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Carrie: Freude kennt die schüchterne Carrie kaum. In der Highschool hänseln und mobben ihre Mitschüler sie auf übelste Weise, zuhause macht die fanatisch-religiöse Mutter dem Teenager das Leben zur Hölle. Carrie entwickelt telekinetische Kräfte, die immer stärker werden, je mehr Demütigungen sie erdulden muss. Als sie auf dem Abschlussball Opfer einer besonders schlimmen Attacke wird, endet das Fest in einer Katastrophe...

Handlung und Hintergrund

Die 16jährige Carrie (Chloe Grace Moretz) ist von ihrer religiös fanatischen Mutter (Julianne Moore) nicht sexuell aufgeklärt worden und reagiert hysterisch als sie in der Schuldusche ihre erste Periode bekommt. Ihre Mitschülerinnen bewerfen sie mit Tampons und filmen die Tortur mit ihren Handys. Die durchtriebene Chris (Portia Doubleday), die deswegen vom kommenden Abschlussball ausgeschlossen wird, veranlasst, das Carrie bei der Prom mit einem Eimer Blut überschüttet wird. Daraufhin lässt die telekinetisch veranlagte Carrie ihrer lange aufgestauten Wut freien Lauf.

Remake des Blutbades von Brian de Palma nach dem gleichnamigen Roman von Stephen King.

 

News und Stories

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Kimberly Peirce
Produzent
  • J. Miles Dale,
  • Kevin Misher
Darsteller
  • Chloë Grace Moretz,
  • Judy Greer,
  • Portia Doubleday,
  • Julianne Moore,
  • Alex Russell,
  • Gabriella Wilde,
  • Ansel Elgort,
  • Zoë Belkin,
  • Samantha Weinstein,
  • Karissa Strain,
  • Katie Strain
Drehbuch
  • Lawrence D. Cohen,
  • Roberto Aguirre-Sacasa
Musik
  • Marco Beltrami
Kamera
  • Steve Yedlin
Schnitt
  • Lee Percy,
  • Nancy Richardson
Casting
  • Avy Kaufman

Kritikerrezensionen

    1. In den letzten Jahren arbeiteten sich besonders die Filmstudios Sony Pictures und Screen Gems an den modernen Klassikern des Horrorkinos ab, wobei fast alle Remakes nicht an das Original heran reichten – Ausnahmen wie "Evil Dead" bestätigen die Regel. Nur minimal besser geriet "Carrie", Neuverfilmung von Stephen Kings erstem Bestseller, obwohl man mit der Auswahl der Crew die Weichen für einen viel versprechenden Telekinesethriller mit sozialkritischem Unterton stellte. Doch weder Kimberly Pierce ("Boys Don’t Cry", "Stopp-Loss") noch ihre Autoren Lawrence Cohen ("Es"), Autor der 1976er-Originals, und Roberto Aguirre-Sacasa ("Glee") können dem Stoff wesentliche neue Aspekte abgewinnen.

      In den Siebzigern löste Brian de Palmas fesselnde Adaption "Carrie – Des Satans jüngste Tochter", die Motive der "Teenage-Angst" mit parapsychologischen Elementen verband, die Stephen King-Welle im Kino erst aus. Der Schocker lebte auch von der Präsenz der später Oscar nominierten Sissy Spacek und Piper Laurie als Tochter und Mutter. Dank einer effektvollen zweiten Hälfte fiel die von MGM für das Fernsehen produzierte Fortsetzung, eher ein Remake, noch passabel aus. Wie ihre Vorgängerin war Hauptdarstellerin Angela Bettis mit Mitte zwanzig aber im Grunde schon zu alt für ein pubertierendes High School-Girl, weshalb die 15-jährige Chloe Grace Moretz ("Kick Ass 1 &2") zumindest in dieser Hinsicht passender erscheint.

      Im Gegensatz zu Spacek und Bettis wirkt Moretz allerdings nicht mehr wie eine graue Maus, die aufgrund ihres verstockten Auftretens und unattraktivem Äußeren ins Visier der angesagten "It-Girls" gerät. Doch einmal mehr geht sie in der Rolle der scheuen Außenseiterin auf, die als Zielscheibe von Mobbing-Attacken zunehmend introvertierter agiert. Stärke noch glänzt Julianne Moore als verhärmte, erzkonservative Furie, die ihre Tochter notfalls mit Gewalt vor den überall lauernden Alltagsversuchungen zu beschützen meint. Allerdings wird der schon lange schwellende Generationskonflikt von Beginn an als vertraut vorausgesetzt und zu wenig durch den Plot zementiert. Letztlich hätte man den Punkt der masochistisch veranlagten Mutter als wesentliche Barriere in der freien Entfaltung des gehemmten Mädchens weiter vertiefen müssen.

      Weitaus glaubwürdiger wird dagegen das Bashing der Mitschülerinnen voran getrieben, die mittels Attacken auf die Einzelgängerin ihre Position stärken und von der eigenen Oberflächlichkeit ablenken wollen. Schon im Mikrokosmos Schule entwickelt sich eine auf Einfluss, Aussehen und Geld fußende Hackordnung. Die Popularität des Stoffes liegt auch im Racheaspekt begründet, den jeder von Erniedrigungen in Mitleidenschaft gezogene Jugendliche nachvollziehen kann. Carries übersinnliche Fähigkeiten erlauben es ihr, sich gegenüber ihren Angreifern massiv zur Wehr zu setzen, wobei sie letztlich nicht mehr differenziert, ob es sich um Freund oder Feind handelt. In Marina de Vans zeitgleich entstandenem PSI-Drama "Dark Touch" mit einem kindliche Protagonist wird dieser Aspekt jedoch weitaus radikaler thematisiert.

      Neuerungen wie Handymitschnitte von peinlichen Momenten und das Internet als Plattform für Mobbing-Attacken integrieren Pierce und ihre Autoren anfangs glaubwürdig in den Plot. Doch im Finale stimmt die Balance aus vertrauten Elementen und leichten Aktualisierungen schon nicht mehr. Hier retten sich die Macher in aufgesetzte Horror- und Actioneinlagen. Es genügt nicht mehr, den Ballsaal als Ort der größten Demütigung zu zerstören, sondern die verspottete Carrie muss gleich noch die halbe Stadt vernichten. Insgesamt orientieren sich die Macher zu stark an der Siebziger-Erstverfilmung als an der Romanvorlage. Sieht man vom kommerziellen Aspekt ab, bietet das Endergebnis zu wenige originelle Ideen, die eine neue Adaption gerechtfertigt hätten.

      Fazit: Jenseits einiger Modernisierungen vermag das spektakuläre Remake des Stephen King-Bestsellers "Carrie" dem Stoff kaum originelle Aspekte abzugewinnen.
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      1. Keine Neuinterpretation des King-Romans, sondern ein spektakulär überflüssiges Remake des De-Palma-Films.
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