Vor 18 Jahren tanzte sich der kleine Billy in die Herzen der Zuschauer und spülte mit Stephen Daldrys ergreifendem Debütfilm „Billy Elliot – I Will Dance“ weltweit über 109 Millionen US-Dollar in die Kinokassen. Das im Jahr 2000 erschienene Drama über einen schüchternen Jungen, der eines Tages seine Liebe zum klassischen Tanz entdeckt, berührte und begeisterte gleichermaßen. Wir verraten euch, wie es den Darstellern heute geht, wie sehr sie sich verändert haben und welche Projekte sie aktuell beschäftigen.
Billy Elliot
Billy wird von seinem Vater zum Boxunterricht geschickt, wo er sich allerdings sichtlich unwohl fühlt. Zufällig gerät er in die Ballettstunde von Mrs. Wilkinson und entdeckt dort seine Leidenschaft fürs Tanzen. Nachdem sein Vater Jackie erfährt, dass Billy dem Boxunterricht bereits seit geraumer Zeit ferngeblieben ist, tobt dieser vor Wut und verbietet ihm, weiterhin die Ballettstunden zu besuchen. Trotzdem meldet ihn seine Lehrerin zum Vortanzen bei der renommierten Royal Ballett School in London an, wo Billy kurze Zeit später sein Glück versucht. Auch wenn er glaubt, bei der Aufnahmeprüfung vollkommen versagt zu haben, bekommt er schließlich das Stipendium und verlässt seine Familie, um nach London zu gehen.
Jamie Bell
Im Alter von nur 14 Jahren wurde Jamie Bell durch seine Hauptrolle in „Billy Elliot“ über Nacht einem Millionenpublikum bekannt. Mit seiner Darstellung des schüchternen Jungen, der sich gegen das Boxen und fürs Ballett entschied, begeisterte der junge Brite Publikum und Krikter gleichermaßen. Auch in den Folgejahren verlor Bell die Schauspielerei nicht aus den Augen und war unter anderem in der Charles Dickens-Verfilmung „Nicholas Nickleby“, in Peter Jacksons Abenteuerfilm „King Kong“ sowie in dem Science-Fiction-Actionfilm „Jumper“ zu sehen. Im Jahr 2013 stand der Schauspieler an der Seite von Tilda Swinton und Chris Evans in für das Science-Fiction-Drama „Snowpiercer“ vor der Kamera. Außerdem verkörperte er zwei Jahre später Ben Grimm alias Das Ding in der Neuverfilmung des Superheldenfilms „Fantastic Four“ aus dem Jahr 2005. Zuletzt stand er von Januar bis März 2018 für das Neo-Nazi-Drama „Skin“ vor der Kamera. Jamie Bell ist seit 2017 mit seiner Schauspielkollegen Kate Mara verheiratet, die er beim Dreh zu „Fantastic Four“ kennenlernte. Er hat einen Sohn aus einer früheren Ehe mit der Schauspielerin Evan Rachel Wood.
Mrs. Wilkinson
Als Billy zufällig in die Ballettstunde von Mrs. Wilkinson gerät, erkennt diese sofort sein tänzerisches Talent und ermutigt ihn, an der Klasse teilzunehmen. Als Billys Vater seinem Sohn das Ballett verbietet, kommt es zu einem Streit zwischen ihm und Mrs. Wilkinson, da diese weiterhin an Billy glaubt und sein Talent fördern möchte. Heimlich meldet sie ihn daraufhin bei einer der angesehensten Ballettschulen des Landes an und ebnet Billy so den Weg für eine vielversprechende Karriere als Tänzer.
Julie Walters
Julie Walters gilt als eine beliebtesten Schauspielerinnen Großbritanniens und bekleidete in ihrer bisherigen Schauspiel-Karriere zahlreiche Charakterrollen. Ihren großen Durchbruch hatte die 68-Jährige an der Seite von Michael Caine in dem britischen Spielfilm „Rita will es endlich wissen“. Für ihre Darstellung wurde sie mit einem Golden Globe ausgezeichnet und für einen Oscar nominiert. Ihre zweite Oscar-Nominierung folgte 17 Jahre später als Beste Nebendarstellerin für „Billy Elliot“. Das jüngere Publikum kennt sie vor allem als Molly Weasley in den Verfilmungen der Harry Potter-Kinderbuchreihe. In der Kino-Adaption des ABBA-Musicals „Mamma Mia“ sowie in dessen Fortsetzung war und ist Walters ebenfalls zu sehen. Im Oktober 2008 veröffentlichte sie ihre Autobiographie, in der sie unter anderem über ihre Erfahrungen als Opfer sexuellen Missbrauchs im Kindesalter berichtet. Walters ist seit 1997 verheiratet und hat eine Tochter.
Jackie Elliot
Jackie Elliot ist Witwer und arbeitet als Bergarbeiter in den Kohleminen in Durham, Nordengland. Um eine Schließung der Minen zu verhindern, streiken die Kumpel und legen vorerst ihre Arbeit nieder. Während er und sein ältester Sohn Tony im Streik sind, schickt der Vater Billy zum Boxunterricht. Als er erfährt, dass Billy stattdessen zum Ballettunterricht geht, ist er rasend vor Wut und verbietet ihm das Tanzen. Schlussendlich muss er jedoch erkennen, wie wichtig Billy der Ballettunterricht ist und tut forthin alles dafür, um ihm das Vortanzen in London zu ermöglichen.
Gary Lewis
Gary Lewis (hier rechts im Bild) arbeitete nach seinem Schulabschluss zunächst als Straßenreiniger, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Mit 32 Jahren versuchte er sich erstmals als Theaterschauspieler. Im Zuge dessen lernte er den Schauspieler Peter Mullan kennen, der ihn zu seiner ersten Rolle in der schwarzen Filmkomödie „Kleine Morde unter Freunden“ verhalf. Nach „Billy Elliot“ war er außerdem in Filmen wie „Gangs of New York“, „Valhalla Rising“ sowie in der US-amerikanischen Science-Fiction-Fantasy-Serie „Outlander“ zu sehen. Noch in diesem Jahr kommt der Film „Trautmann“ über den Fußballer Bernd Trautmann in die deutschen Kinos, in der Lewis an der Seite von David Kross zu sehen sein wird.
Tony Elliot
Tony ist Billys älterer Bruder und wie sein Vater ebenfalls Minenarbeiter. Als Tony aufgrund eines Gerangels mit Polizisten verhaftet wird, verpasst Billy daraufhin das Vortanzen. Nachdem Billy erfolgreich an der Ballettschule in London aufgenommen wurde und 14 Jahre später seinen ersten großen Auftritt als Solotänzer in „Schwanensee“ absolviert, sitzt Tony an der Seite seines Vaters im Publikum.
Jamie Draven
Ursprünglich wollte Jamie Draven Fußballer werden, entschied sich mit 16 Jahren allerdings für die Schauspielerei. Mit „Billy Elliot“ gelang ihm im Alter von 21 Jahren der internationale Durchbruch. Im Jahr 2007 übernahm er die Hauptrolle im US-amerikanisch-deutschem Kriegsdrama „Badland“. Zuletzt war er in der dreiteiligen Science-Fiction-Serie „Residue“ zu sehen, die aktuell auf Netflix abrufbar ist.
„Billy Elliot“ als Musical
Aufgrund des überraschenden Film-Erfolges realisierte Regisseur Stephen Daldry im Jahr 2004 eine Musical-Version von „Billy Elliot“, die von Mai 2005 bis April 2016 im Londoner Victoria Theatre aufgeführt wurde und bis heute als eines der erfolgreichsten Musicals in der Geschichte des Londoner West End gilt. Das Stück wurde ebenfalls erfolgreich am New Yorker Broadway übernommen und erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Lee Hall, der das Drehbuch zu „Billy Elliot“ schrieb, zeigte sich für die Liedtexte verantwortlich, während Elton John die Musik beisteuerte.