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Berlin Calling: Der Berliner Elektronik Live-DJ und Komponist Martin Karow, genannt Ickarus (Paul Kalkbrenner) tourt mit seiner Managerin und Freundin Mathilde (Rita Lengyel) durch die Tanzclubs der Welt. Sie stehen kurz vor ihrer größten Albumveröffentlichung.Als Ickarus nach einem Auftritt im Drogenrausch in eine Berliner Nervenklinik eingeliefert wird, kommen alle Pläne durcheinander. Er kämpft um seine Liebe, um sein Album und...

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Handlung und Hintergrund

Berlin der 90er Jahre: Techno ist der Sound der Stunde. Club-DJ Ickarus alias Martin (Paul Kalkbrenner) ist einer der ganz Großen des Geschäfts und will gerade ein Album veröffentlichen. Mit seiner Managerin und Freundin Mathilde (Rita Lengyel) reist er um die Welt von einem Tanzclub zum anderen, um keinen Party-, Sex- und Drogenexzess auszulassen. Das hat Folgen: Nach starkem Drogenkonsum landet er in der Entzugsklinik von Dr. Paul (Corinna Harfouch).

Jüngste Kulturzeitgeschichte erwacht zu wummerndem Leben in einem tragikomischen Gesellschaftsporträt der genusssüchtigen Rave Nation. Alptraumhaft gerät der musikalische Trip durch die Techno-Metropole Berlin, wo Hannes Stöhr das Lebensgefühl einer Generation einfängt.

Elektro-Komponist Martin Karow ist Techno-DJ im Berlin der Neunzigerjahre. Zwischen wummernden Beats frönt er vor allem dem ausgelassenen Leben mit Groupies und Drogen. Nebenbei plant er noch die Veröffentlichung seines nächsten Albums, den erhofften großen Wurf. Doch eine falsche bunte Pille bringt ihn auf einen Horrortrip und in die Klinik. Erst genießt der Patient noch Privilegien und Freiheiten, bis er unerlaubt abhaut.

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Elektro-Komponist Martin Karow ist Techno-DJ im Berlin der Neunzigerjahre. Zwischen wummernden Beats und tanzenden Mengen frönt er vor allem dem ausgelassenen Leben mit Groupies und Drogen. Nebenbei plant er noch die Veröffentlichung seines nächsten Albums, das endlich den lange erhofften Durchbruch bringen soll. Doch eine falsche bunte Pille bringt ihn auf einen Horrortrip und in die Klinik. Erst genießt der Patient noch Privilegien und Freiheiten, bis er unerlaubt abhaut.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Hannes Stöhr
Produzent
  • Karsten Aurich
Darsteller
  • Paul Kalkbrenner,
  • Rita Lengyel,
  • Corinna Harfouch,
  • Araba Walton,
  • Megan Gay,
  • Henriette Müller,
  • Dirk Borchardt,
  • Udo Kroschwald,
  • Mehdi Nebbou,
  • Peter Schneider,
  • RP Kahl,
  • Max Mauff
Drehbuch
  • Hannes Stöhr
Musik
  • Paul Kalkbrenner
Kamera
  • Andreas Doub
Schnitt
  • Anne Fabini
Casting
  • Karen Wendland

Kritikerrezensionen

    1. „Berlin Calling“ porträtiert das fiktive Leben des Berliner DJs Ickarus. Regisseur Hannes Stöhr inszeniert hierfür DJ Paul Kalkbrenner – der auch seine eigenen Lebenserfahrungen als Künstler mit in den Film eingebracht hat – in seiner ersten Filmrolle. Zudem ist gleichfalls der Soundtrack des Films von Kalkbrenner selbst geschrieben; den Großteil der Zeit sind wir von den Klängen aus Ickarus’ Welt umgeben. Die stets dynamische und mitreißende, aber manchmal auch kalte Musik, wird von meist ruhigen und oft warmen Bildern kontrastiert, wobei verschiedene Wahrnehmungsebenen miteinander kollidieren.

      Dem Film gelingt es, sehr schnell zu fesseln und eine eigene, spannende Welt aufzubauen. Dabei erzählt er eigentlich eine deprimierende Geschichte: Die eines drogenabhängigen Künstlers auf Abwegen. Trotz der tristen Thematik strahlt „Berlin Calling“ jedoch einen erbaulichen Optimismus aus; eine Grundstimmung, die von seinen Klängen ausgeht. Stöhr versucht, das Porträt einer Generation, beziehungsweise eines Teils davon, zu zeichnen. Mit Ickarus zeigt er dabei eine Figur, die zwar am Abgrund wandelt, aber immer wieder mit Einfallsreichtum für Überraschungen sorgt. Er hat ein Eigenleben, wenn er mit immer neuen Ideen der Klinik und sich selbst zu entfliehen zu versucht und diese schließlich zusammen mit einem Zivi schließlich in einen Puff verwandelt.

      Gleichermaßen ist der Künstler in Ickarus immer präsent. Mit dem Handy nimmt er Alltagsgeräusche auf, die er sogleich in seine neuen Tracks einbaut. Und ohne Clubs – sowohl bei Tag als auch bei Nacht – kann er scheinbar kaum überleben. Kalkbrenner verkörpert diese Figur sehr überzeugend und ist offenbar ganz er selbst. Sein Gegenpart Rita Lengyel sieht dagegen beinahe schon blass aus, auch wenn Freundin Mathilde vielleicht die sympathischste Figur des Films ist. Corinna Harfouch hingegen hinterlässt trotz ihrer recht kleinen Rolle als Frau Doktor einen tiefen Eindruck – Ickarus hat letztlich mit beiden Frauenfiguren viel zu kämpfen.

      Hannes Stöhr beweist auch in „Berlin Calling“ wieder viel Gespür für kleine und absurde Momente, wie das Covergebende Fotoshooting in den Klinikräumen oder Ickarus’ Auftreten in der Kirche seines Vaters – den Drink noch in der Hand – zeigen. Der Film greift zahlreiche zeitgenössische Themen auf, auch die Familie der Hauptfigur wird immer wieder betrachtet – ein Kontrastprogramm zu Ickarus’ Leben, denn sein Bruder hat Studiert und strebt eine klassische Karriere an, sein Vater ist Pfarrer. Dennoch gelingt es dem Film, sich nie in Nebensächlichkeiten zu verzetteln, denn er stellt immer wieder Ickarus und seine Musik in den Vordergrund, die stets für neue Überraschungen sorgen.

      Fazit: Erfrischendes und vielschichtiges Generationsporträt.
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      1. Aus dem Leben eines DJs: Ickarus denkt nur an seine Musik, bekommt seine sozialen und wirtschaftlichen Probleme nicht in den Griff und ist zu allem Überfluss auch noch drogenabhängig. Der Film begleitet Ickarus bei seinem (nicht immer freiwilligen) Kampf gegen die Sucht und gibt zudem Einblicke in das Berliner Szeneleben. Hervorragende Darsteller und sehr glaubhaften Dialoge vermitteln ein anscheinend reales Bild der Techno-Szene: Die Problemlösungen sind aufwühlend, vielgleisig und ästhetisch angenehm weit entfernt von üblichen Anti-Drogen-Spielfilmen.

        Jurybegründung:

        Aus dem Leben eines DJs. Ickarus mag nicht der Größte in der Szene sein, aber er hat einen Namen, ein Plattenlabel - und ein Problem.Wie viele andere Anhänger der Technoszene hat er ein Drogenproblem - und zwar nach und nach ein gewaltiges.

        Sehr dicht, stellenweise dokumentarisch, wird das Leben von Ickarus erzählt. Der Zuschauer wird mit auf eine Reise durch das Berliner Szeneleben und durch Ickarus‘ ganz privates genommen. Der Film besticht in erster Linie durch die hervorragende Besetzung, angefangen beim Hauptdarsteller, aber auch bei sämtlichen relevanten Frauenfiguren. Die sehr glaubhaften Dialoge vermitteln ein anscheinend reales Bild der Szene, die Problemlösungen sind langwierig, vielgleisig und ästhetisch angenehm weit entfernt von üblichen Anti-Drogen-Spielfilmen.

        Die Scheinheiligkeit der Szene wird durch den angeblich ehrenwerten, zugleich aber koksenden Besitzer ebenso nebenbei eingebunden, wie immer wieder Einführungen in die Technomusik gegeben werden, so dass auch Laien den Unterschied zwischen den ersten oberflächlichen Tracks und den finalen Erfolgsmischungen nachvollziehen können.

        Die Erteilung des Prädikates wäre deutlicher ausgefallen, hätte der Film insgesamt ein strafferes Timing. Es sind ein paar Ups und Downs zuviel, so dass der Zuschauer bisweilen aussteigt oder das Ende der Geschichte herbei wünscht.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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