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Blöde Mütze!: Der zwölfjährige Martin ist ein aufgeweckter Junge, nur etwas zu klein und schmächtig geraten für sein Alter. Mit seinen Eltern ist er ins verschlafene Örtchen Bellbach gezogen. Neue Stadt, neues Zuhause, neue Schule - doch damit nicht genug der Veränderungen, denn auch mit Martins Gefühlsleben geschieht Ungewohntes! Als er der gleichaltrigen Silke begegnet, ist da auf einmal dieses seltsame Kribbeln in seinem...

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Handlung und Hintergrund

Als wohlbehüteter Zwölfjähriger führt Martin (Johann Hillmann) eigentlich ein ganz passables Leben. Das ändert sich jedoch mit dem Umzug ins verschlafene Bellbach, wo der schmächtige Junge mit einigen Veränderung klar kommen muss. Bei der gleichaltrigen Silke (Lea Eisleb) fühlt er ein seltsames Kribbeln im Bauch: Er hat sich zum ersten Mal verliebt. Leider hat Silkes aggressiver Freund Oliver (Konrad Baumann) einiges dagegen. Martin beginnt zu kämpfen.

Konsequent auf Augenhöhe eines Zwölfjährigen erzählt, nimmt sich der Jugendfilm nach dem Roman von Thomas Schmid dessen Problemen realitätsnah und liebevoll an. Johannes Schmid gewann mit seiner Geschichte von erster Liebe, Rivalität und Freundschaft den Kinder-Medien-Preis.

Als Martin mit seiner Mutter umzieht und in seine neue Klasse kommt, fallen besonders zwei Mitschüler auf: Zum einen die hübsche, extrovertierte Silke und zum anderen der großmäulige Oliver. Dieser verpasst Martin auch auf Grund seiner Cap den nicht ganz lieb gemeinten Spitznamen „Blöde Mütze“. Zunächst eingeschüchtert vom Auftreten der beiden, findet Martin nach und nach heraus, dass bei Silke und Oliver die Dinge zu Hause alles andere als rund laufen.

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Als Martin in seine neue Klasse kommt, fallen besonders zwei Mitschüler auf: zum einen die hübsche, extrovertierte Silke, zum anderen der großmäulige Oliver. Dieser verpasst Martin auch auf Grund seiner Cap den nicht ganz lieb gemeinten Spitznamen „Blöde Mütze“. Zunächst eingeschüchtert vom Auftreten der beiden, findet Martin nach und nach heraus, dass bei Silke und Oliver die Dinge zu Hause alles andere als rund laufen. Obendrein droht Oliver der Verweis von der Schule. Ohne genau zu wissen warum, will Martin ihm helfen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Johannes Schmid
Produzent
  • Ingelore König,
  • Philipp Budweg
Darsteller
  • Johann Hillmann,
  • Lea Eisleb,
  • Konrad Baumann,
  • Inka Friedrich,
  • Stephan Kampwirth,
  • Andreas Hoppe,
  • Inga Busch,
  • Claudia Geisler
Drehbuch
  • Johannes Schmid,
  • Michael Demuth
Musik
  • Michael Heilrath
Kamera
  • Michael Bertl
Schnitt
  • Thomas Kohler
Casting
  • Daniela Tolkien,
  • Annekathrin Heubner

Kritikerrezensionen

    1. Zwölf, dreizehn ist ein seltsames Alter, ein Eintauchen in ein verwunschenes Niemandsland, in dem die Eltern auf einmal bornierten Aggressoren ähneln und die Gleichaltrigen einen vor immer neue Herausforderungen stellen. Vor allem, wenn sie zum anderen Geschlecht gehören. Der zwölfjährige Martin erfährt diese neuen Realitäten gerade, nachdem er mit seinen Eltern nach Bellbach gezogen ist. Das Kaff scheint wie ausgestorben, auf Schritt und Tritt begegnen einem der aggressive Oliver und zum Glück auch die nette Silke. Doch ins „Riverpool“ wollen die beiden den einsamen Martin nicht mitnehmen.

      „Blöde Mütze!“ ist das Kinoregiedebüt von Johannes Schmid, der bislang vor allem für das Theater inszenierte. Er adaptierte den gleichnamigen Roman seines Bruders Thomas Schmid. Der Kinderfilm erzählt seine Geschichte angenehm langsam und beschaulich und man kann an mehreren Stellen erleben, wie Szenen, die vor allem Stille ausstrahlen, heutzutage die Aufmerksamkeit steigern können. Die Hektik fliegt einem nämlich nicht gleich um die Ohren und folglich muss, den verinnerlichten Sehgewohnheiten zufolge, die Ruhe auf den kommenden Sturm hinweisen.

      Zum Sturm kommt es dann doch nicht, und auch nicht zum Überschwang der Gefühle, von denen der Film ja eigentlich handelt. Vielmehr bleibt „Blöde Mütze!“ eingebettet in den trägen Fluss des Lebens von Bellbach mit seinen netten Sträßchen und hübschen Häuserfassaden. Aber hat dieser Ort auch einen gewachsenen Kern, eine örtliche Kultur, an der sich Martin und seine Freunde orientieren können? Es sieht nicht so aus. Für den Jungen zerfasert der Ort in etwa vier verschiedene Realitäten: das stillgelegte Flussfreibad „Riverpool“ als sommerliche Wildnis, Silke und der orangegetönte Traum der Sonnencremewerbung, Oliver und sein kaputtes Elternhaus, und schließlich die eigenen Eltern, die sich nicht einig in Erziehungsfragen sind.

      Weil aber seine Eltern liebevoll sind, schafft es Martin, seinen eigenen Weg zu finden: Er saust bald ohne Helm auf dem Rad durch Bellbach, er hilft Oliver und handelt sich einen Verweis ein. Die Geschichte hat etwas Zeitloses, das manchmal anachronistisch wirkt. Silke, gespielt von Lea Eisleb, ist burschikos, fast immer patent und gut gelaunt, aber dabei irgendwie auch entrückt. In Martins Tagträumen ist das Mädchen, das stets in Orange gekleidet ist, eine jüngere Version der Dame aus der Sonnencremewerbung. Tatsächlich gab es früher mal diese auffällige Häufung von Gelb und Orange bei Produktverpackungen – nicht nur für Sonnencreme, sondern auch für Zigaretten.

      Johann Hillmann spielt Martin als aufgewecktes Bürschchen, das sich von seinen vielen Skrupeln nicht auffressen lassen will. Konrad Baumann als Oliver ist auf den ersten Blick zwar der geschädigte Junge aus schlechtem Elternhaus, überrascht jedoch immer wieder mal mit weichen Zwischentönen, mit einem Aufblitzen von Freude und Spaß am Schauspiel, das neugierig macht.

      Fazit: Bedächtiger, ernsthafter Kinderfilm über einen Jungen, der in ein Provinznest kommt und in die Pubertät.
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      1. Keine Figur wird hier klischeehaft behandelt: Der behütete Martin aus der „perfekten“ Familie, der coole Oliver aus der gerade zerfallenden Familie mit alkoholkrankem Vater und die entzückende Silke mit alleinerziehender Mutter. Drei Geschichten werden einfühlsam erzählt. Schmunzelnd und liebevoll beobachten wir das Erwachen der Sexualität. Jedes der Kinder, und sei es noch so behütet, hat sein „Päckchen“ zu tragen. Sehr realitätsnah, sensibel, glaubwürdig und mit wunderschönen Landschaftsaufnahmen. Die Botschaft: Im Tief des Lebens hilft nur wahre Freundschaft.

        Jurybegründung:

        „Blöde Mütze!“ wird Martin, der mit seiner Familie wegen eines Jobwechsels der Eltern in eine andere Stadt zieht, von seinen Mitschülern genannt. Er muss sich in einer neuen Schule zurecht finden, aber das ist nur ein kleines Problem im Vergleich zu den Schwierigkeiten, die seine neuen Freunde haben. Denn die leiden entweder unter den Spannungen zwischen ihren Eltern oder sie haben Eltern, die bereits getrennt sind.

        Dennoch meistern die Jugendlichen ihre Familienprobleme, indem sie sich gegenseitig unter-stützen und bei den Eltern-Konflikten zur Seite stehen. Dafür aber müssen sie erst untereinander und auch mit sich selbst klar kommen.

        Der Kinder- und Jugendfilm nach dem Roman von Thomas Schmid wird konsequent aus der Sicht von Martin erzählt, aber auch die Trennungssituationen seiner Mitschüler erhalten breiten Raum.

        Sehr einfühlsam und nahezu beiläufig wird das Thema der erwachenden Sexualität gestreift, werden Launen und Zickenalarm abgehandelt und wird nachvollziehbar der schulische Alltag aus Sicht der Schüler erzählt. Das Thema Freundschaft zwischen den Schülern und den Geschlech-tern wird sehr gut entwickelt und zu einem glaubwürdigen Ende gebracht.

        Der glaubwürdige und realistische Film hat einen überaus angenehmen Umgang mit seinen Figuren, vermeidet nahe liegende Klischees und billige Effekte, greift in die Realität, wie Kinder sie erleben. Die Geschichte enthält sich jeglicher Schwarzweiß-Malerei und lässt die Kinder zu ihren nicht ganz fehlerfreien Eltern stehen.

        Milieu-Zeichnungen und Darsteller-Leistungen sind herausragend. Alleine die drei hinreißenden Kinderdarsteller fahren die halbe Miete für den Film ein. Exzellente, weil glaubwürdige Dialoge fern jeder pseudo-jugendlichen Umgangssprache und abseits jeglicher Didaktik runden das Bild zu einem neuen Maßstab für einen neuen deutschen Kinder- und Jugendfilm ab.

        Leichte Ton-Unebenheiten können den Gesamteindruck eines ansonsten handwerklich und dramaturgisch souverän gemachten Kinder- und Jugendfilms nicht trüben.

        „Blöde Mütze!“ ist rundum gelungene Kinounterhaltung mit Tiefgang, an der auch Eltern Vergnügen sowie Verständnis für die Gemütslagen ihrer Sprösslinge finden können.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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