Als „Texas Chainsaw Massacre“, zu deutsch „Blutgericht in Texas“, 1974 in die Kinos kam, war der Aufschrei groß. Leatherface jagte dem Publikum nicht nur einen gewaltigen Schrecken ein, sondern rief auch allerorts die Zensur-Richter auf den Plan, die sich heftig über die drastischen Gewaltdarstellungen echauffierten und die immens erfolgreiche Low-Budget-Produktion genauer unter die Lupe nahmen. In Deutschland beispielsweise landete der Film für Jahrzehnte auf dem Index, was seiner Popularität und der entsprechenden Legendenbildung durchaus von Nutzen war. Nun hat sich der Regisseur noch einmal zu seinem bis heute größten Film geäußert.
Tobe Hoopers Kultslasher „Texas Chainsaw Massacre“ über eine degenerierte Familie von Kannibalen zählt zu den berühmtesten Horror-Klassikern aller Zeiten und definierte die Maßstäbe des Horrorfilms als Film gewordener Albtraum neu. Seit seiner Veröffentlichung ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden um die Entstehung des Films, die eingefleischte Horror-Fans kennen dürften. Bevor wir den Erkenntnissen ein neues Detail hinzufügen, wollen wir die wichtigsten Punkte für die breite Masse noch einmal zusammenfassen.
Leatherface ist wieder da: Brutaler Kurzfilm zeigt, wie es nach „Texas Chainsaw Massacre“ weiterging
Horror am Set: Die schwere Geburt von „Texas Chainsaw Massacre“
Zuerst einmal müssen wir mit einer Lüge aufräumen. Am Anfang des Films wird behauptet, „Texas Chainsaw Massacre“ basiere auf wahren Begebenheiten. Dies ist zwar nur als Blaupause der modernen Mockumentary zu verstehen, allerdings gilt der geisteskranke Serienkiller Ed Gein als reales Vorbild für den degenerierten Leatherface. Auch Gein weidete seine über 15 Opfer aus und schändete ihre Leichen.
Nicht nur das historische Vorbild für „Texas Chainsaw Massacre“ ist mehr als gruselig, auch die Dreharbeiten selbst gestalteten sich schwierig. Das Budget war mit nur 60.000 Dollar übersichtlich, die Laien-Schauspieler litten unter dem bestialischen Gestank der verwesenden Tierkadavern und der brütenden texanischen Hitze. Zahlreiche Verletzungen und angeblich hoher Drogenkonsum verschärften die ohnehin angespannte Stimmung am Set zusehends, von stundenlangen Wiederholungen expliziter Szenen ganz zu schweigen.
Lohn und Ruhm brachten die Strapazen allerdings nahezu niemandem ein, die meisten der Darsteller verschwanden schnell von der Bildfläche und letztlich blieb auch dem Regisseur die ganz große Karriere verwehrt. In einem Interview mit der New York Times verriet der Filmemacher nun allerdings ein Detail zur Entstehung von „Texas Chainsaw Massacre“, welches und doch sehr verblüfft. Achtet zunächst auf die gelbe Ente in folgendem Video.
Baby Huey diente als Inspiration für Leatherface
Neben bereits erwähntem Ed Gein hatte Regisseur Tobe Hooper eine Ente namens Baby Huey im Kopf, als er die Figur des Leatherface erschuf. In seiner Vision des degenerierten Killers ist Leatherface ein nie erwachsen gewordenes Kind, in etwa wie die Cartoon-Figur Baby Huey aus dem Hause Paramount, die in den 1950er-Jahren über den Bildschirm flimmerte. Ziemlich kurios, wenn man einen Blick auf den Trailer zu „Texas Chainsaw Massacre“ wirft.