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Bis aufs Blut: Jugenddrama um die Freundschaft zweier Jungs aus der Rapper-Szene in Würzburg.

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Handlung und Hintergrund

Tommy und Sule sind Freunde von Kindesbeinen an. Sie bezeichnen sich selbst als „Fuck-ups“, fühlen sich in der Rapperszene zu Hause. Dass das Leben keine Party ist, erfährt Tommy, als er wegen Dealens mit Gras für ein halbes Jahr in den Jugendknast muss und dort schlimme Erfahrungen macht. Wieder zu Hause will Tommy sein Abi nachholen und mit Sule einen gemeinsamen Tuning-Laden eröffnen. Doch der verbringt den Tag lieber rauchumnebelt.

Tommy und Sule sind Freunde von Kindesbeinen an. Sie bezeichnen sich selbst als „Fuck-ups“, fühlen sich in der Rapperszene zu Hause. Dass das Leben keine Party ist, erfährt Tommy, als er wegen Dealens mit Gras für ein halbes Jahr in den Jugendknast muss und dort schlimme Erfahrungen macht. Wieder zu Hause will Tommy sein Abi nachholen und mit Sule einen gemeinsamen Tuning-Laden eröffnen. Doch der verbringt den Tag lieber rauchumnebelt.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Oliver Kienle
Produzent
  • Petra Opett,
  • Ralf Hartmann,
  • Jonathan Hild,
  • Verena Monßen
Darsteller
  • Jacob Matschenz,
  • Burak Yigit,
  • Balder Beyer,
  • Aylin Tezel,
  • Manuellsen,
  • Liv Lisa Fries,
  • Simone Thomalla,
  • Peter Lohmeyer
Drehbuch
  • Oliver Kienle
Kamera
  • Moritz Reinecke
Schnitt
  • Patrick Eppler
Casting
  • Nina Haun

Kritikerrezensionen

    1. Macho-Attitüden und Vulgärvokabular muss man hier schon abkönnen. Denn dass man einander „fickt“ (= fertigmacht) und Frauen ja sowieso nur für das eine gut sind, gehört zur supercoolen und hyperharten Gangsta-Pose der Rap-Community wie Baseball-Kappe und Baggy Pants.

      Doch das alles ist gar nicht so schlimm, im Gegenteil: „Bis aufs Blut“ hat nicht nur ordentlich Feuer – da donnern die Bässe auf der Tonspur, da fließt der schnelle Schnitt, dass es einen mitreißt. Nein, Regisseur und Drehbuchautor Oliver Kienle, Absolvent der Filmakademie Ludwigsburg, bietet in seinem Diplomabschlussfilm auch rundum perfektes Kino mit Herz und Verstand, einem, das auf seine Weise unwiderstehlich ist – wozu vor allem der Humor beiträgt, mit dem die Würzburger Szene souverän aufs Korn genommen wird. Zugleich darf Würzburg Würzburg bleiben und wird nicht zu Berlin hochjazzt: aus dem „Provinziellem“ schlägt der Film Funken. Dass Kienle sich dort auskennt, merkt man seinem Film an, der, obwohl er vor lauter Energie fast platzt, unaufgeregt daherkommt.

      Schnell und witzig (oder aber ziemlich klug geschrieben) sind die Dialoge, die Figuren mit leichter Hand so gelungen, dass sie einem schnell ans Herz wachsen. Gerade auch weil sie sich stets über sich selbst lustig machen und Kienle über sie lachen lässt, ohne sie je zu verraten. Ganz groß dabei und mit die beiden Hauptsäulen des Films: Jacob Matschenz und Burak Yigit, die zwei ungleichen „Brüder“. Was der Film an und mit ihnen an einer Bandbreite von Höhen und Tiefen durchzuspielen versteht, ist atemberaubend. Sule, der sich großspurig an eine Schülerin ranmacht, der aber kleinlaut und nervös wird, als die Weinprinzessin aus gutem Hause (auch so ein genialer tragischkomischer Nebenschauplatz!) das Heft in die Hand nimmt; Sule, der Tommy listig zur Sparkasse für einen Kredit mitschleppt und die große Träume pflegt, ihn aber auch wie stets mit den Fäusten verteidigt – und der doch wegen seines Kokskonsums immer mehr abrutscht, immer unberechenbarer wird. Die Bandbreite von Komik und Tragik ist auch bei Matschenz‘ Tommy enorm: Tommy, der immer etwas schlauer ist, zwischen der Welt seiner Freunde und der „ernsten“, der der Schule, seiner Freundin, seiner Mutter hin- und hergerissen ist und nicht weiß wohin, mit sich, seinem Frust; der immer mehr dahinterkommt, dass ihn wohl einer verraten hat und der zugleich gar nicht wirklich wissen will, von wem. Der in Frust und Verlorenheit nur gelernt hat, um sich zu schlagen, und schließlich doch zusammenbricht.

      „Bis aufs Blut – Brüder auf Bewährung“ versteht auch was von Freundschaft, wie sehr diese auch runterzieht; er erzählt von Loyalität, die eine falsche sein kann und doch richtig ist. Zugleich schafft es der Film in den letzten zwei Szenen, Imponiergehabe noch einmal auf erschütternde Weise auseinanderzunehmen, echte Freundschaft auch mal ein Achselzucken sein zu lassen und überaus komisch und frech-cool, taffes Faustrecht zu entlarven und einem mit positivem Augenzwinkern zu entlassen.

      Ein Gefühlsspagat, den man in Sachen Echtheit und Eleganz diesem furiosem Film mit Hirn, Herz und – Pardon! – Eiern erstmal nachmachen soll.

      Fazit: "Bis aufs Blut - Brüder auf Bewährung" ist ein mitreißendes energie- und humorstrotzendes Jugend- und Freundschaftsdrama mit super Darstellern, Tempo, Sinn, Herz und Verstand.
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    2. Bis aufs Blut: Jugenddrama um die Freundschaft zweier Jungs aus der Rapper-Szene in Würzburg.

      Jugenddrama um die Freundschaft zweier Jungs in Würzburg, wo sie zwischen Gangsta-Posen, Obszön-Rap und Drogendealen eine Zukunft suchen.

      Was ist Freundschaft wert? So viel, dass sie einem die Zukunft verbaut? Diese Fragen stellt sich Tommy (Jacob Matschenz), als der schlechte Einfluss seines türkischstämmigen Kumpels Sule (Burat Yigit) zum zentralen Problem dieser Coming-of-Age-Dramödie wird. Aber unschuldig ist Ersterer auch nicht gerade in Oliver Kienles zeitgeistigem Porträt einer Generation und deren Lebensgefühl aus Sex, Hiphop und Drogen. Der Prolog führt zwei Kids zusammen, die Brüder werden, Verlierer-Freunde, die sich selbst als „Fuck-Ups“ bezeichnen, denn in „Bis aufs Blut“ regiert der derbe Ghetto-Slang, auch wenn man sich in Würzburg befindet.

      Das Konzept des Drehbuchs klingt überzeugender und authentischer als es der deutlich für ein jugendliches Publikum optimierte Film letztlich ist. Die Dauerparty endet für Tommy, als er wegen Dealen mit Gras für ein halbes Jahr in den Jugendknast geht und dort traumatische Erfahrungen macht. Nach seiner Entlassung auf Bewährung lässt er seine alleinerziehende Mutter links liegen und hängt mit Sule ab, plant, sein Abi nachzuholen und einen gemeinsamen Tuning-Laden zu eröffnen. Aber seine Freundin Sina (Aylin Tezel) hat längst einen anderen und der grasvernebelte Sule bringt ihn rasch wieder in Schwierigkeiten. Und Tommy weiß immer noch nicht, wer ihn damals verraten hat.

      Moral und Belehrungen bleiben außen vor, wenn Kienle loslegt und ein energiegeladenes Bild zweier Teens auf der schiefen Bahn zeichnet. Am meisten haben die Jungs mit sich selbst zu kämpfen, aber der Unterhaltungswert von Party, Rap und Drogen entlastet die Dramatik. Der Film übernimmt die Ansichten der beiden, die Sorgen von Tommys Mutter oder dem Schulleiter (Nebenrollen für Simone Thomalla und Peter Lohmeyer) nicht an sich heranlassen. Die Spannung entlädt sich in - überaus realistischen - Schlägereien. Es wird viel Inventar demoliert, um negativen Emotionen Ausdruck zu verleihen. Dazwischen transportiert unzensierter Hiphop (u.a. von Manuellsen in seinem ersten Filmauftritt) die Gefühle der jungen Leute aus der Rapper-Szene. Das ist bemüht lässig und witzig, ohne die ernsthaften Konsequenzen zu leugnen. Die Augenhöhe mit den Protagonisten überzeugte vor allem Jugendjurys auf diversen Festivals. tk.
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