Zur Horror-Romanze „Bones and All“ mit Timothée Chalamet ist ein erster Trailer erschienen. Der deutet auf eine blutige Romanze mit kannibalistischer Tendenz.
Der italienische Filmemacher Luca Guadagnino ist ein begnadeter Regisseur. Sein Metier sind die Sehnsüchte und Begierden seiner Charaktere. Nicht umsonst bezeichnet er seine drei herausragenden Filme „Ich bin die Liebe“, „A Bigger Splash“ und „Call Me by Your Name“ als Desire-Trilogie. Der Italiener verurteilt seine Figuren aber nicht dafür, dass sie ihnen nachgehen, er lässt sie gewähren und beobachtet sie durch die Linse hindurch. Guadagnino, der auch Dokumentarfilmer ist, lässt den Dingen ihren Lauf. Und so entfaltet sich beim Publikum eine fast schon voyeuristische Neugier. Wozu sind diese Menschen bereit, um ihrer Sehnsucht, ihrer destruktiven Liebe zu folgen?
Eine Thematik, die vor allem Anfang der 1990er-Jahre gerne aufgegriffen wurde mit Filmen wie „Natural Born Killers“, „Wild at Heart“ und „Kalifornia“. Fast schon wie ein später geistiger Nachfolger jener Filme wirkt der Trailer zu Guadagninos nächstem Werk „Bones and All“:
„Bones and All“: Vom Filmfestival-Zirkus gefeiert
Bei der Verfilmung von Autorin Camille DeAngelis‘ Roman „Bones and All“, den ihr als Hörbuch über Audible genießen könnt, handelt es sich um ein Liebesdrama, das vor dem Hintergrund eines Roadmovies stattfindet und immer wieder durch das blutige Treiben seiner Protagonist*innen unterbrochen wird. Denn die Liebenden Maren Yearly (Taylor Russell) und Lee (Timothée Chalamet) sind sogenannte Esser, sie sind kannibalistisch veranlagt.
Maren lernt Lee kennen, als sie sich in den USA zur Zeit der Reagan-Ära auf die Suche nach ihrer Mutter macht, um herauszufinden, warum sie so ist, wie sie ist. Dabei lernt sie nicht nur Lee kennen und lieben, sondern trifft auch auf andere Esser.
Seine Premiere feierte „Bones and All“ bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig, wo Guadagnino den Silbernen Löwen für die Beste Regie erhielt und Taylor Russell als Beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet wurde. Überhaupt wurde die Horror-Romanze im internationalen Zirkus der Filmfestivals gefeiert, auf der Bewertungsseite Rotten Tomatoes hält er einen Tomatometer von 91 Prozent.
Für Chalamet, der mit „Dune“ einen Welterfolg feiern konnte, ist es die zweite gemeinsame Arbeit mit dem Regisseur nach „Call Me by Your Name“. Und schaut man sich ihn im Trailer an, ist es kaum zu glauben, dass er ab dem 14. Dezember 2023 als Willy Wonka im „Charlie und die Schokoladenfabrik“-Prequel „Wonka“ eine ganz andere, familienfreundliche Seite von sich zeigen wird.
Neben Chalamet und Russell sind Mark Rylance, Chloë Sevigny, Michael Stuhlbarg, David Gordon Green, Jessica Harper, André Holland, Anna Cobb sowie Francesca Scorsese in weiteren Rollen zu sehen. „Bones and All“ startet hierzulande am 24. November 2022 in den Kinos. Ob er für ein romantisches Date taugt, wagen wir allerdings zu bezweifeln.
Apropos Liebe und Horror, was denkt ihr, welcher Horrorfilm entspricht eurem persönlichen Liebesleben? Macht den Test: