Anzeige
Anzeige

Dylda: Bewegendes Drama um die Kriegserfahrungen zweier Frauen in Leningrad.

Erfahre mehr zu unseren Affiliate-Links
Wenn du über diese Links einkaufst, erhalten wir eine Provision, die unsere redaktionelle Arbeit unterstützt. Der Preis für dich bleibt dabei unverändert. Diese Affiliate-Links sind durch ein Symbol gekennzeichnet.  Mehr erfahren.

Handlung und Hintergrund

Leningrad 1945: Der Krieg ist vorbei, der erste Herbst umhüllt die zerstörte Stadt. Für die Bevölkerung geht das Leiden weiter. Neben Hungersnöten sind es vor allem die psychologischen Schmerzen, die sich in die Psyche jedes einzelnen hineinfressen. Inmitten der tristen Nachkriegswelt leben Iya (Viktoria Miroshnichenko), eine hager junge Frau, die im Hospital ihren Kriegsdienst vollrichtete und dort nur Bohnenstange genannt wurde.

Iya hat den kleinen Sohn von Masha (Vasilisa Perelygnia) durch den Krieg gebracht, doch mit dem Ende des Kriegstreibens wird sie von Schockstarren eingeholt. Sie muss mit ansehen, wie der kleine Junge tragisch stirbt. Masha verlangt von Iya die Schuld zu begleichen. Sie will ein neues Kind, kann jedoch keines mehr in die Welt setzen. Iya soll diesen Part übernehmen, denn Masha ist überzeugt, dass neues Leben ihre Seelen retten, gar heilen kann.

„Bohnenstange“ – Hintergründe, Kinostart, FSK

In seinem zweiten Film „Bohnenstange“ geht Regisseur Kantemir Balagow der Frage nach, welche Rolle eine Frau im Krieg einnimmt und welche körperlichen und psychischen Strapazen in der Nachkriegszeit auf die Bevölkerung wirken.

Anzeige

Inspiration war das Sachbuch „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ von Nobelpreisträgerin Swetlana Alexjiewitsch, in dem Frauen zu Wort kommen, die an der russischen Kriegsfront gedient haben. Der Handlungsort wurde bewusst in das damalige Leningrad (heute St. Petersburg) versetzt, dass während des Kriegs von 1941 bis 1944 systematisch von Hitlers Wehrmacht belagert wurde und jegliche Versorgung abgekappt wurde. Über eine Millionen Zivilisten starben in der Stadt.

Uraufgeführt wurde „Bohnenstange“ während der Cannes Filmfestspiele 2019 in der Sektion Un Certain Regard. Kantemir Balagov wurde mit dem Regiepreis geehrt. Das Nachkriegsdrama war der russische Beitrag für die Auswahl für den besten fremdsprachigen Film bei der Oscarverleihung 2020.

Der deutsche Kinostart von „Bohnenstange“ ist am 22. Oktober 2020. Die FSK erteilte die Freigabe ab 12 Jahren.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Kantemir Balagow
Produzent
  • Alexander Rodnyansky,
  • Sergej Melkumow
Darsteller
  • Viktoria Miroschnitschenko,
  • Vasilisa Pereljgina,
  • Andrej Bjkow,
  • Igor Shirokow,
  • Konstantin Balakirew,
  • Ksenija Kutepowa,
  • Olga Dragunowa,
  • Timofej Glazkow
Drehbuch
  • Kantemir Balagow,
  • Alexander Terekhow
Musik
  • Evgueni Galperine
Kamera
  • Ksenia Sereda

Kritikerrezensionen

  • Bohnenstange: Bewegendes Drama um die Kriegserfahrungen zweier Frauen in Leningrad.

     

    Die Geschichte zweier Frauen im Leningrad des Jahres 1945 geht unter die Haut, vor allem auch, weil beide Hauptdarstellerinnen fantastisch sind. Der Regisseur aus dem Kaukasus, Kantemir Balagow, kommt aus der Schule von Alexander Sokurow und eröffnete den Certain Regard 2017 mit seinem Debüt „Closeness“ - und zeigte mit dem verstörenden Drama schon, wo die Reise hingeht. Sein zweiter Film unterstreicht, dass Balagow keine Eintagsfliege ist, sondern ein Name im russischen Gegenwartskino, auf den man achten sollte. In einem Hospital im zerstörten Leningrad arbeitet die hellhäutige Iya, aufgrund ihrer Größe von allen Bohnenstange genannt. Sie leidet immer wieder unter minutenlangen Aussetzern, in denen sie völlig abwesend ist, und in deren Folge das Kind ihrer Freundin Masha, das sie während Mashas Fronteinsatz hüten soll, tragisch zu Tode kommt. Als Masha zurückkehrt, ist sie davon überzeugt, dass nur ein neues Kind sie beide retten, ja heilen kann. Da sie selbst keine Kinder mehr bekommen kann, soll Iya ein Baby austragen. Ein Mann kann da nur rein technisch die Funktion des Erzeugers übernehmen. In einer der stärksten Einstellungen des 137-Minuten-Werks schildert Masha der Mutter eines unbedarften jungen Mannes aus reichem Haus, der sie gegen den Willen der Eltern heiraten will, nüchtern ihren Einsatz an der Front, als Hure für die Soldaten, die Helden. Balagow lässt keinen Zweifel: Der Sieg gegen die Nazis ist zwar erkämpft, aber er hat tiefe Wunden hinterlassen. boe.
    Mehr anzeigen
Anzeige