Götze noch nicht gefunden.
      Die Jury verleiht dem Film einstimmig das Prädikat „Wertvoll“.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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