Berlin - Ecke Bundesplatz: Ein Wohnviertel in Berlin-Wilmersdorf. Geschichten von den Nachbarn im Karree um den Bundesplatz in Berlin, die die Dokumentarfilmer Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich an ihrem Privatleben teilnehmen lassen:
In der Mitte der 1980er Jahre beginnt Känguruh-Film mit den Recherchen zu einem Langzeitdokumentarfilmprojekt, das Augenmerk richtet sich auf den Kiez in unmittelbarer Nachbarschaft des Firmenbüros in Berlin-Wilmersdorf...
Handlung und Hintergrund
Im Rahmen des 1986 gestarteten Langzeit-Dokumentarfilmprojekts präsentieren die Filmemacher Hans-Georg Ullrich und Detlev Gumm Töchter, die das Leben ihrer Mütter nicht wiederholen wollen, eine seit mehr als 20 Jahren andauernde homosexuelle Partnerschaft, einen Krankenpfleger, der einen Pflegedienst im Laden einer ehemaligen Patientin aufgebaut hat, eine scheinbar bürgerliche deutsche Familie, eine türkischstämmige Großfamilie, einen ehemaligen Prominentenanwalt, zwei Schornsteinfeger, eine Bäckersfamilie und einen 47-Jährigen, der den Absprung aus dem Heim seiner Eltern nicht zu schaffen scheint.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Hans-Georg Ullrich,
- Detlef Gumm
Drehbuch
- Hans-Georg Ullrich,
- Detlef Gumm
Musik
Kamera
- Hans-Georg Ullrich,
- Michael Weihrauch,
- Harald Beckmann
Schnitt
Kritikerrezensionen
Berlin - Ecke Bundesplatz Kritik
Berlin - Ecke Bundesplatz: Ein Wohnviertel in Berlin-Wilmersdorf. Geschichten von den Nachbarn im Karree um den Bundesplatz in Berlin, die die Dokumentarfilmer Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich an ihrem Privatleben teilnehmen lassen:
In der Mitte der 1980er Jahre beginnt Känguruh-Film mit den Recherchen zu einem Langzeitdokumentarfilmprojekt, das Augenmerk richtet sich auf den Kiez in unmittelbarer Nachbarschaft des Firmenbüros in Berlin-Wilmersdorf. Das Ausgangsmaterial erscheint so vielversprechend, dass sich die Redaktion Fernsehspiel des WDR für die Reihe gewinnen lässt.
Der Ort und der mutig anvisierte Zeitrahmen geben der Produktion ihren Namen: "Berlin - Ecke Bundesplatz: Menschen auf dem Weg ins Jahr 2000". So entsteht ein Soziogramm vom Kiez in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts: Eine Familienserie zum Liebhaben, ein Fingerabdruck unserer Gegenwart.
Die Haupt- und Nebenrollen dieser Langzeit-Dokumentation sind wie sie sind, heißen wie sie heißen, sie leben, träumen, arbeiten, feiern wie im wirklichen Leben. So wird der Bundesplatz zur Mitte der Welt, Alltagsleben und Zeitgeschichte verschmelzen zu einem Bild der deutschen Wirklichkeit.
Die im Jahr 1999 zuletzt produzierten sechs Filme bieten die Möglichkeit zu einer abwechslungsreichen Zeitreise zur Helmut-Kohl-Ära durch einen Mikrokosmos, eine Zeitreise, auf der das Leben in einer Stadt, in einem Stadtviertel, in einem bestimmten Milieu betrachtet und bedacht werden kann. Mal nüchtern, mal mit einem lachenden, mal mit einem weinenden Auge. Ein Berliner Kiez als Bühne, als eine Comédie Humaine. Und als Spiegel, mitunter auch als Karikatur gesellschaftlicher Zustände.
Eine Filmreihe, die zur Jahrtausendwende beendet sein sollte, als der vielleicht letzte große televisionare Versuch, Menschen in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts über eine lange Zeit hinweg kontinuierlich durch ihren Alltag zu begleiten - eine Erzählung, die sich im "Fin du siècle"-Rummel behauptete, weil sie die Weltgeschichte individuell buchstabiert - 1999 ebenso wie 1989, als die Mauer fiel und sich für einen kurzen Augenblick der ganze Globus in eine andere Richtung zu drehen schien, nicht nur in Berlin.
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