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Buried: Klaustrophobische Enge erfährt eine neue Dimension in diesem formal gewagten Horrorthriller um einen dramatischen Wettlauf gegen die Zeit im Zustand des erzwungenen Stillstands.

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Handlung und Hintergrund

Paul Conroy ist ein amerikanischer Zivilangestellter im Irak und von Beruf Lastwagenfahrer. In Ausübung seiner Pflichten geriet er in einen bewaffneten Hinterhalt, verlor im Zuge eines Feuergefechtes das Bewusstsein und erwacht nun benommen und orientierungslos in einer engen Holzkiste, gerade zwei Meter lang und einen halben hoch, klaftertief unter Wüstensand begraben. Mit Paul in der Kiste befinden sich ein fremdes Mobiltelefon sowie ein Benzinfeuerzeug.

Paul Conroy ist ein amerikanischer Zivilangestellter im Irak und von Beruf Lastwagenfahrer. In Ausübung seiner Pflichten geriet er in einen bewaffneten Hinterhalt, verlor im Zuge eines Feuergefechtes das Bewusstsein und erwacht nun benommen und orientierungslos in einer engen Holzkiste, gerade zwei Meter lang und einen halben hoch, klaftertief unter Wüstensand begraben. Mit Paul in der Kiste befinden sich nur ein Mobiltelefon und ein Benzinfeuerzeug.

News und Stories

  • Diese 17 Filme spielen nur an einem Ort
    Celine Engel27.08.2024

    In dieser Bilderstrecke stellen wir 17 Filme vor, die fast ausschließlich an einem einzigen Ort spielen und dennoch unglaublich spannende Geschichten erzählen.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Rodrigo Cortés
Produzent
  • Adrián Guerra
Darsteller
  • Ryan Reynolds
Drehbuch
  • Chris Sparling
Musik
  • Victor Reyes
Kamera
  • Eduard Grau
Schnitt
  • Rodrigo Cortés

Kritikerrezensionen

    1. „Buried“ empfiehlt sich als Duden-Definition für „maximalen Minimalismus“ und lässt auf seiner winzigen Bühne einen der frischesten und spannendsten Thriller des Jahres ablaufen.
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    2. Buried - Lebend begraben: Klaustrophobische Enge erfährt eine neue Dimension in diesem formal gewagten Horrorthriller um einen dramatischen Wettlauf gegen die Zeit im Zustand des erzwungenen Stillstands.

      Klaustrophobische Enge erfährt eine neue Dimension in diesem formal gewagten Horrorthriller um einen dramatischen Wettlauf gegen die Zeit, in dem Ryan Reynolds in einer einzigartigen One-Man-Show glänzt.

      In Sundance und Toronto war das Publikum bereits hingerissen von diesem ungewöhnlichen Thriller, in vielerlei Hinsicht perfekt funktioniert: als klaustrophobische, emotionale Extremerfahrung, als gewitzt ausgereiztes Hochspannungsszenario, als raffinierter Gimmick, der dem Zuschauer konsequent den Boden unter den Füßen wegzieht, und als Showcase für den künftigen „Green Lantern“ Ryan Reynolds, den man nach diesem Film nie wieder als darstellerisches Leichtgewicht sehen wird: Er ist aufgrund des wahnwitzigen Szenarios nicht nur in jeder Einstellung von „Buried“ zu sehen, sondern auch der einzige Schauspieler, den man sehen kann. Reynolds spielt Paul Conroy, ein zumindest vermeintlich amerikanischer Lastwagenfahrer im Irak. Wenn der Film aufblendet, erwacht er nach einem Hinterhalt Aufständischer benommen und orientierungslos in einer engen Holzkiste, gerade zwei Meter lang und einen halben hoch, klaftertief unter Wüstensand begraben. Mit Paul in der Kiste befinden sich ein fremdes Mobiltelefon, das ergiebigste Benzinfeuerzeug, das die Welt je sah, und ein paar Leuchtraketen.

      Man kann sich angenehmere Szenarien vorstellen als jenes, in das Regisseur Cortes Protagonisten und Betrachter stürzt in diesem nicht nur optisch düsteren Schocker um einen Menschen, der damit klar kommen muss, lebendig begraben und mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit dem Tode geweiht zu sein. Denn konsequent behält der Film die Perspektive des Opfers bei. Was bedeutet: Der Zuschauer wird lebendig mitbegraben. Spätestens, wenn nach etwa zehn Minuten der Begrabene die Möglichkeit erkennt, nach draußen zu telefonieren, und man dabei nie einen Gesprächspartner zu sehen bekommt, dämmert einem, dass sich daran bis zum Ende nichts ändern wird. Wir bleiben im Sarg und werden zu Paul.

      Paul ist kein Soldat oder Söldner, sondern ein Zivilangestellter mit Frau und Kind daheim in Michigan. Was Paul zunächst wie ein Vorteil vorkommt, entpuppt sich bald als Nachteil, denn für einen entführten Soldaten würden sich Geheimdienste, Regierung und Medien mehr engagieren. Seine Entführer interessiert der Unterschied nicht. Sie wollen nur fünf Millionen Dollar. John telefoniert auch mit ihnen, auch sie erhalten nie ein Gesicht. Die von Amerika Überfallenen präsentieren die Rechnung, und jeder Amerikaner kommt ihnen dafür recht.

      „Buried“ ist cleveres Exploitationkino in einer beinahe experimentell anmutenden, künstlerisch ambitionierten und ziemlich einmaligen Gestalt. Neunzig Minuten Überlebenskampf auf engstem Raum, mit einer Funzel als Beleuchtung und einem Schauspieler, dem das Letzte abverlangt wird. Macher und Verleiher verstanden es geschickt, auf genannten Festivals und in den Fanforen des Internets eine hohe Erwartungshaltung zu lancieren. Gerade die vermeintlich limitierende Prämisse ist dabei das eigentliche Pfund bei der Vermarktung: Einen Film wie „Buried“ hat man gewiss noch nie gesehen. ab.
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      1. Die Leinwand ist komplett schwarz. Sekunden vergehen und nichts tut sich. Doch dann - ganz leise - sind Atemgeräusche zu hören. Atemgeräusche, die immer lauter und heftiger und dann zu einem panischen Keuchen werden. Plötzlich ein Lichtblitz und dann noch einer und noch einer und dann endlich eine konstante Lichtquelle: Die kleine Flamme eines Feuerzeugs lässt den Zuschauer endlich sehen, wo er sich befindet: Eingeschlossen in einem Sarg und zwar zusammen mit Ryan Reynolds!

        Zugegeben, viele Frauen und mit Sicherheit auch so mancher Mann könnte sich bis zu diesem Moment bestimmt deutlich Schlimmeres vorstellen, aber dieses Genre wollte Regisseur Rodrigo Cortés nicht bedienen.

        Statt dessen wandelt der in Deutschland bislang noch eher unbekannte Regisseur mit seinem zweiten Langfilm ganz deutlichen auf den Spuren Hitchcocks und erzählt mit „Buried“ ein Ein-Mann-Kammerspiel, allerdings ohne sich Hitchcocks berühmtestem Stilmittel zu bedienen - dem Suspense. Der Zuschauer weiß die ganze Zeit über nur genauso viel wie Paul. Wie er steht auch der Zuschauer den Stimmen am anderen Ende der Telefonleitung skeptisch gegenüber, weil sich nur an der Stimme nicht einwandfrei beurteilen lässt, ob von ihr wirklich Hilfe zu erwarten ist. In vielerlei Hinsicht weiß der Zuschauer sogar weniger als Paul, denn wie kompliziert seine zwischenmenschlichen Beziehungen zur Ehefrau, Mutter und Arbeitskollegin sind, kann man im Publikum nur erahnen.

        Da hier an dieser Stelle das furiose Ende natürlich noch nicht verraten werden soll, ist das nächst Naheliegendste, über das unbedingt gesprochen werden muss, die Besetzung: Ryan Reynolds ist ja bislang eher weniger als Charakterkopf in Erscheinung getreten, sondern mehr durch sein komödiantisches Talent wie in „Selbst ist die Braut“ oder Actionspektakeln wie „Smokin´ Aces“ und vor allem durch seinen durchtrainierten Körper. Filme wie „Zurück im Sommer“, die ihm nicht nur das richtige Timing für Komik abverlangten und mehr erforderten, als mit Platzpatronen um sich zu ballern, sind von der Kritik bisher ungeachtet geblieben oder gar verrissen worden. Mit „Buried“ wird es anders laufen. Einen abendfüllenden Spielfilm komplett allein zu tragen, stellt für jeden Schauspieler eine Herausforderung dar und wenn dann noch erschwerte Bedingungen, wie der überaus beengte Raum, nur liegend agieren zu können und die spärliche Beleuchtung, beziehungsweise selbst für sie verantwortlich zu sein, hinzukommen, wird diese Herausforderung enorm. Zudem betrug die Drehzeit nur insgesamt 17 Tage und an jedem Tag wurden 25 bis 35 Szenen gedreht, was dem gesamten Team mit Sicherheit einiges abverlangte. Aber, ob wider Erwarten oder nicht, Reynolds meistert diese Herausforderung und nutzt die Möglichkeit der manchmal bis zu sechs Minuten langen Einstellungen, um die ungeheuere Bandbreite an Emotionen wachsen zu lassen, um wenn nötig eine Explosion herbeizuführen, glaubhaft. Wie Angst, die erst in Panik umschlägt und dann zu Verzweiflung wird. Wut und Hoffnung, die sich beinahe minütlich abwechseln. Erzwungene Ruhe, die erst in Resignation und schließlich Erschöpfung mündet. Reynolds lässt den Zuschauer an seiner Achterbahn der Gefühle (um einen sehr abgenutzten, aber dennoch äußerst passenden Ausdruck zu bemühen) schmerzhaft teilhaben und dass, ohne seinen Sinn für sarkastischen Humor ganz zu verlieren.

        Und trotzdem, das Konzept den Zuschauer zu Paul Conroy in den Sarg zu ziehen, gelingt nicht von Anfang an. Möglicherweise deshalb, weil man als Zuschauer anfangs zu fasziniert von der Machart ist, von zahlreichen unterschiedlichen Kameraperspektiven auf so angeblich engem Raum, die den Platz im Sarg hin und wieder aber doch größer erscheinen lassen, als er eigentlich sein dürfte und von den unterschiedlichen Lichtverhältnissen, die durch simple Dinge, die Paul zur Verfügung stehen, on-location suggeriert werden: das Feuerzeug, das ein angenehm warmes Licht erzeugt, den blauen, kalten Schein, des Handydisplays und der unangenehme grellgrüne Leuchtstab. Kurzum, man kann sich nicht voll und ganz auf Pauls Schicksal einlassen. Das gelingt erst etwas später, wenn Paul mit seiner Mutter telefoniert und für einen kurzen Moment wieder zu einem kleinen Jungen wird, da erwischt es zuerst den gefühlsduseligeren Teil des Publikums, aber spätestens, wenn sich die Lage für Paul immer weiter zuspitzt, der Sauerstoff immer weniger wird, dafür aber immer mehr Sand in den Sarg rieselt, rutscht auch der letzte abgebrühte Zuschauer unruhig und äußerst angespannt in seinem Kinosessel herum und ist vor allem froh darüber, genug Platz zu haben, rumrutschen zu können.

        Fazit: „Buried“ ist ein Ein-Mann-Kammerspiel auf denkbar engstem Raum, ein durchaus gelungenes Experiment mit einem überraschenden Ryan Reynolds nicht nur als Protagonist, sondern als einzigem Akteur...
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