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Broken Flowers: Der Tag fängt gar nicht gut an für Don Johnston. Erst wird er von seiner sehr viel jüngeren Freundin Sherry verlassen, dann flattert auch noch ein rosafarbener Brief ins Haus. Keine Liebesbotschaft, sondern die späte Quittung für eine frühere Liaison des ergrauten Don Juan: Sein inzwischen 19jähriger Sohn werde ihn aufsuchen, droht die anonyme Schreiberin. Doch wer ist die Mutter? Ginge es allein nach Don - er...

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Handlung und Hintergrund

Der alternde Schwerenöter Don Johnston (Bill Murray) hat gerade mal wieder eine Beziehung in den Sand gesetzt, als ihn ein mysteriöser anonymer Brief erreicht und von der Existenz eines vor 20 Jahren gezeugten Sohnes in Kenntnis setzt. Neugierig geworden, und weil er ohnehin gerade nichts Besseres zu tun hat, bricht Johnston auf zu einer Reise in die eigene Vergangenheit. Dabei will er den vier Frauen (Frances Conroy, Jessica Lange, Sharon Stone, Tilda Swinton), die theoretisch als Mütter in Frage kommen, einen Besuch abstatten.

Ein extrem lässiger Bill Murray spielt die personifizierte Midlife-Crisis im neuesten Werk von Jim Jarmusch.

Don Johnston wird soeben von seiner aktuellen Flamme Sherry verlassen, als ein rosafarbener Brief in sein Haus flattert, in dem eine anonyme Verflossene ankündigt, sein bis dato unbekannter Sohn sei auf der Suche nach ihm. Auf Drängen seines Nachbarn Winston begibt sich Don auf einen Trip in seine Vergangenheit, um herauszufinden, wer die Mutter dieses Sohnes sein könnte.

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Computerexperte Don Johnston verlebt materiell sorgenfreie, aber höchst ereignislose Abende in seinem schicken Häuschen. Da bringen zwei Entwicklungen den Trott durcheinander: Erst verlässt ihn seine (viel zu) junge Freundin, dann behauptet eine Frau in einem anonymen Brief, Don sei Vater eines 19-jährigen Jungen, der demnächst bei ihm auftauchen würde. Diese revolutionäre Nachricht und die emsigen Umtriebe seines Nachbarn Winston bringen Don dazu, eine - wenn auch widerwillige - Reise in die amouröse Vergangenheit zu starten.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jim Jarmusch
Produzent
  • Jean Labadie,
  • Jon Kilik,
  • Stacy Smith
Darsteller
  • Bill Murray,
  • Sharon Stone,
  • Jessica Lange,
  • Tilda Swinton,
  • Chloë Sevigny,
  • Julie Delpy,
  • Chris Bauer,
  • Frances Conroy,
  • Alexis Dziena,
  • Larry Fessenden,
  • Pell James,
  • Christopher McDonald,
  • Mark Webber,
  • Jeffrey Wright,
  • Heather Alicia Simms,
  • Brea Frazier,
  • Nicole Abisinio,
  • Meredith Patterson,
  • Jennifer Rapp,
  • Ryan Donowho
Drehbuch
  • Jim Jarmusch
Kamera
  • Frederick Elmes
Schnitt
  • Jay Rabinowitz

Kritikerrezensionen

    1. Jim Jarmusch dreht mit Bill Murray. Die Namen sind Programm. Und sie halten, was sie versprechen.
      Mit schlichter Eleganz entfaltet sich dieses ungewöhnliche Roadmovie, in dem sich der mit minimalistischer Mimik ausgestattete Held auf die Suche nach einem Lebenssinn begibt. Die Härten der Gegenwart sorgen dabei dafür, dass dieser Blick zurück nicht von Nostalgie getrübt wird.

      Mit dem melancholischen Ausdruck eines alternden Junggesellen, wandelt Don folgsam durch die Welt. Dass er echte Leidenschaft für irgend etwas empfinden könnte, ist kaum denkbar. Ein Desillusionierter, der sein Leben in stiller Verzweiflung zu führen scheint, der sich allerdings auch nicht der Komik des Alltags verschließt. Das Zucken einer Augenbraue genügt, um die ganze Fassade eines aufgesetzten Ehelebens auseinanderbrechen zu lassen.

      Es sind besonders die kleinen Dinge, die diesen Film groß machen. Kleine Gags und Seitenhiebe, die man fast versäumt, kleine Gesten, Zitate und Anspielungen. Absichtlich überdehnte Klischees sorgen für zusätzliche Unterhaltung. Und wer hätte gedacht, dass sich ausgerechnet in einem Film von Jim Jarmusch das Leitmotiv „Rosa“ finden würde?

      Dadurch dass Jarmusch lange Einstellungen wählt, lässt er dem Zuschauer Zeit, sie in ihrer vollen Komplexität zu erkunden. So werden auch die längsten Einstellungen mit kurzweiligem Leben gefüllt. Gleichzeitig ermöglicht diese Art der Inszenierung, einen Blick in die Gefühlswelt Dons zu werfen. Spürt er die Qual eines unangenehmen Schweigens, geht es dem Zuschauer nicht anders. Erwacht er müde in einem anonymen Hotelzimmer, kriecht die Angst vor dauerhafter Einsamkeit nicht nur an ihm hoch.

      Der Film lebt auch durch seine nonverbale Kommunikation. Die findet in „Broken Flowers“ nicht nur zwischen Katze und Frauchen, sondern auch zwischen Jarmusch und seinen Zuschauern statt. Oft liegt mehr Gewicht in den Dingen, die nicht ausgesprochen werden als in den lakonischen Dialogen. Werden tatsächlich Antworten geliefert, muss sie der Zuschauer selbst entdecken. Dabei ist die stille Mimik der Protagonisten ein hilfreicher Ansatzpunkt.

      Die Besetzung des Films ist tatsächlich so glänzend, wie sie sich anhört. Zahlreiche Schauspielgrößen hat der Regisseur hier versammelt, allen voran selbstverständlich der unnachahmliche Bill Murray, dem die Rolle des Don wie auf den Leib geschnitten ist. Und um den typischen Jarmusch-Filmgenuss noch zu steigern, gibt es auch hier wieder gewohnt gute Musik. Mit „Broken Flowers“ hat uns ein Meister seines Fachs eine melancholische Komödie geliefert, die man nicht verpassen sollte.

      Fazit: Definitiv ein guter Film.
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