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The Brothers Grimm: Die Brüder Will und Jake Grimm gaunern sich Anfang des 19. Jahrhunderts durch ungastlichen Hinterwald, indem sie vor staunendem Landvolk Spuk inszenieren und diesen anschließend unter allerhand Brimborium exorzieren. Als jedoch ein General der napoleonischen Besatzungsmacht die Brüder zwingt, die Behörden bei der Suche nach mehreren vermissten Mädchen zu unterstützen, muss man erstaunt feststellen, dass draußen...

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Handlung und Hintergrund

Die Brüder Will und Jake Grimm (Matt Damon und Heath Ledger) gaunern sich Anfang des 19. Jahrhunderts durch ungastlichen Hinterwald, indem sie vor staunendem Landvolk Spuk inszenieren und diesen anschließend unter allerhand Brimborium exorzieren. Als jedoch ein General der napoleonischen Besatzungsmacht die Brüder zwingt, die Behörden bei der Suche nach vermissten Mädchen zu unterstützen, muss man erstaunt feststellen, dass draußen im dunklen Tann tatsächlich Hexen, Ungeheuer und Zauberer ihr Unwesen treiben.

Unter großem Hollywoodaufwand degradiert Regie-Exzentriker Terry Gilliam („Brazil„) zwei verdiente Kulturarchäologen zu unterbelichteten Trickbetrügern. Dabei trieb er einmal mehr Studio und Produzent zur Weißglut.

Sie inszenieren Spuk, nur um ihn dann gegen Bezahlung theatralisch zu eliminieren. So gaunern sich Will und Jake Grimm Anfang des 19. Jahrhunderts durchs Leben. Doch als ein General der französischen Besatzungsmacht die deutschen Brüder zwingt, das Verschwinden mehrerer Mädchen zu klären, erwartet sie ein Schock. Werwölfe und Zauberwald gibt es wirklich und mittendrin eine vergreiste Königin, die mit frischem Blut nach Jugend sucht.

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Die Vertreibung von Hexen und Dämonen aus ländlichen Spukhäusern ist für die deutschen Brüder Jacob und Wilhelm Grimm Anfang des 19. Jahrhunderts ein einträgliches Geschäft - zumal sie die Geistererscheinungen mit viel Tamtam und billigen Jahrmarkttricks selbst inszenieren. Doch ein französischer Besatzungsoffizier kommt den Schwindlern auf die Schliche. Zur Strafe verdonnert er sie dazu, eine echte Hexe zu besiegen, die in einem verwunschenen Wald schon zehn junge Mädchen auf Nimmerwiedersehen entführt hat.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Terry Gilliam
Produzent
  • John D. Schofield,
  • Chris McGurk,
  • Bob Weinstein,
  • Harvey Weinstein,
  • Jonathan Gordon,
  • Andrew Rona,
  • Charles Roven,
  • Daniel Bobker
Darsteller
  • Matt Damon,
  • Heath Ledger,
  • Monica Bellucci,
  • Peter Stormare,
  • Lena Headey,
  • Jonathan Pryce,
  • Tomas Hanak,
  • Julian Bleach,
  • Mackenzie Crook,
  • Richard Ridings,
  • Barbora Lukesová,
  • Anna Rust,
  • Radim Kalvoda,
  • Martin Hofmann,
  • Harry Gilliam,
  • Miroslav Táborský,
  • Roger Ashton-Griffiths,
  • Marika Sarah Procházková,
  • Rudolf Pellar,
  • Hanus Bor,
  • Ota Filip,
  • Audrey Hamm,
  • Annika Murjahn,
  • Lukas Bech,
  • Karel Kohlicek,
  • Bruce McEwan,
  • Martin Kavan,
  • Denisa Vokurkova,
  • Jan Unger,
  • Laura Greenwood,
  • Frantisek Velecky,
  • Jakub Zindulka,
  • Milan Gargula,
  • Drahomira Fialkova,
  • Ludek Elias,
  • Jana Radojcicová,
  • Josef Vajnar
Drehbuch
  • Terry Gilliam,
  • Ehren Kruger
Musik
  • Dario Marianelli
Kamera
  • Newton Thomas Sigel,
  • Nicola Pecorini
Schnitt
  • Lesley Walker
Casting
  • Irene Lamb

Kritikerrezensionen

    1. Warum hast du so große Augen? Warum hast du so große Ohren? Warum hast du einen so großen Mund? Nicht nur Wölfe können Kinder fressen, auch Pferde. Ob mordende Pferde nun das Grauen verstärken oder nicht, bleibt dem Zuschauer überlassen. Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul. Dennoch bietet der Blick in den Rachen des besagten Tieres eines der sehenswertesten Bilder in „The Brothers Grimm“. In Terry Gilliams Phantasiewelt mischen sich viele bekannte (und unbekannte) Motive aus Grimms Märchen. Gilliam greift dabei einerseits auf die Spiegel- und Schattenspielästhetik nostalgischer Märchenverfilmungen zurück, verbindet aber gleichermaßen Bilder des Grotesken mit dem standardisierten Hollywood-Look, der oftmals die Bildgestaltung dominiert. Hierdurch wirkt der Film gelegentlich wie jede bleiebige zweitklassige Fantasyproduktion der letzen Jahre. „Tolle“ Kamerafahrten und überholte Spezialeffekte inklusive.

      Der Märchenmix in „The Brothers Grimm“ wirkt oftmals unmotiviert, wie ein buntes Potpourri aus allen auffindbaren Zutaten. Bei Monty Python mochten losen Szenenfolgen funktionieren, zusammenhangslose Fantasygeschichten hingegen wirken eher unbefriedigend, zumal diese auch nicht komisch sind. Weder Rotkäppchen noch Hänsel und Gretel vermögen es hier, Spannung zu Erzeugen; außerdem ergeben die einzelnen Märchenepisoden keinen Sinn und bilden nur lose Fragmente, die Geschichten verlieren ihren Zauber. Wie in Grimms Hexenjagden ist die Illusion zu offensichtlich. Es gibt keine „magischen Bohnen“, die die Geschichte retten könnten.

      Zweifelsohne geben Matt Damon und Heath Ledger als die Gebrüder Grimm ein überzeugendes Bruderpaar ab und etablieren sich als Charakterdarsteller, dennoch gibt ihnen das Drehbuch nur geringfügige Möglichkeiten, die Charaktere zu entwickeln. (Ein anfänglich gezeigtes Kindheitstrauma mit den „magic beans“ wird fortwährend zitiert und ist nur eine geringfügige Charaktergrundlage.) Der Offizier Cavaldi hingegen ist eine perfekt groteske Figur im Stile Pythons – nur was hat diese in „Brothers Grimm“ verloren? Cavaldi wirkt deplaziert, auch wenn seine komischen Foltermethoden für das größte Amüsement sorgen.

      Liebhaber von Pferden, Katzen und anderen „süßen“ Tierchen werden in „The Brothers Grimm“ jedenfalls zu leiden haben. Auch wenn der Film versucht, möglichst alle Geschmäcker zu bedienen, funkt doch ab und zu Gilliams unverkennliches Gespür für die Grenzen des Komischen und des Absurden auf. Leider nur viel zu selten.

      Fazit: Netter Fantasy-Mischmasch, irgendwo zwischen „Van Helsing“ und „Lexx“. Alles in einem etwas träge, sehr visuelle Unterhaltung, die nichts neues bietet.
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      1. Märchenerzählen heute, ohne die Wurzeln zu verleugnen. Eine bildgewaltige Hommage an die Märchen unserer Kindheit, das ist Terry Gilliams „Brothers Grimm“. Rotkäppchen, Hänsel und Gretel, Rapunzel, Dornröschen und der Froschkönig - sie alle haben nur kleine Gastauftritte in diesem Film, der es unternimmt, die Gebrüder Grimm selber zu Märchengestalten zu machen. Als Hochstapler, die ihre Hexen, Wölfe und Zauberer arglosen Dorfbewohnern als reale Bedrohungen aufschwatzen, von denen sie selber diese dann für teuren Lohn befreien, ziehen sie durch das von Napoleon besetzte Deutschland des späten 18. Jahrhunderts. Aber dann kommen sie tatsächlich in einen magischen Wald, in dem sie gegen eine böse Königin in einem hohen Burgturm kämpfen müssen, um die zwölf von ihr verzauberten Kinder zu retten.

        Der Film ist zum Bersten gefüllt mit Spezialeffekten und cineastischen Einfällen. Es gibt virtuose Kamerafahrten durch verschwenderisch ausgestattete Märchenwelten, die mit viel Liebe zum pittoresken Detail in einem Prager Filmstudio aufgebaut wurden. Manchmal scheint „Brothers Grimm“ gar ein verstecktes Selbstportrait von Gilliam zu sein, wenn sich etwa einer der Brüder beklagt, für den realen Zauberwald habe es ein „viel höheres Budget“ gegeben. (…)

        Dieser Märchenfilm für Erwachsene funkelt wie ein Kaleidoskop von Partikeln aus dem Grimmschen Fundus, die zu immer neuen Mustern zusammengesetzt werden. Und ein Schuß Monty Python spritzt ab und zu auch aus dem Hexengebräu.

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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