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Blood Diamond: Sierra Leone, 1990, Bürgerkrieg: Die bisher völlig verschieden verlaufenen Wege des Diamantenschmugglers Danny Archer und des armen Fischers Solomon Vandy kreuzen sich. Gemeinsam machen sie Jagd auf einen speziellen Diamanten, der ihr ganzes Leben verändern könnte. Für Archer ist er die Möglichkeit das Elend des Krieges hinter sich zu lassen. Vandy könnte er seinen Sohn, der als Kindersoldat im Krieg eingesetzt...

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Handlung und Hintergrund

In den 90er Jahren herrscht Bürgerkrieg in Sierra Leone. Fischer Solomon Vandy (Djimon Hounsou) wird mit anderen Männern aus seinem Dorf entführt und zur Maloche in Diamantminen gezwungen. Dort findet er einen seltenen rosa Rohdiamanten und versteckt ihn. Davon erfährt der weiße Söldner Danny Archer (Leonardo DiCaprio), als er wegen Schmuggels einsitzt. Kaum entlassen, bricht er mit der US-Journalistin Maddy Bowen (Jennifer Connelly) in die von Rebellen kontrollierten Unruheprovinzen auf. Er findet Solomon, der einwilligt, den Stein zu finden, um seine Familie zu retten.

Der für seine Power-Epen bekannte Edward Zwick („Last Samurai„) rückt Afrika ins rechte Hochglanzlicht, wo sich eine vor Ort gedrehte Abenteuergeschichte mit hohem Spannungspotenzial und kontroversem Hintergrund abspielt.

Der afrikanische Fischer Solomon Vandy wird im von Unruhen erschütterten Sierra Leone der 90er Jahre mit anderen Männern aus seinem Dorf entführt und gezwungen, in den Diamantenminen zu arbeiten. Dort findet er einen höchst seltenen rosafarbenen Diamanten, den er verstecken kann. Der weiße Söldner Danny Archer sitzt wegen Schmuggels ein und erfährt im Gefängnis von Solomons Geschichte. Wieder in Freiheit macht er sich mit der amerikanischen Journalistin Maddy Bowen auf die Suche nach Solomon, der einwilligt den Edelstein zu finden, um seine Familie zu retten.

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In den Wirren des Bürgerkriegs im Sierra Leone der 90er Jahre wird der afrikanische Fischer Solomon aus seinem Heimatdorf verschleppt und zur Arbeit auf den Diamantenfeldern gezwungen. Dort findet er einen seltenen rosafarbenen Diamanten, den er trotz strengster Kontrollen verstecken kann. Als der weiße Söldner Danny Archer von der Geschichte hört, nimmt er gemeinsam mit der US-Journalistin Maddy Bowen Kontakt zu Solomon auf. Nun versucht man zu dritt, in den Besitz des wertvollen Edelsteins zu gelangen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Edward Zwick
Produzent
  • Len Amato,
  • Benjamin Waisbren,
  • Paula Weinstein,
  • Marshall Herskovitz,
  • Graham King,
  • Gillian Gorfil
Darsteller
  • Leonardo DiCaprio,
  • Jennifer Connelly,
  • Djimon Hounsou,
  • Kagiso Kuypers,
  • Arnold Vosloo,
  • Anthony Coleman,
  • Benu Mabhena,
  • Michael Sheen,
  • Jimi Mistry,
  • Basil Wallace,
  • Marius Weyers,
  • Stephen Collins
Drehbuch
  • Charles Leavitt
Musik
  • James Newton Howard
Kamera
  • Eduardo Serra
Schnitt
  • Steven Rosenblum
Casting
  • Victoria Thomas

Kritikerrezensionen

    1. Regierungstruppen und Rebellen im Bürgerkrieg, Diamantenschmuggler und Waffenhändler, internationale Konzerne und Flüchtlingslager: In diesem Feld entwickelt sich die Geschichte von Solomon Vandi, der seine Familie sucht, von Danny Archer, der das Versteck eines außergewöhnlichen Diamanten sucht, von Maddy Bowen, die die Hintergründe des Diamanten-Bürgerkrieges in Sierra Leone sucht. Engagiert und kritisch ist dieser Film, der mitten hineingeht in einen blutigen Konflikt, innerhalb dessen er seine Abenteuergeschichte erzählt.

      Es geht um Geld, natürlich, es geht um Waffen, um Macht, um Geschäftsinteressen. Und es geht auch darum, dass diese explosive Mischung kaum je entschärft werden kann. Leonardo DiCaprio als Danny Archer, ein Soldier of Fortune, ein Hansdampf in allen afrikanischen Gassen, verkörpert diesen unlösbaren Konflikt in der Undurchschaubarkeit seines Charakters, in der Unberechenbarkeit seines Handelns. Djimon Hounsou als Solomon Vandi, der um das Geheimnsi eines äußerst kostbaren Diamanten weiß, ist ganz afrikanische Unschuld, ein verlorener Vater, der in einer Wunschwelt lebt und nun Hinterhältigkeit und Brutalität kennenlernt. Und Jennifer Connelly als Maddy Bowen ist eine hilflose Journalistin, die weiß, dass ihre Geschichten aus dem Krieg nichts ändern werden. Eine Position, in der sich auch „Blood Diamond“ befindet, der stets das westliche Konsumverhalten anprangert mit seiner Nachfrage nach billigen Diamanten, der zugleich zeigt, in welchem Grade die Konflikte in Sierra Leone hausgemacht sind.

      Das ist eine Ambivalenz, der der Film nicht entkommen kann, ja, auf die er zusteuert: Denn eine einfache Lösung für die widerstrebenden Machtinteressen der Stammeskämpfe, der industriellen Ausbeutung, der hilflosen UNO, der aufgepeitschten blutdurstigen Milizen und der profitgierigen Geschäftemacher kann es nicht geben. Edward Zwick erzählt seinen „Blood Diamond“ in der Maske eines Hollywood-Abenteuerthrillers, mit Stars in den Hauptrollen, mit Vater-Sohn-Konflikt und angedeuteter Liebesgeschichte, mit Personalisierung des Konflikts, wenn Solomons Widersacher, eine einäugiger Rebellenführer, dessen Sohn zum Kindersoldaten ausbildet, mit der Jagd nach einem rosaroten Diamanten, auch mit der Ikonographie klassischer Kriegsfilme.

      Diese Mittel geben dem Film den Gestus leichter Konsumierbarkeit, wo sich die Beschreibung unsagbarer Verhältnisse gegen jeglichen Kinopopcornkonsum sperrt. Die Mittel filmischer Fiktion treffen auf den Anspruch auf Authentizität, auf den Hintergrund realer Ereignisse: Der vordergründige Plot und der Realismus des Hintergrunds stehen im Widerstreit, gegensätzliche Pole, die Zwicks Film miteinander verbindet, kurzschließt.

      Denn die Ambivalenz des Films ist letztendlich die Ambivalenz des afrikanischen Problems, der auf dem Überstülpen westlicher, langsam gewachsener Normen und Werte über eine andersartige, durch Kolonialismus zerbrochene Traditionskultur beruht. Darüber journalistisch zu berichten, wie es Maddy Bowen tut, darüber einen Film wie „Blood Diamond“ zu machen, dabei vielleicht auch einmal einen naiven Blick zu riskieren, ohne allzu vereinfachen zu werden: Das kann nichts ändern, aber es kann das Bewusstsein schärfen, vielleicht über die 2 ½ Stunden des Films hinaus.

      Fazit: Eward Zwick verbindet das Aufklären über den Diamantenkrieg an der Westküste Afrikas in den späten 90ern mit einem Genreplot, ohne in die üblichen Klischees zu fallen, und beschreibt die Komplexität eines Bürgerkrieges, der stellvertretend steht für viele blutige Kriege in Afrika.
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      1. Das schmutzige Geschäft mit Diamanten macht Regisseur Edward Zwick zum Thema seines Polit- und Abenteuer-Thrillers. Vor dem Hintergrund spektakulärer Landschaftsaufnahmen entsteht ein realitätstüchtiges Porträt Afrikas, wie es in einer großen Hollywoodproduktion nicht alle Tage ins Kino kommt. Hauptschauplatz ist Sierra Leone Ende der 90er Jahre während des Bürgerkrieges.

        Edelsteine als Rohstoff finanzieren Kriege, sind verantwortlich für die Rekrutierung von Kindersoldaten, torpedieren demokratische Wahlen, indem die potenziellen Wähler in die Bergwerksminen entführt oder abgeschlachtet werden, so Geschichte und Botschaft des eindrucksvollen Films mit einem herausragenden Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle, der sich zu recht internationale Anerkennung für seine Entwicklung hin zum Charakterdarsteller erworben hat.

        „Blood Diamond“ ist großes, aufwändiges, bisweilen melodramatisches Action-Kino, das den internationalen Rohstoffhandel und die Ausbeutung der Ressourcen mit drastischen Mitteln anprangert. Mehr als „nur“ ein Abenteuerfilm mit allen Ingredienzien eines gelungenen Actionfilms, entwickelt sich vor einem ernsten Menschenrechtshintergrund die dramaturgisch spannend entwickelte Story, in der ein skrupelloser Diamantenjäger sich wandelt und Partei für die Unterdrückten und Ausgebeuteten ergreift.

        Mit seiner dichten Erzählstruktur - immer nachvollziehbar aufgebaut rund um die Jagd nach einem Diamanten, der stellvertretend steht für alle Rohstoffe der Erde - ist der Film auch ein gutes Beispiel für den Schulunterricht zum Thema Dritte Welt, Umweltschutz, Flüchtlingsdramen und Kindesmissbrauch durch Zwangsrekrutierung. Konflikte in Krisenregionen wie Afghanistan, dem ehemaligen Jugoslawien oder eben Afrika werden durch diesen Film gleich mit erklärt, denn im Hintergrund der verschiedenen Interessen und religiösen Betrachtungen stehen immer auch handfeste wirtschaftliche Interessen, die in ihren Facetten kaum besser und eindringlicher dargestellt werden können wie hier in „Blood Diamond“.

        Das Phänomen der Kindersoldaten, die Leiden der Zivilbevölkerung, die Unfähigkeit und Überlastung der Hilfsorganisationen - einschließlich eines kritischen Blicks auf die Rolle der Medien und die eigentlichen Drahtzieher in der Diamanten-Metropole Antwerpen und der Banken-Metropole London - werden beleuchtet.

        Im Abspann wird auch noch einmal darauf hingewiesen, dass es in der Verantwortung des Konsumenten steht, konfliktfreie Rohstoffe und Edelsteine zu kaufen.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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