Blackfish: Es ist die Geschichte von Tilikum, einem dressierten Wal im Erlebnispark SeaWorld/Florida, der unter seiner Gefangenschaft leidet. Die Regisseurin Gabriela Cowperthwaite hat für ihren Film schockierende Bilder und bewegende Interviews zusammengestellt. Sie zeigt die außerordentliche Natur der Wale, die in der Gefangenschaft grausam behandelt werden, und sie untersucht das Leben und die Schicksale der Wal-Trainer, die...
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Handlung und Hintergrund
Tilikum ist ein dressierter Orca im Erlebnispark SeaWorld in Florida. Er lebt seit rund dreißig Jahren in Gefangenschaft, die ihm deutlich zu schaffen macht. Bereits drei Menschen starben durch Unfälle mit dem sieben Meter langen Tier, zuletzt eine Trainerin im Jahr 2010. Sie wurde von dem 12.000 Pfund schweren Wal unter Wasser gedrückt. Im Allgemein häufen sich die Vorfälle mit dressierten Walen weltweit. In der freien Wildbahn greifen Orcas Menschen hingegen nicht an. Die Dokumentation sucht nach Erklärungen und befragt Experten, Trainer und Veranstalter.
Tilikum ist ein dressierter Orca im Erlebnispark SeaWorld in Florida. Er lebt seit rund 30 Jahren in Gefangenschaft. Bereits drei Menschen starben durch Unfälle mit dem sieben Meter langen Tier, zuletzt eine Trainerin im Jahr 2010. Sie wurde von dem 12.000 Pfund schweren Wal unter Wasser gedrückt. Im Allgemein häufen sich die Vorfälle mit dressierten Walen weltweit. In der freien Wildbahn greifen Orcas Menschen hingegen nicht an. Die Dokumentation sucht nach Erklärungen und befragt Experten, Trainer und Veranstalter.
30 Jahre befindet sich ein Orca-Wal in SeaWorld in Gefangenschaft, der zunehmend aggressiver auf Menschen reagiert. Aufwühlende Dokumentation über einen dressierten Killerwal und seinen Leidensdruck in der Gefangenschaft.
Besetzung und Crew
Regisseur
Gabriela Cowperthwaite
Produzent
Judy Bart,
Erica Kahn,
Manuel Oteyza
Drehbuch
Gabriela Cowperthwaite,
Eli B. Despres
Musik
Jeff Beal
Kamera
Jonathan Ingalls,
Chris Towey
Schnitt
Gabriela Cowperthwaite,
Eli B. Despres
Kritikerrezensionen
Die Deutsche Film- und Medienbewertung
Am 24. Februar 2010 ereignete sich im Meerespark SeaWorld in Orlando ein furchtbares Unglück. Die erfahrene Orca-Trainerin Dawn Brancheau führte gerade ihre Show vor, als der Walbulle Tilikum sie auf einmal unter Wasser zog. Brancheau ertrank. Seit diesem Zeitpunkt ist es Trainern in SeaWorld nicht mehr erlaubt, mit den Walen direkt zu interagieren. Die Filmemacherin Gabriela Cowperthwaite setzt diesen tödlichen Vorfall an den Anfang ihres aufrüttelnden Dokumentarfilms BLACKFISH. Sie lässt ehemalige Trainer des Parks zu Wort kommen, die von ihren Anfängen in SeaWorld erzählen und die teilweise unwürdigen Lebensbedingungen der Meerestiere beschreiben. In viel zu kleinen Bassins werden die Wale gehalten, die Folge sind physische und psychische Leidenszustände und ein aggressives Verhalten der Tiere gegenüber den Trainern. Denn Brancheaus „Unfall“ war kein Einzelfall. Cowperthwaite bedient sich vieler Originalaufnahmen und konterkariert sie mit Werbematerial von SeaWorld, um auf Widersprüche zwischen äußerer Fassade und tatsächlicher Realität aufmerksam zu machen. Bei den Gesprächen zeigt sich die Liebe aller ehemaligen Trainer zu den Tieren. Was sie fordern, sind bessere Unterbringungen und Bedingungen für diese majestätischen Wesen. Der Film, für den SeaWorld eine Zusammenarbeit verweigerte, transportiert eine deutliche Botschaft mit drastischen Bildern, die unter die Haut gehen und den Betrachter nicht kalt lassen. BLACKFISH hinterfragt ein System, unter dem schutzlose Lebenswesen leiden. Und zeigt gleichzeitig deren Schönheit in der freien Natur, wo sie nun einmal hingehören.
Jurybegründung:
Für diese Art von Recherche ist der Dokumentarfilm das ideale Medium. Die meisten Dokumente sind Filmaufnahmen, denn da hier ein Aspekt der amerikanischen Unterhaltungsindustrie untersucht wird, gibt es keinen Mangel an Aufzeichnungen der Shows, Werbefilmen, Amateuraufnahmen, Ausschnitten aus Nachrichtensendungen usw. Und die Filmemacher nutzen geschickt die Dramaturgie einer Investigation, wodurch sie Interesse wecken und Spannung erzeugen. Sie beginnen mit dem tragischen Tod einer Tiertrainerin, die von dem Orca-Bullen Tilikum angegriffen wurde. Bald stellt sich heraus, dass dieses Tier schon davor mehrere Menschen verletzt und getötet hat, dies aber von dem Betreiber der Wassershow SeaWorld verheimlicht wurde. Die Filmemacher zeigen, unter welchen für die Tiere traumatischen Umständen Tilikum zusammen mit vielen anderen Walkälbern gefangen wurde, wie er in engen Becken mit ihm fremden Walen eingepfercht wurde, wie er dressiert wurde, ohne dass seine Trainer ein tieferes Verständnis für das Verhalten und die Natur dieser hochsensiblen Tiere entwickelt hätten. Unter dem verwendeten Archivmaterial sind erschütternde und empörende Bilder davon, wie profitorientiert und grausam die Menschen diese Tiere behandeln, und es gelingt den Filmemachern, Tilikum nicht als einen „Killerwal“ sondern als eine geschundene und sowohl seelisch wie auch körperlich tief verletzte Kreatur darzustellen. Aber auch die Trainer sind Opfer. Einige Kollegen der getöteten Dawn Bracheau erzählen vor der Kamera, wie naiv sie damals ihrer Arbeit nachgingen. Heute fühlen sie sich von SeaWorld getäuscht und engagieren sich für eine Naturschutzkampagne gegen die Praktiken des Unternehmens. Man spürt bei BLACKFISH die Dringlichkeit, mit der die Filmemacher diese Geschichte erzählen wollen. Dabei dienen die stilistischen Mittel immer der möglichst klaren und einfachen Vermittlung der Botschaft. So ist der Film eher konventionell gedreht und geschnitten. Neben dem ausführlich vorgestellten Archivmaterial bestehen die eigenen Aufnahmen der Filmemacher zu großen Teilen aus den sogenannten „Talking Heads“ der Zeitzeugen, Betroffenen und Experten. Aber dieses Material ist so geschickt montiert und bearbeitet, dass die komplexe Geschichte immer sehr verständlich und eindrücklich erzählt wird.