Das neue Biopic über Popstar Robbie Williams setzt auf einen ganz besonderen Einfall. Warum wird der Sänger in „Better Man“ als Affe dargestellt?
Der Musikfilm „Better Man – Die Robbie Williams Story“ läuft aktuell in den deutschen Kinos. Wie der Name schon sagt, erzählt das Biopic die Geschichte von den Erfahrungen mit allen Höhen und Tiefen im rasanten und ruhmreichen Leben von Popstar und Sänger Robbie Williams. Dabei setzt der Film jedoch auf eine ungewöhnliche Idee. Schon der Trailer zeigt, dass Robbie Williams nicht durch sich selbst oder einen Schauspieler dargestellt wird, sondern über den ganzen Film als Affe gezeigt wird.
Welche Bedeutung dahinter steckt und wie diese „affige“ Idee entstand, erklären wir euch im Folgenden. Einen ersten Blick auf Robbie Williams als Affe in „Better Man“ könnt ihr im Trailer werfen:
„Better Man“: Warum wird Robbie Williams im Film als Affe dargestellt?
Das tierische Alter Ego von Robbie Williams, das mittels CGI entwickelt wurde, sorgt natürlich für viel Verwirrung und so ist es nur logisch, dass der Trailer selbst bereits die Frage aufwirft: „Ich weiß, was ihr denkt: Was ist mit dem Affen?“ Die kurze Antwort folgt prompt: „Ich bin Robbie Williams und ich bin einer der größten Pop-Stars der Welt. Aber ich fand mich eigentlich immer ein bisschen primitiver.“
Viel mehr Erklärung gibt der Trailer an dieser Stelle nicht, allerdings deutet er den Grund für die Darstellung als Affen, genauer gesagt als Schimpansen, bereits voraus. Wie der Popstar selbst sowie Regisseur Michael Gracey („The Greatest Showman“) in zahlreichen Interview zur Film-Promotion für „Better Man“ erklärten, spiegelt diese kreative Entscheidung nicht nur Robbie Williams‘ Selbstwahrnehmung wider, sondern soll das Leben des Popstars bestmöglich widerspiegeln und Zuschauer*innen eine ganz besondere Perspektive auf das Biopic ermöglichen.
Laut dem offiziellen Presseheft zum Biopic verglich sich Robbie Williams selbst oft mit einem Affen, mit Aussagen wie: „Ich tanze hinten wie ein Affe“ oder „Ich war völlig weggetreten, aber sie schleppten mich auf die Bühne, damit ich wie ein Affe herum springe“. Vor allem am Anfang seiner Karriere kam sich der Sänger oft wie eine Art „Show-Affe“ vor. Diese Selbstbeschreibung von Robbie Williams inspirierte Regisseur Michael Gracey, der auch am Drehbuch mitwirkte, dazu, die Geschichte des Popstars aus einer persönlichen Perspektive zu erzählen – nämlich so, wie der Sänger sich und die Welt selbst sieht: durch die Augen eines Affen.
Ein Affe spielt auch in Robbie Williams Song „Me And My Monkey“ eine wichtige Rolle. Der Song erschien 2002 auf dem Album „Escapology“, das ihr beispielsweise bei Amazon Music oder Spotify streamen oder als CD bei Amazon holen könnt.
Taucht nach dem Kinobesuch noch tiefer in die Geschichte von Robbie Williams ein mit der Autobiographie:
Der Affe sorgt für Aufmerksamkeit und Mitgefühl
Dieser kreative Ansatz sollte natürlich dafür sorgen, dass der Film hervorsticht. Der Affe, der für die „wilde, unberechenbare, freche und auch dunkle Seite“ von Robbie Williams sowie die Schattenseiten des Ruhms stehen soll (via Tobis), soll den Fokus auf die Geschichte lenken und nicht etwa einen Schauspieler, der den Star verkörpert. Statt beispielsweise auf das Aussehen und die schauspielerische Leistung eines Darstellers sollte die Aufmerksamkeit auf durch das tierische Alter Ego auf die persönliche Ebene der Geschichte gelenkt werden, wie Robbie Williams gegenüber AP News erklärte.
Laut Gracey könne der Affe Zuschauer*innen ähnlich fesseln wie ein Popstar:
„Wenn man einen Affen in eine Szene setzt, kann man nicht anders, als
von diesem Affen angezogen zu werden, selbst wenn er nicht spricht. Das
fängt ein, was es bedeutet, ein Star zu sein. Man kann seine Augen nicht von dieser Person abwenden. Für mich erfüllt der Affe also nicht nur Robs Selbstverständnis, sondern es gibt noch ein weiteres Element: In jedem einzelnen Bild des Films wird ein echter Star geschaffen, von dem man so in den Bann gezogen wird.“ (via Tobis Presseheft)
Der Fokus auf ein tierisches Alter Ego soll das Publikum außerdem stärker emotional berühren, da Menschen oft mehr Mitgefühl für Tiere empfinden und es daher leichter sei, sich in einen Affen einzufühlen. Der Schimpanse ermöglicht es dem Publikum, die Höhen und Tiefen seines Lebens mit anderen Augen zu sehen und seine Erfahrungen intensiver nachzuvollziehen. so der Regisseur. Das Tier stehe dabei sowohl für den Traum vom Ruhm als auch die zerstörerische Kraft der Berühmtheit (via Tobis). Robbie Williams selbst ist ebenfalls überzeugt von der emotionalen Tiefe, die der Affe erzeugt. Gegenüber Deadline sagte der Sänger:
„Es desensibilisiert und sensibilisiert dich gleichzeitig. Wir haben tiefe Empathie und Mitgefühl für Tiere, viel mehr als wir für Menschen übrig haben.“
Der animierte Filmaffe sieht Robbie Williams übrigens so ähnlich, weil das Gesicht sowie die Mimik und Gestik des Sängers detailliert in den Computer eingespeißt wurde. Schauspieler Jonno Davies („Kingsman: The Secret Service“) spielte vor der Kamera die Rolle von Robbie Williams und erweckte den Affen im Motion Capture Anzug zum Leben.
Kennt ihr euch abgesehen von „Better Man“ mit den neuen Filmen im Kinojahr 2025 aus? Macht den Test: