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C.R.A.Z.Y.: Der Film erzählt die Geschichte des Jungen Zachary (Marc-André Grondin und Émile Vallée in verschiedenen Alterstufen), der in den 60ern in Québec geboren wird. Regisseur Jean-Marc Vallée läßt den Zuschauer mit Zachery zusammen aufwachsen - von der idyllischen Kindheit über erste Familienkonfilkte, Rebellion, Sex, Drogen in den 70ern bis hin zum Erwachsenwerden.

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Handlung und Hintergrund

Zac Beaulieu (Emile Vallée) ist ein Weihnachtskind und als jüngster von fünf Söhnen sofort Vaters Liebling. Allein die Neigung des Knaben, mit Puppen zu spielen und Mamis Klamotten aufzutragen, bereitet dem sonst recht fortschrittlichen Vater Kopfzerbrechen. Als der zum Teenager gereifte Zac (jetzt: Marc-Andre Grondin) angesichts von Gruppendruck und Skrupeln ein Coming Out sucht, droht ein Zerwürfnis mit dem geliebten Vater.

Unaufdringliches, hauchzart fantastisch unterminiertes Kinoplädoyer für Toleranz, vom Frankokanadier Jean-Marc Vallee verpackt als massentaugliche Familiendramödie zum immer aktuellen Thema Erwachsenwerden.

Zac wird 1960 als viertes von insgesamt fünf Kindern von Laurianne Beaulieu geboren und ist sofort der Liebling von Vater Gervais, der seinen Sohn als echten Mann aufwachsen sehen will. Zu seinem Missfallen gefällt es Zac schon als Kind, mit den Puppen der Schwestern zu spielen und die Kleider der Mutter anzuprobieren. Zac selbst will der Wunschvorstellung des Vaters entsprechen. Er flüchtet sich immer wieder in Traumwelten und lässt sich auf die sexuellen Avancen seiner besten Freundin ein. Bis er seine Homosexualität nicht mehr länger unterdrücken kann und die Konfrontation mit dem Vater sucht.

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Kanada 1960: Zac wird am heiligen Abend als viertes von insgesamt fünf Kindern einer Großfamilie geboren, und man spricht ihm heilende Kräfte zu. Als Augapfel seiner Eltern hat er dabei nicht nur mit dem Neid seiner Brüder zu kämpfen, sondern auch mit der aufkeimenden Homosexualität, die sein Vater niemals akzeptieren würde. So hält er es zunächst für besser, seine Neigung zu verleugnen. Bis er eines Tages das Versteckspiel nicht mehr aushält und sich entschließt, den Vater mit der Wahrheit zu konfrontieren.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Jean-Marc Vallée
Produzent
  • Jacques Blain,
  • Richard Speer,
  • Pierre Even
Darsteller
  • Jean-Marc Vallée,
  • Michel Côté,
  • Marc-André Grondin,
  • Danielle Proulx,
  • Emile Vallée,
  • Pierre-Luc Brillant,
  • Alex Gravel,
  • Félix-Antoine Despatie,
  • Mariloup Wolfe,
  • Jean-Louis Roux,
  • Francis Ducharme,
  • Sébastian Blouin,
  • Hélène Grégoire,
  • Michel Laperriere,
  • Johanne Lebrun,
  • Natasha Thompson,
  • Maxime Tremblay
Drehbuch
  • Jean-Marc Vallée,
  • François Boulay
Musik
  • David Bowie
Kamera
  • Pierre Mignot
Schnitt
  • Paul Jutras
Casting
  • Daniel Poisson

Kritikerrezensionen

    1. Der vielfach preisgekrönte kanadische Spielfilm „C.R.A.Z.Y. – Verrücktes Leben“ plätschert am Anfang so dahin, während der kleine Zac zwischen den gegensätzlichen Eltern aufwächst: der betont männliche Vater, die fromme Mutter, die ihn mit Jesus vergleicht, weil er am gleichen Tag Geburtstag hat. Zur Mutter hat Zac eine telepathische Verbindung, die in Momenten größter Not beide aus dem Schlaf reißt: Im Ferienlager hat Zac ins Bett gepinkelt! Beide pusten und pusten, aber das Unheil nimmt in einer schnellen Schnittfolge seinen Lauf: Zac wird von den Kindern unter Wasser gedrückt, und als sein Kopf auftaucht, ist er Jugendlicher und hört Pink Floyd: „The Dark Side of the Moon“.

      Und auf einmal zieht die Spannung kräftig an. Zu den Klängen von „Sympathy for the Devil“ sieht Zac sich im Tagtraum durch die Kirche schweben, oder er droht zu David Bowies Major Tom ins Weltall zu fliegen. An Weihnachten 1975 sieht er seine Cousine mit anderen Augen. Mit ihrem Freund wird im Auto gekifft, und Zac kann später an nichts anderes mehr denken als an diesen Moment. Von heftigen Gefühlen gepeitscht, will er sein Schicksal mit einer Mutprobe wenden: Wenn er es bei Rot über die Kreuzung schafft, dann soll er nie wieder ein Asthmaspray brauchen!

      Regisseur Jean-Marc Vallée schafft es auf diese Weise von Weihnachten zu Weihnachten und mit den paar Szenen, auf die es zwischendurch in Zacs Leben ankommt, 127 Filmminuten
      prallvoll zu packen. Zacs Pubertät zu den Klängen der neuen musikalischen Jugendkultur ist so intensiv wie die kollektive Rebellion in den Siebzigern, das Ausleben der Gefühle und der grenzenlosen Freiheit. Wie ein guter Song zieht einen das Filmgeschehen immer stärker hinein, bis man die Schwingungen von innen spürt.

      Und damit wandelt sich die Siebziger-Jahre-Story in eine Familiengeschichte, deren lebenslange Bande sich erst nach und nach offenbaren. Wie kommt es, dass Zac immer das Lieblingslied des Vaters, „Crazy“ von Patsy Cline, begleitet? Warum verachtet Bruder Raymond die Frauen und wieso schlägt er auf einer Hochzeit einen Mann zusammen? Über allem Geschehen, speziell in den unangenehmsten Momenten, wachen die Augen des Vaters.

      In sehr genauen Momentaufnahmen überträgt der Regisseur Zacs jugendliches Lebensgefühl auf die Zuschauer. Seine Bilder sind vielsagender als Worte, zum Beispiel Zacs Gesichtsausdruck, als Bruder Raymond endlich einmal den Kürzeren zieht, oder das angespannte Kreisen der Blicke in einer Männerbar. Prägende Erfahrungen, das ruft dieser Film deutlich in Erinnerung, ähneln einem Feuerwerk: Sie entfalten sich oft in wenigen Sekunden.

      Das Tabu von Zacs homosexuellen Neigungen zieht auch die Eltern in einen Strudel der Wandlung. Die Beziehung zu ihnen und der Kampf um ihre Anerkennung begleiten Zac über sehr viele Jahre, holen ihn an den entlegensten Orten heim. Nichts wirkt stärker im Leben als Familie, und in „C.R.A.Z.Y.“ sitzt man quasi mit am Küchentisch.

      Fazit: Diese intensive Coming-of-Age-Geschichte zu den Klängen der Siebziger weckt die Lebensgeister.
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    2. C.R.A.Z.Y. - Verrücktes Leben: Der Film erzählt die Geschichte des Jungen Zachary (Marc-André Grondin und Émile Vallée in verschiedenen Alterstufen), der in den 60ern in Québec geboren wird. Regisseur Jean-Marc Vallée läßt den Zuschauer mit Zachery zusammen aufwachsen - von der idyllischen Kindheit über erste Familienkonfilkte, Rebellion, Sex, Drogen in den 70ern bis hin zum Erwachsenwerden.

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      1. (…) Es entfaltet sich ein dramaturgisch vielfältiges und liebevoll inszeniertes Familiendrama mit gelegentlich sehr amüsanten Elementen. „C.R.A.Z.Y.“ ist ein mit Geschichten und Erlebnissen prallvoller Film, der dem Genre des Familienfilms einen guten Klang zurückgibt.

        Im Mittelpunkt steht das komplexe Verhältnis eines konservativen Vaters im Quebec der sechziger und siebziger Jahre vor allem zu seinem zweitältesten Sohn Raymond, einem Junkie, und zu Zac, dem vierten Sprössling aus einer Reihe von insgesamt fünf Söhnen, der mühsam seine sexuelle Bestimmung herausfindet. (…) Doch ist diese Familiengeschichte keine typische Coming-Out-Story, ein besonderes Auge hat der Film auch dafür, wie wechselvoll innerhalb einer Familie das Miteinander, aber auch das Gegeneinander aller Familienmitglieder sein kann, wie schwer es Eltern oft haben, sich der Herausforderung durch ihre Kinder zu stellen, und natürlich wie schwer es Kinder mit ihren Eltern haben.

        Die große Qualität des Films steckt ganz besonders im Detail, in den vielen kleinen Beobachtungen über das Verhalten der einzelnen Charaktere. (…) Ausstattung, Licht, Kamera und vor allem die Musik, von Patsy Clines Hit „Crazy“ über die Rolling Stones bis zu David Bowie, all die filmischen Ingredienzien sind bis ins letzte I-Tüpfelchen stimmig, konsequent eingesetzt und nicht nur Beiwerk dieses immer spannenden und bewegenden Films.

        Beeindruckend sind die „unverbrauchten“ Gesichter der hierzulande überwiegend unbekannten Darsteller, die allesamt mit schauspielerischen Leistungen glänzen. (…)

        Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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