Regie-Wechsel sind in der Filmwelt keine Seltenheit, aber sie können weitreichende Konsequenzen für einen Blockbuster haben. Die Entscheidung, einen Regisseur auszuwechseln, kann die gesamte Entwicklung eines Films beeinflussen. Diese Blockbuster verdeutlichen, dass der Wechsel eines Regisseurs einen Film maßgeblich prägen kann – sei es durch neue kreative Impulse oder durch das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Visionen.
Ein bekanntes Beispiel ist der Regie-Wechsel beim Queen-Biopic „Bohemian Rhapsody“. Trotz der anfänglichen Kontroversen wurde der Film zu einem großen Erfolg, was zeigt, wie ein Regiewechsel sowohl Risiken als auch Chancen birgt. In unserer Bilderstrecke werfen wir einen Blick auf 13 Filme, die ursprünglich von anderen Regisseuren inszeniert werden sollten und beleuchten, welche Auswirkungen diese Veränderungen auf die endgültigen Werke hatten.
1. „Bohemian Rhapsody“
„Bohemian Rhapsody“ sollte ursprünglich von Bryan Singer inszeniert werden, wurde jedoch von Dexter Fletcher fertiggestellt. Singer wurde 2017 wegen seines Verhaltens am Set und seiner umstrittenen Vergangenheit entlassen. Trotz gemischter Kritiken und Kontroversen unter Freddie Mercury-Fans wurde der Film ein großer Kassenerfolg und mit vier Oscars ausgezeichnet, unter anderem für Rami Maleks Darstellung als Freddie Mercury.
2. „Ant-Man“
Die „Ant-Man“-Filme werden oft als einige der schwächsten Einträge im MCU abgetan, trotz der hervorragenden Besetzung. Dies hätte sich ändern können, wenn der ursprüngliche Regisseur Edgar Wright an Bord geblieben wäre. Doch aufgrund kreativer Differenzen verließ Wright das Projekt und wurde durch Peyton Reed ersetzt. Wrights Vision eines eigenständigen Heist-Films kollidierte mit den Plänen des Marvel Creative Committee, das eine stärkere Einbindung in das MCU verlangte. Reeds Version war zwar unterhaltsam, aber weniger originell und wurde als zu formelhaft empfunden.
3. „Der Texaner“
„Der Texaner“ gilt heute als eines von Clint Eastwoods besten Werken. Ursprünglich führte Phil Kaufman Regie, bis Eastwood aufgrund kreativer Differenzen übernahm. Kaufman wollte die Politik abschwächen, was Eastwood ablehnte. Diese Entscheidung führte zur „Eastwood-Regel“, die es Schauspielern verbietet, ihre Regisseure abrupt zu ersetzen. Eastwoods Eingreifen verbesserte den Film und hinterließ einen bedeutenden Abdruck in Hollywood.
4. „Exorzist: Der Anfang“
Auch „Der Exorzist“ blieb nicht von den Horror-Revival-Wellen der 2000er verschont. Ursprünglich sollte Paul Schrader die Vorgeschichte inszenieren, doch sein psychologischer Horror gefiel den Produzenten nicht. Sie entließen Schrader und engagierten Renny Harlin für eine marktfähigere Version. „Exorzist: Der Anfang“ floppte, woraufhin Schrader seinen Schnitt fertigstellen durfte. Dieser wurde als „Dominion: Exorzist – Der Anfang des Bösen“ besser aufgenommen.
5. „Alita: Battle Angel“
James Cameron, ein Fan des Mangas „Battle Angel Alita“, wollte die Geschichte schon lange auf die Leinwand bringen. Da die Spezialeffekte der 2000er-Jahre nicht ausreichten, verschob er das Projekt fast zwei Jahrzehnte lang. 2015 übergab Cameron die Regie an Robert Rodriguez und konzentrierte sich auf seine „Avatar“-Filme. „Alita: Battle Angel“ wurde als beste Hollywood-Anime-Adaption gelobt, blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück und steckt nun wegen der Disney/Fox-Fusion fest. Dennoch versprach Rodriguez eine Fortsetzung.
6. „Star Wars: Der Aufstieg Skywalkers“
Das Finale von Disneys Sequel-Trilogie hatte viele Probleme, besonders weil „The Last Jedi“ unterschiedlich gut beim Publikum ankam. „Der Aufstieg Skywalkers“ versuchte, die vorherigen Ereignisse zu ändern, um die lautstarke Fangemeinde zu besänftigen. Ursprünglich sollte Colin Treverrow das Finale namens „Duel of the Fates“ inszenieren, das auf Episode VIII aufbaute und Reys Jedi-Schicksal weiterentwickelte. Aber wegen kreativer Differenzen wurden Treverrow und Connolly durch J.J. Abrams und Chris Terrio ersetzt, die dann „The Last Jedi“ zurück änderten.
7. „Spartacus“
Heute wird Stanley Kubrick als Regisseur von „Spartacus“ anerkannt, obwohl er nur als Ersatz einsprang. Ursprünglich sollte Anthony Mann den Film inszenieren, doch Hauptdarsteller und Produzent Kirk Douglas feuerte ihn nach einer Woche. Douglas hielt Mann für einen Techniker, nicht für einen Künstler. Kubrick übernahm und schuf einen der am meisten geschätzten Filme aller Zeiten. Doch die Arbeit an „Spartacus“ trübte Kubricks Meinung über Hollywood, weshalb er danach nur noch in Großbritannien drehte, wo er mehr Kontrolle hatte.
8. „Die Insel des Dr. Moreau“
Die Entstehung von „Die Insel des Dr. Moreau“ ist legendär chaotisch und wurde im Dokumentarfilm „Lost Soul“ ausführlich behandelt. Richard Stanley, der den Film als Herzensprojekt plante, wurde nach drei Tagen Dreh entlassen, da er Marlon Brando und Val Kilmer nicht kontrollieren konnte. John Frankenheimer übernahm die Regie, kämpfte jedoch mit dem Chaos, das durch die Egos der Stars, einen verfluchenden „Zauberer“ und weitere bizarre Probleme verursacht wurde.
9. „Der weiße Hai“
„Der weiße Hai“ ist untrennbar mit Spielberg verbunden, doch er war nicht die erste Wahl. Ursprünglich war Dick Richardson für die Regie vorgesehen, wurde jedoch entlassen, weil er den Hai spöttisch als Wal bezeichnete. Nachdem Steven Spielberg von dem Film erfuhr, bot er seine Hilfe an und das Ergebnis ist bekannt: „Der weiße Hai“ wurde nicht nur einer der größten Filme von 1975 und gewann drei Oscars, sondern prägte auch den modernen Blockbuster, wie wir ihn noch heute kennen.
10. „Justice League“
Keine Regie-Änderung ist so berüchtigt wie die von Zack Snyder’s „Justice League“. Während der Dreharbeiten für „Justice League“ musste sich Snyder aus familiären Gründen vom Projekt zurückziehen. Joss Whedons Übernahme führte nicht nur zu einer unpopulären Umgestaltung, sondern auch zu Vorwürfen von Missbrauch. Dies zerstörte die ursprüngliche DCEU-Vision, schadete Warner Brothers und ermöglichte Snyders Comeback bei einem anderen Studio. Ein versöhnliches Ende wurde in der 4-stündigen Fassung „Zack Snyder’s Justice League“ der Welt präsentiert.
11. „Keine Zeit zu sterben“
Danny Boyle sollte ursprünglich den 25. James-Bond-Film inszenieren. Der Oscar-prämierte Regisseur, bekannt für Filme wie „Slumdog Millionaire“, wurde jedoch entlassen. Boyle wollte eine unkonventionelle Richtung einschlagen, während die Produzenten einen traditionelleren Ansatz bevorzugten. Danach übernahm Cary Joji Fukunaga die Regie. Der Wechsel führte zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten, aber Fukunaga brachte „Keine Zeit zu sterben“ frische Perspektiven und setzte den letzten Bond-Film mit Daniel Craig um.
12. „Solo: A Star Wars Story“
„Solo: A Star Wars Story“ begann unter der Regie von Phil Lord und Christopher Miller. Das Duo wurde jedoch aufgrund von Streitigkeiten mit den Produzenten nach einem Großteil des Drehs entlassen. Ron Howard übernahm dann die Regie und führte den Film zu Ende. Trotz der Änderungen war „Solo“ ein solider Erfolg, aber der Regie-Wechsel beeinflusste sowohl den Produktionsprozess als auch die endgültige Richtung des Films.