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La terra degli uomini rossi: Die weißen Großgrundbesitzer im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul führen ein komfortables Leben. Der Anbau von genveränderten Pflanzen auf ihren gewaltigen Feldern ist nicht die einzige Einnahmequelle, auch "Birdwatching"-Touren für Touristen sind im Angebot. Die für diese Touren als Foto-Attraktion engagierten Guarani-Kaiowa Indianer fristen dagegen ein klägliches Dasein in ihren Reservaten abseits...

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Handlung und Hintergrund

Im brasilianischen Mato Grosso do Sul hüten die reichen und gelangweilten Fazendeiros ihre Plantagen, während die Ureinwohner im Reservat gepfercht eine Existenz in bitterer Armut und ohne Zukunft fristen. Der Selbstmord zweier Jugendlicher löst eine Revolte aus. Die Indianer verlassen das Reservat und lassen sich auf dem Gebiet der Plantagenbesitzer nieder. Zwar können die rechtlich wenig gegen die Eindringlinge ausrichten, aber gibt es auch andere Methoden wie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder zuletzt tödliche Gewalt.

Im brasilianischen Mato Grosso do Sul hüten die reichen Fazendeiros ihre Plantagen, während die Ureinwohner im Reservat gepfercht eine Existenz in bitterer Armut und ohne Zukunft fristen. Der Selbstmord zweier Jugendlicher löst eine Revolte aus. Die Indianer verlassen das Reservat und lassen sich auf dem Gebiet der Plantagenbesitzer nieder. Zwar können die rechtlich wenig gegen die Eindringlinge ausrichten, aber gibt es auch andere Methoden wie den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder zuletzt tödliche Gewalt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Marco Bechis
Produzent
  • Amedeo Pagani,
  • Fabiano Gullane,
  • Caio Gullane
Darsteller
  • Claudio Santamaria,
  • Chiara Caselli,
  • Abrísio da Silva Pedro,
  • Alicélia Batista Cabreira,
  • Ademilson Concianza Verga,
  • Ambrósio Vilhalva,
  • Matheus Nachtergaele,
  • Fabiane Pereira da Silva,
  • Leonardo Medeiros,
  • Nelson Concianza,
  • Poli Fernandez Souza,
  • Eliane Juca da Silva
Drehbuch
  • Marco Bechis,
  • Luiz Bolognesi,
  • Lara Fremder
Musik
  • Andrea Guerra
Kamera
  • Hélcio Alemão Nagamine
Schnitt
  • Jacopo Quadri

Kritikerrezensionen

    1. Der italienische Regisseur Marco Bechis, der in Argentinien aufwuchs, widmet sich in „Birdwatchers“ den Problemen der brasilianischen Guarani-Kaiowá-Indianer. Die Ureinwohner aus dem Bundesstaat Mato Grosso do Sul, die Bechis kennen lernte, beeindruckten ihn mit ihrem Kampf um das angestammte Land. Daraus konstruierte er eine Spielfilmhandlung, die er vor Ort mit Stammesangehörigen als Darstellern drehte. In den Rollen der Weißen agieren professionelle Schauspieler. „Birdwatchers“ hat also semidokumentarische Authentizität und stellt die Indianer in den Mittelpunkt. Der Film zeigt sie am Scheideweg zwischen Tradition und weißer Zivilisation, zwischen Eigenständigkeit und Anpassung.

      Am Anfang sieht man Touristen in einem Boot über den Fluss gleiten. Die Vögelbeobachter schauen gebannt zum bewaldeten Ufer, an dem eine Gruppe nackter Wilder auftaucht. Die Indianer haben Pfeil und Bogen und sehen aus, als würden sie zum ersten Mal mit der Zivilisation in Kontakt treten. Als das Boot außer Sicht ist, gehen die Indianer zu einem Lastwagen, ziehen Hose und Hemd an und nehmen ihren Lohn in Empfang, bevor sie zurück ins Reservat gefahren werden. Das ist der Alltag der beiden Jugendlichen Osvaldo und Ireneu, bevor sie mit Nádio und ein paar anderen das Reservat verlassen und auf dem Acker Moreiras siedeln. Das fruchtbare Land gehörte den Vorfahren der Gemeinschaft und grenzt an den Urwald, der von dem Großgrundbesitzer gerodet wurde. Ein Schamane unterweist Osvaldo in seiner Kunst. Am Fluss übt Osvaldo die Rituale, als Moreiras Tochter und ihre Freundin im Bikini zum Baden kommen.

      Osvaldo ist hin- und hergerissen zwischen den Wertvorstellungen des alten Schamanen und den Reizen der Mädchen. Maria lehrt Osvaldo, wie man Motorrad fährt. Auch der junge Ireneu kommt in Konflikt mit den Werten seiner Gruppe. Nádio, sein Vater, will nicht, dass er als Tagelöhner arbeitet, doch Ireneu interessiert sich für die Turnschuhe, die es in der Stadt zu kaufen gibt, und er sehnt sich nach einer Freundin. Der Konflikt spitzt sich tragisch zu, wie die ganze Siedlungsaktion auf dem Acker auf Dauer unhaltbar scheint.

      Marco Bechis’ Film verzichtet auf Romantisierung. Nádio, Osvaldo und die anderen werden nicht als Gutmenschen dargestellt, die um die Sympathien der Zuschauer werben. Vielmehr wirken die Figuren mit ihren Flip-Flops an den Füßen und mit ihrer unverblümten Ausdrucksweise sehr lebendig und realistisch. Auf der Suche nach einer Zukunft stranden sie buchstäblich auf dem Acker.

      Die schamanischen Rituale im Wald, das naturnahe Leben, die Armut in den mit Planen bedeckten Hütten und der wundersame Kontakt mit der reichen Maria und anderen Weißen entfalten ihre Wirkung aus der Begegnung zweier Welten. Dem täglichen Elend und der Perspektivlosigkeit trotzen die Indianer, vor allem die scharfzüngigen Frauen, mit Humor und Gewitztheit.

      Fazit: Beeindruckender Film ohne Beschönigungen über den Überlebenskampf eines brasilianischen Indianerstammes.
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    2. Birdwatchers - Im Land der roten Menschen: Die weißen Großgrundbesitzer im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul führen ein komfortables Leben. Der Anbau von genveränderten Pflanzen auf ihren gewaltigen Feldern ist nicht die einzige Einnahmequelle, auch "Birdwatching"-Touren für Touristen sind im Angebot. Die für diese Touren als Foto-Attraktion engagierten Guarani-Kaiowa Indianer fristen dagegen ein klägliches Dasein in ihren Reservaten abseits der fruchtbaren Plantagen, vertrieben von dem Land, das einmal ihnen gehörte. Es ist dieses perspektivlose Leben, das viele junge Guarani in den Selbstmord treibt. Und es ist ein solcher Selbstmord, der die Revolution eines Stammes auslöst. Die Kamera fliegt über dichten, sattgrünen Wald, dann über ein Feld, über die rotbraune, fruchtbare Erde; die Furchen des Ackers sind gut sichtbar. Ein Baum steht vereinzelt, frei. Der Wald und das Feld: Das sind die zwei Sphären, die Marco Bechis in "Birdwatchers" aufeinander prallen lässt. Sie verweisen auf die Welt der Indianer und auf die der Großgrundbesitzer, auf die Welt derer, die schon immer hier waren, und die Welt derer, die vor drei Generationen kamen, um den Wald in Feld zu verwandeln, bis nur mehr einzeln stehende Bäume übrig bleiben. Dem italienischen Regisseur gelang ein Film von hypnotischer Intensität, dessen Sog man sich nur schwer entziehen kann. Er nimmt uns mit auf eine Reise ins Herz des Regenwaldes und ins Innere der Natur.

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