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„Wir haben Füße abgeschnitten“: „Borderlands“-Regisseur macht Action-Fans Hoffnung auf besseren Film

„Wir haben Füße abgeschnitten“: „Borderlands“-Regisseur macht Action-Fans Hoffnung auf besseren Film
© IMAGO / Landmark Pictures

Mit „Borderlands“ kommt eine Videospielverfilmung in die Kinos, die der Vorlage in Sachen Action nicht gerecht wird. Das war aber wohl nicht immer so.

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Für das weltweite Kinopublikum, das die Videospielvorlage zu Regisseur Eli Roths neuem Film „Borderlands“ nicht kennt, dürfte das Sci-Fi-Actionabenteuer rein optisch an Marvels „Guardians of the Galaxy“ erinnern. Im besten Fall hält man den Film für eine Hommage, im schlimmsten Fall für eine Kopie. Die Ähnlichkeit spiegelt sich auch in der Altersfreigabe wider: Hierzulande wird der Film mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren in die Kinos kommen.

Das ist auch mit einer der größten Kritikpunkte von Fans der Looter-Shooter-Reihe des Entwicklers Gearbox Software, denn die zugrundeliegende Vorlage richtet sich durchgehend an ein erwachsenes Publikum, die jeweiligen Titel haben von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), dem Äquivalent zur Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), keine Jugendfreigabe erhalten. Tatsächlich erschien der erste Teil 2009 noch zensiert in Deutschland. In der deutschen Fassung wurde etwa die Blutdarstellung größtenteils entfernt, Splattereffekte wie das Abtrennen von Gliedmaßen waren ganz raus und es gab auch keine Effekte mehr, etwa bei Brand- und Säureattacken.

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Dass sich ausgerechnet Eli Roth, der Filmemacher, der die Welt mit den Horror-Werken „Hostel“ und „Cabin Fever“ schockierte, dazu entschließen sollte, die Leinwand-Adaption eines solchen Actionfeuerwerks als „Familienfilm“ zu konzipieren, mutete im Grunde schon immer kurios an. Gut, in jüngster Zeit hat er sich zwar auch mit familienfreundlicher Unterhaltung wie dem wirklich unterhaltsamen „Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ befasst, lieferte aber zuletzt mit „Thanksgiving“ wieder einen waschechten Slasher allererster Güteklasse ab. Er hat sein Handwerk also nicht verlernt.

Diese Vermutung scheint sich nun zu bestätigen: Im Interview mit Screen Rant verriet Stuntkoordinator Jimmy O‘Dee, dass es bei den Dreharbeiten, die schon vor drei Jahren abgeschlossen wurden, auch äußerst blutige Szenen gegeben haben soll, die alles andere als jugendfrei waren. Im Gegenteil, Regisseur Roth habe die filmische Gewaltspirale immer weiter beschleunigen wollen:

„Wir haben einen Film mit hoher Altersfreigabe vor Augen gedreht. […] Also haben wir den Leuten die Köpfe weggeblasen. Und wir haben Füße abgeschnitten. All das haben wir gemacht. Aber wie ihr wisst, passiert dann eine Menge. Wir haben den Film vor drei Jahren gedreht. Es geschieht viel in der Post-Produktion – und sie (die Verantwortlichen, Anm. d. Red.) schätzen ab, in welche Richtung sich der Film bewegt und welche Zielgruppe sie anpeilen wollen. Aber die eigentliche Idee und die Anweisung lautete Gemetzel, Kopf abtrennen, Füße abtrennen. Macht es einfach und wir schauen uns das Ganze dann in der Post-Produktion an. So in etwa war das.“

O‘Dee und sein Team hatten bei den Dreharbeiten gar den Eindruck, dass es Roth nicht blutig genug sein konnte. Davon ist im Film offenbar fast nichts übrig geblieben, wie auch der finale Trailer zeigt. Nun wirkt „Borderlands“ in der Tat für Außenstehende wie eine Art „Guardians of the Galaxy“:

„Borderlands“: Wird die selbstauferlegte Zensur dem Studio zum Verhängnis?

Auf der Hand ist die Entscheidung, „Borderlands“ einem möglichst großen Publikum zu öffnen, absolut verständlich: Bei einem Budget im Bereich 110 bis 120 Millionen US-Dollar hat das Studio Lionsgate nichts zu verschenken. Rein auf diesen Produktionskosten basierend, müssten weltweit um die 250 Millionen US-Dollar eingespielt werden, um die Kosten wieder einzuholen. Die Kinos behalten schließlich einen Anteil der Einnahmen. Der Kinostart in Nordamerika ist allerdings bereits mächtig in die Hose gegangen. Dort konnte „Borderlands“ am Startwochenende nicht einmal 10 Millionen US-Dollar einspielen (via Box Office Mojo). Das Publikum, das sich dennoch reingetraut hat, bewertet den Sci-Fi-Actionfilm über Rotten Tomatoes mit lediglich 52 %. Immerhin ist das besser als bei den Kritiken mit desaströsen 10 %.

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Im Grunde hätten die Verantwortlichen auf Roths Intuition vertrauen und ihn den Film also ohne Kompromisse drehen lassen sollen. Dann wäre zumindest die Fangemeinde der Videospielvorlage mit an Bord gewesen. So sieht es nun eher danach aus, als gäbe es überhaupt kein Publikum mehr. Aber die Aussagen von Stuntkoordinator O‘Dee lassen zumindest darauf hoffen, dass es eventuell für die Heimkinoauswertung eine Unrated-Fassung geben könnte, die komplett unzensiert daherkommt. Gedreht wurden die Szenen ja. Die Frage bleibt nur, ob diese auch entsprechend aufbereitet wurden.

Wer dennoch einen Kinobesuch vorzieht, „Borderlands“ startet hierzulande am 22. August 2024 in den Kinos.

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„Borderlands“-Charakterquiz: Welche Figur aus dem „Borderlands“-Film bist du?

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