MCU-Architekt Kevin Feige vergisst offenbar nie einen Handlungsstrang im MCU. Manchmal dauert es nur eben etliche Jahre, was ein Star zwischendurch arg bedauerte.
Jahrelange fristete „Der unglaubliche Hulk“ ein Schattendasein im Marvel Cinematic Universe (MCU). Vier Jahre vor der Übernahme der Marvel Studios durch Disney wurde der zweite Film des MCU noch von Universal vertrieben, die bis heute die Solofilm-Rechte am Hulk halten. Fast wirkte es, als wollten sich die Verantwortlichen dafür rächen, indem sie „Der unglaubliche Hulk“ in Vergessenheit geraten lassen. Nachdem Hauptdarsteller Edward Norton aufgrund kreativer Differenzen durch Mark Ruffalo ersetzt wurde, schaffte es auch keiner seiner Co-Stars lange ins MCU.
Das änderte sich erst 2016, als der inzwischen verstorbene William Hurt als Thaddeus „Thunderbolt“ Ross in „The First Avenger: Civil War“ überraschend zurückkehrt. 2021 war es dann an Tim Roth, seine ebenso überraschende Rückkehr als Abomination in „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ zu feiern. Vollständig wird das Erbe von „Der unglaubliche Hulk“ aber erst 2025 mit „Captain America: Brave New World“ aufgegriffen.
Thaddeus Ross, diesmal verkörpert von Harrison Ford, taucht darin nicht nur als neuer US-Präsident, sondern endlich auch wie in den Comics als fieser Red Hulk auf. Liv Tyler feiert wiederum ihre MCU-Rückkehr nach 16 Jahren in der Rolle von Betty Ross, der großen Liebe von Bruce Banner alias Hulk. Und damit nicht genug: Tim Blake Nelson darf als Samuel Sterns endlich zum Bösewicht The Leader werden; eine Entwicklung, die in „Der unglaubliche Hulk“ tatsächlich schon vorbereitet wurde.
Dass es so lange gedauert hat, bis Nelson wieder im MCU mitmischt, hat ihm offenbar in der Zwischenzeit teils schwer zu schaffen gemacht. So sagte er jüngst im Interview mit The Hollywood Reporter:
„Von [den Marvel-Produzent*innen] Kevin [Feige] und Nate [Moore] und Kyana [F. Davidson] zurück ins MCU geholt zu werden, um an der Seite von Giancarlo [Esposito] einen Schurken gegenüber von Anthony [Mackie] zu spielen, war eine große Ehre. Es war ein wirklich interessantes Abenteuer. Es hat mir das Herz gebrochen, als es so aussah, als würde ich nicht als The Leader zurückkommen, aber jetzt bin ich froh, dass es 16 Jahre gedauert hat, denn das hat die Figur noch interessanter gemacht. Und ich habe in diesen 16 Jahren eine Menge anderer großartiger Sachen gemacht, die ich vielleicht nicht bekommen hätte, wenn ich den Hauptbösewicht in einer Hulk-Fortsetzung zwei Jahre nach Edward Nortons Hulk gespielt hätte. Ich habe es geliebt, mit Edward zusammenzuarbeiten und ich durfte bei einem Film direkt danach Regie führen (‚Leaves of Grass‘, Anm. d. Red.). Ich will also keine übertrieben positive Einstellung zu all dem einnehmen, aber ich denke immer noch, dass alles auf die bestmögliche Art und Weise passiert ist, auch wenn die dazwischen liegenden Jahre mit viel Verzweiflung verbunden waren.“
Als nächstes erwartet euch im MCU die magische Serie „Agatha All Along“. Warum man das nicht verpassen sollte, haben uns die Marvel-Stars im Interview verraten:
Darum freut sich Tim Blake Nelson über seine „Captain America 4“-Rolle
Diesmal scheint Tim Blake Nelsons gebrochenes Herz also repariert worden zu sein, was nach seinem „Dune 2“-Fiasko eine schöne Entwicklung ist. Aus dem Sci-Fi-Hit war sein Part schließlich komplett gestrichen worden, woraufhin Nelson ebenfalls anmerkte, dass ihm das das Herz gebrochen habe.
Dass er den Auftritt im MCU nicht einfach nur mit dem konstanten Gedanken an den damit verbundenen Scheck absolviert hat, beweist eine andere Aussage aus dem Interview. Denn Tim Blake Nelson ist sich der Bedeutung seiner Rolle offenbar bewusst und ging darin völlig auf:
„Von der Schauspielerin Lois Smith habe ich zu einem wirklich guten Zeitpunkt in meiner Karriere gelernt, dass es für Charakterdarsteller*innen – und ich bin eindeutig ein Charakterdarsteller und stolz darauf – letztlich nicht um einen Film oder eine bestimmte Leistung geht. Es geht mehr um die Ansammlung von Charakteren, die ich gerne als meine Schurkengalerie von dysfunktionalen Spinnern bezeichne, die ich spielen durfte. Die Filme brauchen diese Leute, um die Hauptdarsteller*innen gut aussehen zu lassen und ich bin froh, diese Rolle zu spielen. Sie sind oft die interessantesten Figuren in einem Film.“
In diesem Sinne: Wir dürfen gespannt sein, was sich Tim Blake Nelson für seine Rückkehr im MCU als The Leader hat einfallen lassen. Sehen könnt ihr seine Darbietung in „Captain America: Brave New World“ ab dem 12. Februar 2025 in den deutschen Kinos. Falls ihr davor euer Wissen auffrischen möchtet: Fast alle MCU-Titel findet ihr hier auf Disney+, „Der unglaubliche Hulk“ gibt es im Stream-Abo bei WOW oder alternativ gegen eine überschaubare Leihgebühr bei Prime Video.
Der Hulk oder doch jemand anderes? Welchem Avengers-Mitglied ihr am ähnlichsten seid, verrät euch unser Quiz: