Nachdem sich Alejandro González Iñárritu bereits 2014 kritisch zu Marvel und Co. geäußert hat, hat er seinen Standpunkt nochmals betont.
Seit Superheld*innen-Filme die Filmlandschaft dominieren, äußern sich bekannte Regisseur*innen immer wieder kritisch zu den Trends von Marvel und DC: von „Taxi Driver“-Regisseur Martin Scorsese, der Marvel-Film mit Freizeitparks verglich bis zu „Pulp Fiction“-Regisseur Quentin Tarantino, der die aktuelle Dominanz von Superheld*innen-Filme als schlimmste Ära der Filmgeschichte bezeichnet hat.
Auch Alejandro González Iñárritu hat sich ein weiteres Mal kritisch gegenüber Marvel und Co. geäußert. Der Regisseur, der für oscarprämierte Filme wie „The Revenant: Der Rückkehrer“ und „Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ bekannt ist, hat während der BAFTA Tea Party (via Variety) Superheld*innen als „traurige Gestalten“ bezeichnet. Iñárritu kritisiert allerdings weniger die Filme selbst, sondern die Zuschauer*innen, die solche Filme sehen wollen:
„Ich sehe jeden Tag Held*innen. Ich sehe wunderschöne Leute, die sehr schwierige Situationen erleben und unglaubliche Dinge tun. Und das sind Menschen, mit denen ich mich verbunden fühle. Aber diese Art von Helden mit Superkräften, brauchen wir das wirklich? Wenn man das braucht, fehlt dann etwas… anstatt das zu bewundern, was wir haben, die Möglichkeiten, die wir haben?“
Diese Marvel-Filme erwarten euch noch:
Alejandro González Iñárritu hat schon 2014 Marvel und Co. kritisiert
Der Filmemacher hat bereits 2014, kurz bevor sein Film „Birdman“ gestartet ist, Superheld*innen-Filme scharf kritisiert. Damals bezeichnete er das Genre in einem Interview mit Deadline als „kulturellen Genozid“:
„Manchmal habe ich an den Filmen Spaß, weil sie einfach und leicht sind und gut zu Popcorn passen. Das Problem ist, dass sie manchmal vorgeben, tiefgründig zu sein, basierend auf griechischer Mythologie, sowas in der Art. Und sie sind ganz ehrlich sehr rechts. Ich sehe immer, dass Leute getötet werden, weil sie nicht an das glauben, an was du glaubst oder sie sind nicht so, wie du es willst. Ich hasse das und spreche nicht auf diese Figuren an. Sie sind Gift, dieser kulturelle Genozid, weil die Zuschauerschaft mit Plot und Explosionen so übersättigt ist, dass es nichts über die Erfahrung aussagt, Mensch zu sein.“
Außerdem fügte Iñárritu noch hinzu, dass er die Filme auf philosophischer Ebene nicht mag. Neben der Art und Weise wie Gewalt verwendet wird, störe ihn vor allem, dass es um reiche Menschen gehe, die Macht haben und Gutes tun, indem sie die Bösen töten. Wenn ihr die schwarze Komödie „Birdman“, die sich mit dem alternden Star eines Superhelden-Films beschäftigt, noch nicht kennt, dann könnt ihr den Film als Amazon-Prime-Abonnent*in kostenlos schauen.
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