Der neueste Marvel-Film bringt uns einige Jahre zurück ins MCU. Dadurch hatte „Black Widow“ eine gute Vorlage, „Avengers: Endgame“ zu verbessern. Doch diese Chance verstrich fast ungenutzt.
– Achtung: Es folgen Spoiler für „Black Widow“ und „Avengers: Endgame“! –
„Avengers: Endgame“ ist zweifellos der größte Film im Marvel Cinematic Universe (MCU), doch neben den gigantischen Ausmaßen punktete das Werk auch emotional. So sorgte vor allem der Tod von Tony Stark (Robert Downey Jr.) für einige vergossene Fantränen. Iron Mans Ableben überschattete zudem eindeutig den selbstlosen Heldentod von Natasha Romanoff (Scarlett Johansson), was sicherlich auch daran lag, dass Black Widow im Vergleich als Charakter im MCU nicht so stark entwickelt worden war.
Genau hier setzte jetzt „Black Widow“ an, ihr erster Solo-Film, der 2016 kurz nach „The First Avenger: Civil War“ spielt und damit sieben Jahre vor den Ereignissen von „Avengers: Endgame“. Das gab den Verantwortlichen die Chance, Natashas Tod rückwirkend deutlich emotionaler aufzuladen. Leider wurde dafür eine eigentlich naheliegende Option nicht genutzt.
Auch „Avengers: Endgame“ ist nicht perfekt, wie euch dieses Video beweist:
Thanos hätte Natashas Familie auslöschen sollen
Zunächst einmal aber das Positive: „Black Widow“ brachte uns Natasha als Charakter deutlich näher und erklärte besser als zuvor, wie wichtig ihr Familie ist. Dadurch wird ihr selbstloses Opfer mitsamt ihrer Erklärung dafür in „Avengers: Endgame“ bei einer erneuten Sichtung sicherlich stärker wirken.
Da wir jetzt aber Natashas erste echte Familie kennengelernt haben, hätte es sich eigentlich perfekt angeboten, diese rückwirkend in die Ereignisse um „Endgame“ einzubauen. Das wäre mit einer kurzen Post-Credit-Scene problemlos möglich gewesen. Darin hätten wir sehen können, wie es Yelena (Florence Pugh), Melina (Rachel Weisz) und Alexei (David Harbour) in 2018 geht, also zwei Jahre nach ihrem Abschied beim Ende von „Black Widow“. Eine kurze witzige Einführung hätte ausgereicht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was das Schicksal für sie in der Zwischenzeit bereithielt und ihre liebenswerten Seiten zu betonen… bevor sich alle drei in Staub auflösen.
Yelena, Melina und Alexei im MCU ausdrücklich zu Opfern von Thanos (Josh Brolin) und seinem Schnipser in „Avengers: Infinity War“ zu machen, wäre eine fantastische zusätzliche Motivation für Natasha gewesen, buchstäblich alles zu geben, um den Avengers in „Endgame“ zum Sieg zu verhelfen. Alternativ wäre natürlich auch eine quasi umgekehrte Post-Credit-Scene in „Black Widow“ denkbar gewesen, in der wir sehen, wie ihre Familie im Jahr 2023 zurückkehrt, weil der Plan der Avengers erfolgreich war.
Zwar sieht es derzeit so als, als würde das MCU Natashas Familie nicht nutzen, um ihren Heldentod emotionaler aufzuladen, doch das könnte sich noch dieses Jahr ändern. Yelena kehrt immerhin in „Hawkeye“ zurück, eventuell enthüllt sie darin, dass sie und/oder die anderen beiden nur aufgrund von Natashas Opfer wieder am Leben sind. Das wäre natürlich wiederum eine zusätzliche Motivation für sie, sich an Hawkeye (Jeremy Renner) zu rächen, von dem sie ja gerade glaubt, er habe Natashas Tod zu verantworten. Somit gibt es also schon zwei gute Gründe, eine entsprechende Geschichte noch im MCU einzubauen.
Die „Hawkeye“-Serie soll Ende 2021 bei Disney+ starten, ein genauer Termin steht aber noch nicht fest.
Wie gut erinnert ihr euch an den größten MCU-Film? Findet es in unserem „Avengers: Endgame“-Quiz heraus: