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Taegukgi Hwinalrimyeo: Der Kriegsfilm avancierte zum Boxoffice-Phänomen in Südkorea.

Handlung und Hintergrund

Während überall auf der Welt das Ende des Zweiten Weltkriegs gefeiert wird und der Krieg der Ideologien fürs erste kalt ausgetragen wird, fängt im gerade von Japanern befreiten, in einen kommunistischen Norden und einen amerikanischen Süden geteilten Korea das große Gemetzel erst an. Auch der einfache Schuhverkäufer Jin-tae (Jang Dong-kun) wird in den Bruderkrieg gezwungen, entdeckt aber sehr zur Beunruhigung des jüngeren, nachdenklichen Bruders Jin-seok (Won Bin) sein Talent fürs Töten.

„Swiri“-Regisseur Kang Je-gyu erweckt den „vergessenen Krieg“ zum Leben in seinem erfreulicher Weise recht unparteiischen Kriegsdrama der betont schonungslosen Art.

Nach dem Tod seines Vaters setzt der Schuhputzer Jin-Tae alles daran, seinem jüngeren Bruder Jin-Seok ein Studium zu ermöglichen. Als dieser jedoch für den Korea-Krieg eingezogen wird, beschließt er selbst zum Militär zu gehen und bewirbt sich für einen riskanten Einsatz, der ihm eine Tapferkeitsmedaille einbringen und seinem Bruder den Militärdienst ersparen könnte.

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Korea 1950. Schuhputzer Jin-Tae setzt alles daran, um seinem jüngeren Bruder Kin-Seok ein Studium zu ermöglichen. Doch dann wird dieser in die südkoreanische Armee eingezogen. Um Kin-Seok nahe sein zu können, folgt ihm Jin-Tae zum Militär. Schon bald hinterlässt der Bürgerkrieg seine grausamen Spuren. Während der ältere Bruder immer mehr verroht, empfindet der jüngere nur noch Hass für ihn. Als Jin-Tae zur nordkoreanischen Armee überläuft, kommt es auf dem Schlachtfeld zur finalen Konfrontation zwischen den Brüdern.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Kang Je-gyu
Darsteller
  • Choi Min-sik,
  • Yang Dong-kun,
  • Won Bin,
  • Lee Eun-ju,
  • Kong Hyeong-jin,
  • Jeon Jae-hyeong,
  • Kim Su-ro
Drehbuch
  • Kang Je-gyu
Musik
  • Lee Dong-jun
Kamera
  • Hong Gyeong-pyo
Schnitt
  • Park Gok-ji

Kritikerrezensionen

  • Brotherhood: Der Kriegsfilm avancierte zum Boxoffice-Phänomen in Südkorea.

    Die bislang teuerste südkoreanische Produktion erschüttert als wuchtiges Kriegsactiondrama, das am Beispiel der Entfremdung zweier Brüder die schmerzhafte Trennung des Landes in Nord und Süd beklagt.

    Nachdem sein politisch aufgeladener Antiterrorthriller „Shiri“ (1999) bereits ein Hit wurde und das Kinowirtschaftswunder mitbegründete, brach Kang Je-gyus aufwändiges Kriegsmelodram, das rechnerisch 25% der Einwohner im Kino sahen, in der Heimat alle Kassenrekorde. Mit dem grimmigen Hyperrealismus von „Saving Private Ryan“, einem packenden emotionalen Zentrum und den Mitteln des westlich geprägten Blockbusterkinos bewaffnet, zieht Kang in den Krieg, der dem Zuschauer alles abverlangt. Die zahlreichen Schlachten lassen Spielberg, Scott und Konsorten an Brutalität und Dauer hinter sich, doch zugleich gilt das auch für die bewegende Story, die im Kern ein Familienmelodram erzählt.

    Als am 25. Juni 1950 der Bürgerkrieg ausbricht, werden der vaterlose Jin-tae und sein jüngerer Bruder Jin-seok zur südkoreanischen Armee zwangsrekrutiert. Um den innig geliebten Jin-seok zu beschützen, nimmt Jin-tae jedes Himmelfahrtskommando an. Damit beginnt seine Wandlung zur entmenschlichten Bestie, die im Blutrausch Gefangene foltert und sich von Jin-seok immer mehr entfremdet. Durch die Unterstützung der Amerikaner gelingen rasche Vorstöße und der Frieden liegt in greifbarer Nähe. Aber als fanatische Kommunistenjäger Jin-taes unschuldige Verlobte erschießen, läuft er aus Verzweiflung zum Norden über, der nun zurückschlägt, weil Chinas Millionenheer in den Krieg eingreift. Wahnsinnig geworden, steht Jin-tae schließlich seinem Bruder im Kampf gegenüber.

    Wie auch das Annäherungsdrama „Joint Security Area“ vermittelt „Brotherhood“ eine Friedensbotschaft, jedoch auf die denkbar drastischste Weise: Verrohung, Hass, Schmerz und Leid sind auf einer fast körperlichen Ebene erlebbar, da kein noch so schockierendes Kapitel des Koreakonflikts ausgespart wird. Mag auch der Bodycount jedem Splattermovie zur Ehre gereichen, es ist die Tragik und Intensität, die fesselt und kathartisch reinigt. Das ist Kino mit im besten Sinne pathetisch großen Gefühlen, realisiert mit einem Budget von 15 Millionen Dollar, dem Gegenwert einer Stargage in Hollywood. tk.
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