Blue Story: Herausragendes Regiedebüt des britischen Rappers „Rapman“. Thema ist die Gangkriminalität, die der Londoner Rapman nur zu gut aus eigenen Erfahrungen kennt.
Handlung und Hintergrund
Die Teenager Timmy (Stephen Odubola) und Marco (Micheal Ward) sind eigentlich beste Freunde, leben aber in verschiedenen Londoner Bezirken – Peckham und Deptford. Auf der Straße herrscht Krieg zwischen den beiden ortsansässigen Peckham Boys und den Ghetto Boys. Ob sie es wollen oder nicht, Timmy und Marco geraten zwischen die Fronten der verfeindeten Gangs. Können die beiden Freunde der Gewaltspirale entfliehen oder endet die Fehde für einen der beiden womöglich sogar tödlich?
„Blue Story“ – Hintergründe
Das Drama „Blue Story“ basiert auf der gleichnamigen YouTube-Serie des Briten Andrew Onwubolu, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Rapman. Aufgewachsen in London hat er hautnah zu spüren bekommen, was die sogenannten „Postcode Wars“ für heranwachsende, meist farbige Männer bedeuten. Im Film wohnen die Peckham Boys ihm Bezirk von Postcode SE15 und die Ghetto Boys im Postcode SE8. Gemeinsam mit der BBC realisiert Rapman in seinem Regiedebüt dieses Thema, das für reichlich Zündstoff sorgt. Auch das Drehbuch kommt vom Rapper selbst.
Der Film hat einen dokumentarischen Stil, wird aber unterbrochen von authentischen Handyaufnahmen sowie Sequenzen, die an Musikvideos erinnern. In den Hauptrollen sehen wir Stephen Odubola und Micheal Ward als die befreundeten jungen Männer Timmy und Marco. Bei der BAFTA-Verleihung 2020 bliebt der Film selbst unbeachtet, dennoch erhielt Micheal Ward die Auszeichnung als bester Nachwuchsdarsteller.
In den deutschen Kinos startet das vielbeachtete Drama „Blue Story“ am 25. Juni 2020. Die FSK hat noch keine Altersfreigabe gekannt gegeben.
Ausschreitungen in britischen Kinos
In Großbritannien kam es am Startwochenende im November 2019 zu zahlreichen Ausschreitungen. Besonders ein Vorfall in Birmingham ging durch die Medien, auch wir haben bereits darüber berichtet. Dort gingen etwa 100 Jugendliche in einem Kinokomplex aufeinander los, es kam zu Festnahmen und zwei Macheten wurden sichergestellt. Auch andere Kinoketten vermeldeten ähnliche Vorfälle, woraufhin „Blue Story“ aus dem Programm der beiden Ketten Vue und Showcase genommen wurde.
Vorwürfe, dass es sich bei der kurzfristigen Programmänderung um ein rassistisch motiviertes Vorgehen handle, wiesen die verantwortlichen Kinobetreiber zurück. Sie stellten die Sicherheit des Personals und der Kund*innen heraus und beteuerten die Qualität und Bedeutung des Films. Nach einer Spielpause wurde „Blue Story“ letztendlich wieder ins Programm genommen.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Andrew "Rapman" Onwubolu
Produzent
- Rose Garnett,
- Paul Grindey,
- Charles Moore,
- Eva Yates,
- Joy Gharoro-Akpojotor,
- Damian Jones
Darsteller
- Stephen Odubola,
- Micheal Ward,
- Karla-Simone Spence,
- Khali Best,
- Eric Kofi-Abrefa,
- Kadeem Ramsay,
- Junior Afolabi Salokun,
- Rohan Nedd,
- Sean Sagar,
- Jo Martin
Drehbuch
- Andrew "Rapman" Onwubolu
Musik
- Jonathon Deering
Kamera
- Simon Stolland
Schnitt
- Mdhamiri Á Nkemi
Casting
- Isabella Odoffin