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Boys Don't Cry: Komplexe, emotionale Geschichte nach einem authentischen Mordfall.

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Handlung und Hintergrund

Teena Brandon ist einsam in Lincoln, Nebraska. Eines Tages läßt sie sich die Haare kurz schneiden, stopft sich ein Polster in den Jeans-Schritt, nennt sich Brandon Teena und beginnt ein neues Leben in dem 40 Kilometer entfernten Kaff Falls City. Dort freundet sich Brandon schnell an, vor allem mit Lana, die sich ernsthaft in ihn verliebt, aber auch ihre Freunde John und Tom sind von ihm angetan, verkraften die Wahrheit nicht und werden rabiat.

Falls City, Nebraska, Ende 1993. In einem Farmhaus werden drei Menschen erschossen aufgefunden. Unter den Toten befindet sich auch der erst 21-jährige Brandon Teena, ein verspielter Rebell, ein loyaler Freund und ein unwiderstehlicher Herzensbrecher. Die Polizei nimmt ihre Ermittlungen auf und macht dabei eine schockierende Entdeckung - Teena, Liebling des schwachen Geschlechts, war kein Mann, sondern eine Frau namens Teena Brandon…

Teena Brandon beginnt ein neues Leben in dem Provinzstädtchen Falls City - als Junge. Eine Täuschung, die sie mit ihrem Leben bezahlen muss. Drama nach einem authentischen Mordfall.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Kimberly Peirce
Produzent
  • Pamela Koffler,
  • Jonathan Sehring,
  • Caroline Kaplan,
  • John Sloss,
  • Jeffrey Sharp,
  • John Hart,
  • Eva Kolodner,
  • Christine Vachon
Darsteller
  • Hilary Swank,
  • Chloë Sevigny,
  • Peter Sarsgaard,
  • Brendan Sexton III,
  • Alison Folland,
  • Alicia Goranson,
  • Matt McGrath,
  • Rob Campbell,
  • Jeanetta Arnette
Drehbuch
  • Kimberly Peirce,
  • Andy Bienen
Musik
  • Nathan Larsen
Kamera
  • Jim Denault
Schnitt
  • Lee Percy,
  • Tracy S. Granger

Kritikerrezensionen

  • Boys Don't Cry: Komplexe, emotionale Geschichte nach einem authentischen Mordfall.

    Fast wie ein „American Graffiti“ der 90er Jahre mit dem mörderischen Impakt der Truman-Capote-Verfilmung „Kaltblütig“ trifft dieser Erstlingsfilm von Kimberley Peirce mitten ins Herz, emotional wie intelligent. Die komplexe, vielschichtige Geschichte nach einem authentischen Fall mitten in der amerikanischen Provinz vor ein paar Jahren schildert psychologisch und gesellschaftskritisch genau Ambiente und Hintergründe einer besonders grausamen Mordtat. Opfer ist ein 21 jähriger charismatischer von allen Mädchen geliebter junger Mann, der in Wahrheit eine Frau ist. Intensive Thrillerspannung und romantische Sehnsucht nach Liebe machen diesen Film auch für ein anspruchsvolles Mainstream-Publikum attraktiv.

    Es geht nicht um das Psychodrama eines Transsexuellen und auch nicht um die verzweifelte Seele eines Mannes in einem Frauenkörper, sondern um ein unbehaustes junges Mädchen auf der Suche nach Liebe, Zärtlichkeit, Geborgenheit - nach der eigenen Identität. Teena Brandon ist einsam in Lincoln, Nebraska, läßt sich eines Tages die Haare kurz schneiden, stopft sich ein Polster in den Jeans-Schritt und zieht los. In einer Kneipe kommt sie männlich gut an - und nennt sich fortan Brandon Teena. so beginnt Kimberley Peirces Film über ein Mädchen, das gern ein Junge sein wollte, das weder lesbisch noch ein sexualpathologischer Fall war, sondern einen Platz im Leben suchte. Und genau da liegt das Außergewöhnliche dieses Films, der allen Verlockungen, einen knalligen Mainstream-Thriller der schwarz-weißen Opfer-Täter-Moral zu machen, konsequent widerstanden hat. Peirce hat sehr genau recherchiert, bevor sie zusammen mit Andy Bienen das Drehbuch schrieb, in dem es keine nur gute oder nur böse Figur gibt. Vielmehr werden die Charaktere aus ihrem sozialen und familiären Umfeld begreifbar. Brandon (atemberaubend und ohne eine einzige aufgesetzte Hosenrollen-Attitude gespielt von Hilary Swank) beginnt sein neues Leben als Newcomer in dem nur 40 Kilometer von Lincoln entfernten Kaff Falls City als der perfekte Boyfriend einsamer, gesellschaftlich unterprivilegierter junger Mädchen - solcher Mädchen also, wie er selbst eins ist. Mit seinem zärtlichen Charme bezaubert er sie, vor allem eine, Lana (anrührend und mit genau nuancierten Zwischentönen gespielt von Chloe Sevigny, einst ein von Larry Clarks „Kids“). Lana, in die auch Brandon sich ernsthaft verliebt, ist die Figur, mit der sich die Zuschauer am besten identifizieren kann - mit ihrer Verlorenheit und ihrem Gefühl, mit dem sie diese Liebe unbedingt leben will, auch als sie weiß, aber nicht wissen will, daß Brandon ein Mädchen ist. Denn Brandon ist der netteste und verständnisvollste Junge, den sie jemals kennengelernt hat. Ganz im Gegensatz zu ihren Freunden John (Peter Sargaard) und Tom (Brendan Sexton III), Sozialfälle ihr ganzes 20jähriges junges Leben lang, die schließlich zu Brandons Vergewaltigern und Mördern werden. Der junge Fremde , der in die Stadt kam, hatte auch sie bezaubert, er hatte sie das Träumen gelehrt, und sie waren unüberwindbar tödlich schockiert, als sie die Wahrheit über ihn herausfanden, daß er sie belogen hatte.

    Stilsicher hat Kimberley Peirce diesen Film nicht als Fallstudie, sondern als realistische Lebensbeschreibung inszeniert, wobei sie der romantischen Liebesgeschichte zwischen Brandon und Lana für eine gewisse Zeit erzählerisch eine Chance gibt, wie auch im wirklichen Leben. Wie spannend das ist und wie man sich selbst darin wiederfinden kann, hat schon lange kein Film mehr so beeindruckend gezeigt. fh.
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