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Blue Valentine: Nach sechs gemeinsamen Jahren ist Deans und Cindys Ehe am Ende. Was als romantische Leidenschaft mit unbedingter Hingabe begann, ist schleichender Ernüchterung gewichen: Aus Liebeserklärungen per Ukulele und Stepptanz wurden banale Streits um Geld, um fehlgeschlagene Ambitionen und um die gemeinsame Tochter Frankie. Wie es so weit kommen konnte, weiß keiner von ihnen. Den Kampf scheinen beide bereits verloren zu haben...

Handlung und Hintergrund

Nach sechs gemeinsamen Jahren ist die Ehe zwischen Dean und Cindy am Ende. Aus der Leidenschaft ist Gewöhnung und Ernüchterung geworden, aus jugendlicher Leichtigkeit Schwere des Alltags. Sie will beruflich als Medizinerin etwas erreichen, er hat jegliche berufliche Ambitionen aufgegeben. Die Streitereien um Geld und Kind zermürben. Wie es dazu kam, wissen beide nicht. Deans verrückte Idee, in einem futuristischen Love Motel, der kaputten Beziehung neues Feuer einzuhauchen, endet im Desaster.

Nach sechs gemeinsamen Jahren ist die Ehe zwischen Dean und Cindy am Ende. Aus der Leidenschaft ist Gewöhnung und Ernüchterung geworden, aus jugendlicher Leichtigkeit Schwere des Alltags. Sie will beruflich als Medizinerin etwas erreichen, er hat jegliche berufliche Ambitionen aufgegeben. Die Streitereien um Geld und Kind zermürben. Wie es dazu kam, wissen beide nicht. Deans verrückte Idee, in einem futuristischen Love Motel, der kaputten Beziehung neues Feuer einzuhauchen, endet im Desaster.

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Derek Cianfrance
Produzent
  • Doug Dey,
  • Jack Lechner,
  • Lynette Howell,
  • Alex Orlovsky,
  • Jamie Patricof
Darsteller
  • Ryan Gosling,
  • Michelle Williams,
  • Faith Wladyka,
  • Mike Vogel,
  • Marshall Johnson,
  • John Doman,
  • Maryann Plunkett,
  • Jen Jones
Drehbuch
  • Derek Cianfrance,
  • Joey Curtis,
  • Cami Delavigne
Kamera
  • Andrij Parekh
Schnitt
  • Jim Helton,
  • Ron Patane
Casting
  • Cindy Tolan

Kritikerrezensionen

    1. Derek Cianfrance wollte eine klassische Liebesgeschichte für die heutige Zuschauergeneration drehen, eine Geschichte von Treffen, sich Verlieben, Heiraten, Kinderkriegen, von emotionaler Distanzierung bis zur Trennung – was bei Dean und Cindy nicht immer in genau dieser Reihenfolge inszeniert, weder in der Geschichte ihrer Beziehung noch im Handlungsfortgang, wie der Film diese Lovestory erzählt.

      Es beginnt mit dem Landhaus, in dem Dean, Cindy und die fünfjährige Tochter Frankie wohnen; es beginnt mit der Suche nach dem Familienhund. Frankie ist traurig, Dean tröstet sie, Cindy ist gedanklich abwesend. Sowieso reagiert sie eher genervt, wenn Dean und Cindy Spaß haben und spielen: Wir sind Tiger! – und sie wecken Mama. Wir sind Leoparden! – und sie essen ohne Löffel und Teller direkt von der Tischplatte. Sie haben Spaß; aber Cindy hat die Arbeit, sie wird saubermachen müssen, zusätzlich zu ihrem Nachtdienst im Krankenhaus...

      Es passt nicht mehr zwischen Dean und Cindy, das ist klar; und Dean gebärdet sich mehr und mehr wie ein Kind, das spielen will, einfach, um das alte, vergangene Feeling zwischen ihm und Cindy wieder herzustellen. Denn einst war alles anders, und in einer ganz anderen Geschichte aus lang vergangenen Zeiten erzählt der Film davon: Mit denselben Protagonisten zu einem ganz anderen Zeitpunkt ihres Lebens, als sie sich anders gefühlt haben und anders miteinander umgegangen sind.

      Dean aus der Arbeiterklasse hat einen Job als Möbelpacker, da lernt er Cindy kennen. Kann Liebe auf den ersten Blick möglich sein? In jugendlicher Forschheit und Unverfrorenheit sucht er den Kontakt zu ihr, und tatsächlich kommen sie sich näher: Wie sie im Bus einen Witz erzählt, wie er auf der Straße auf einer Ukulele spielt und besonders schräg singt, damit sie einen schönen Stepptanz hinlegen kann: Der Beginn der Beziehung ist geprägt von Spiel, von Unernst, von Witz und Spaß. Von dem Wissen um die Unverbindlichkeit, denn beide sind jung, beide wollen noch viel ausprobieren; sie steht in ihrem Medizinstudium, er hat noch keine richtige Arbeit...

      Das Ende und der Beginn einer Liebe zeigt Cianfrance, er ist nah dran an seinen Figuren, die er miteinander und gegeneinander positioniert; Ryan Gosling und Michelle Williams spielen sie in diesen ganz verschiedenen Lebensstadien als ganz verschiedene Menschen, als Figuren, die sich unterschiedlich entwickelt haben. Cindy will weiterkommen, sucht das Fortschreiten und hat es in der Beziehung zu Dean offenbar nicht gefunden. Dean merkt die Distanz und will sie aufheben mit Spaß und Witz und Spiel – was den Graben freilich nur weiter vergrößert. Er hat keine Ambitionen und nimmt doch gern das Heft in die Hand, bucht eine Nacht in einem Love-Motel. Der Cupid’s Room ist belegt, sie nehmen das Zukunfts-Zimmer, eine lächerliche Installation von futurisiertem drehendem Bett, billiges Science-Fiction-Ambiente für die Liebesnacht – die gründlich daneben geht, weil das Paar in der Vergangenheit steckt und eine Zukunft will, die ihre Gegenwart nicht mehr hergeben kann.

      Es steckt bittere Komik im Ende dieser Beziehung, im Elend des Zwischenmenschlichen; und es steckt Tragik in ihrem leichten, lockeren Beginn: die Lieblosigkeit in der Ehe von Cindys Eltern drückt sich in täglichen Demütigungen aus, und Cindys vorherige Beziehung zu einem anderen trägt ungeahnte Früchte: Sie ist schwanger... die innere Qual, die das bereitet, zeigt sich in der langen Szene beim Abtreibungsarzt, während draußen im Warteraum Ryan – nicht der Vater, aber der aktuelle Freund – zwischen Bangen und Hoffen dasitzt; ohne zu wissen, worum er bangt, wofür er hofft.

      „Blue Valentine“ stellt raffiniert die Vergangenheit und die Gegenwart einer Liebesbeziehung gegenüber, eine Zukunft wird es so wohl nicht geben können. Das ist eine einfache Geschichte – aber emotional inszeniert, dramaturgisch geschickt erzählt, mit Sinn für die bestmögliche Art, von einem Ende zu erzählen, in dem immer auch ein Stück vom Anfang enthalten ist. Wenn sich auch alles zum Schlechten gewendet hat.

      Fazit: Das Ende und der Beginn einer Liebesbeziehung ineinander verschachtelt erzählt: „Blue Valentine“ ist eine ungewöhnlich erzählte, aber ganz normale Liebesgeschichte – ein emotionaler, ein schöner Film.
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