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Bekas: Im irakischen Kurdistan der 1990er-Jahre träumen die zwei Jungen Dana und Zana vom Amerika, wie sie es aus Superman kennen, von dem sie durch ein winziges Kinofenster ein paar Bilder erhaschen konnten. Dana und Zana wachsen in einem hoffnungslosen, von Saddam Hussein beherrschten Irak auf. Sie tun alles um weggehen zu können. Aber sie haben weder Pass noch Geld und nur einen Esel als Fortbewegungsmittel.

Handlung und Hintergrund

Seit die Männer des irakischen Diktators Saddam Hussein ihren Vater töteten, leben die beiden Brüder, der siebenjährige Zana und der drei Jahre ältere Dana, anno 1990 in Kurdistan als Schuhputzer auf der Straße. Als ihr letzter Verwandter stirbt, beschließen die beiden Waisen inspiriert von dem Film „Superman“ nach Amerika zu reisen. Von Geografie und anderen Kenntnissen unbeleckt, beginnen die beiden Jungs eine Odyssee. Ohne Geld und Ahnung ziehen sie auf einem Esel durch ein Land, das wenig Rücksicht auf ihre Träume nimmt.

Seit die Männer des irakischen Diktators Saddam Hussein ihren Vater töteten, leben die zwei Brüder, der siebenjährige Zana und der drei Jahre ältere Dana, anno 1990 in Kurdistan als Schuhputzer auf der Straße. Als ihr letzter Verwandter stirbt, beschließen die beiden Waisen inspiriert von dem Film „Superman“ nach Amerika zu reisen. Von Geografie und anderen Kenntnissen unbeleckt, beginnen die beiden Jungs eine Odyssee. Ohne Geld und Ahnung ziehen sie auf einem Esel durch ein Land, das wenig Rücksicht auf ihre Träume nimmt.

Nach dem Tod ihres letzten Verwandten machen sich zwei kurdische Kriegswaisen auf den Weg nach Amerika. Komische und berührende Odyssee zweier junger Helden, die eine beschwerliche Reise als leuchtendes Kinderabenteuer erzählt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Karzan Kader
Produzent
  • Peter Possne,
  • Sandra Harms
Darsteller
  • Zamand Taha,
  • Sarwar Fazil,
  • Diya Mariwan,
  • Suliman Karim Mohamad,
  • Rahim Hussen,
  • Abdulrahman Mohamad,
  • Shirwan Muhamad
Drehbuch
  • Karzan Kader,
  • Piotr Marciniak
Musik
  • Juhana Lehtiniemi
Kamera
  • Johan Holmqvist
Schnitt
  • Michal Leszczylowski,
  • Sebastian Ringler

Kritikerrezensionen

    1. Regisseur Karzan Kaders ("De fyra sista") zweiter Spielfilm "Bekas" basiert auf seinem halbstündigen, mit dem Auslands-Oscar ausgezeichneten gleichnamigen Kurzfilm über zwei Waisenkinder, die um jeden Preis ihren Amerika-Traum verwirklichen wollen und dabei bittere Erfahrungen machen müssen. In seinen Skript griff der Filmemacher, der schon mit renommierten Kollegen wie Peter Naess ("Hoppet") zusammenarbeitete, auf eigene Erfahrungen zurück. Als Sechsjähriger floh er selbst mit seiner Familie aus dem Irak über mehrere Grenzen hinweg nach Schweden.

      An die Qualitäten des skandinavischen Kinos, ernste Themen mit viel Witz anzupacken, erinnert auch "Bekas". Den desolaten Zuständen aus Armut, Zukunftslosigkeit und Repressalien gewinnt Kader stets eine humorvolle Note ab, bedingt durch einen kindlichen Blick auf die Dinge. Trotz ihrer Vertrauensseligkeit überrascht allerdings mitunter die kindliche Naivität. Ein Zehnjähriger dürfte längst nicht mehr von der Existenz übersinnlicher Kräfte überzeugt sein. Allerdings dient "Superman" als Synonym für den Glauben an die eigenen Träume und Fähigkeiten, als Appell, Eigeninitiative zu ergreifen und sich nicht der Resignation hinzugeben. Die Odyssee reicherte Karzan Kader mit einer zurückhaltenden Liebesgeschichte zwischen Dana und der Tochter eines Professors an, wobei Klassenunterschiede ihre Annäherung erschweren.

      Mit "Bekas" wendet sich Regisseur Kader an ein junges Publikum, weshalb seine abenteuerliche Geschichte über weite Strecken auf allzu düstere Wendungen verzichtet. Trotz negativer Erlebnisse treffen die beiden Knaben immer wieder auf hilfreiche Weggefährten, und das Glück bleibt ihnen zunächst meistens hold. Wenig glaubwürdig erscheint dabei etwa der eher problemlose Grenzübertritt, bei dem die Posten ihren Job reichlich nachlässig verrichten. Nur gegen Ende spitzt sich die Geschichte stärker zu, als die unternehmungslustigen Jungen Bekanntschaft mit einem Minenfeld machen müssen.

      Mittels einer streckenweise einfallsreichen Inszenierung, der professionellen Kameraarbeit und dem Sinn für befreienden Humor werden weniger glaubwürdige Szenen wettgemacht. Gerade die Differenzen zwischen dem abgeklärten Dana und den wissbegierigen Zana sorgen immer wieder für erhellende Komik. Die jüngsten Zuschauer dürfte die schwache Synchronisation nicht weiter stören, aber erwachsenen Cineasten sei eher die untertitelte Originalversion ans Herz gelegt, die der Verleih ebenfalls anbietet.

      Fazit: Der autobiografisch geprägte "Bekas" überzeugt als Appell an die Macht von Träumen und Imagination. Manche allzu märchenhafte Wendung wird durch die Balance aus Humor und Spannung ausgeglichen.
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      1. Zana und Dana wachsen in den 1990er Jahren in einem kleinen Dorf im Irak auf. Saddam Hussein und sein Krieg haben das Land zerstört, die Eltern der Brüder sind umgekommen. Allein auf sich gestellt, versuchen die beiden Jungs, sich mit Schuheputzen das Geld zum Leben zu verdienen. Ihr Traum ist Amerika. Dieses schöne Land kennen die Brüder aus den Superman-Filmen, die sie im Kino gesehen haben. Der Plan ist schnell gefasst. Zusammen mit ihrem Esel „Michael Jackson“ machen sie sich auf den Weg. Denn wie weit kann es schon sein nach Amerika? Bestimmt doch nur über den nächsten Hügel, oder? Der schwedische Regisseur Karzan Kader ist selbst im Irak geboren. Dies erklärt auch den authentischen Eindruck, den seine Geschichte rund um die beiden Brüder hinterlässt. Die beiden durchleben auf ihrer Reise in das „gelobte Land“ einige Abenteuer, die amüsant, spannend und teilweise hochdramatisch sind. Die einzelnen Konflikte werden jedoch stets kindgerecht aufgelöst, sodass es genügend Momente der Entspannung gibt. Die Bilder aus dem Irak schicken schon jüngere Zuschauer auf eine Reise in eine fremde Kultur und geben einen wertvollen Einblick in die dort herrschenden Traditionen und Konventionen. Im Zentrum steht sicherlich die Beziehung der Brüder untereinander, die durch nichts und niemand getrennt werden können. Der Ältere beschützt den Kleinen, der Kleine wiederum folgt seinem großen Bruder und sieht in ihm sein Vorbild. Ob die beiden am Schluss Amerika für sich entdecken, ist gar nicht wichtig. Es zählt, dass sie einander haben. BEKAS ist ein spannender Kinderfilm, der Perspektiven erweitert und das Verständnis für andere Lebenswelten schafft.

        Jurybegründung:

        BEKAS beginnt mit einer Beschwörung der Macht der Filme. Die beiden Brüder Zana und Dana schleichen sich auf das Dach eines Kinos und sehen durch das Oberlicht ein paar Szenen aus einem Superman-Film, bevor der Kinobesitzer sie entdeckt und verscheucht. Doch schon die wenigen Momente wecken ihre Fantasie, und sie beschließen, nach Amerika zu reisen. Für die beiden Waisenkinder, die im Irak des Jahres 1990 auf der Straße leben, ist Amerika direkt hinter dem nächsten Hügel. Ihr Verständnis davon, wie wenig weit, schwierig und gefährlich eine Reise dorthin für sie wäre, ist rührend naiv. Sie glauben, ein beim Murmelspiel gewonnener Esel und zwei selber gemalte Pässe wären für diese Fahrt genug, denn auf einer Weltkarte kann man den Weg ja mit einer Kinderhand abmessen. Doch ihre Wunschträume geben ihnen die Kraft, um auch nach lebensgefährlichen Situationen und Dutzenden von Backpfeifen unbeirrt auf der staubigen Wüstenstraße weiter in Richtung Amerika zu ziehen. Die beiden sind gewitzt, mutig und sympathisch. Vor allem Kinder werden sich sofort mit ihnen identifizieren und bekommen so einen Zugang in diese für sie völlig fremde und bedrohliche Welt. So kann Karzan Kader zeigen, wie hart das Leben in armen und despotisch regierten Ländern wie Kurdistan ist. Das funktioniert auch darum so gut, weil er konsequent aus der Perspektive der Kinder erzählt und auf jede vordergründige Pädagogik verzichtet. Karzan Kader floh selbst als 9-jähriger mit seiner Familie aus Kurdistan, und so hat diese abenteuerlich fabulierte Geschichte, in der es auch an grandios inszenierten Abschieds- und Wiedersehens-Szenen nicht mangelt, einen wahren Kern.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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