Amazon wagt sich an eine weitere Stephen-King-Verfilmung. Dieses Mal soll „Carrie“ als Serie neu aufgelegt werden – und zwar mit Mike Flanagan an der Spitze.
Bis heute taucht der Film regelmäßig in den Top-Listen der besten Verfilmungen einer Stephen-King-Vorlage auf: Die Rede ist von Brian De Palmas „Carrie: Des Satans jüngste Tochter“ von 1976. tatsächlich war es auch die allererste King-Verfilmung überhaupt. Und: Im Gegensatz zu Stanley Kubricks recht eigenwilliger Verfilmung „Shining“ gefiel dem Horrormeister die Arbeit von De Palma außerordentlich gut. Die Änderungen fand er passend und bisweilen sogar besser als seine eigene Vorlage. Vor allem habe er sich aber als damals 26-Jähriger über die 2.500 US-Dollar für die Verfilmung gefreut (via Florida Weekly).
Mit „Carrie 2 – Die Rache“ folgte 1999 eine direkte Fortsetzung, die allerdings nicht besonders gut ankam. 2002 erschien eine Neuverfilmung fürs Fernsehen, 2013 kam dann eine weitere Neuverfilmung mit Chloë Grace Moretz in der titelgebenden Rolle. Da aller guten Dinge drei sind, folgt nun die nunmehr dritte Verfilmung, wie Deadline erfahren hat. Dabei soll es sich um eine acht Episoden umfassende Serie für Amazon handeln. Die gute Nachricht: Die kreative Verantwortung als Showrunner übernimmt Horror-Papst Mike Flanagan. Der umtriebige Filmemacher hat dem Netflix-Publikum über Jahre konstant eine wohlige Gänsehaut verpasst mit erfolgreichen Serien wie „Spuk in Hill House“ und „Der Untergang des Hauses Usher“. Dazu wird er so langsam aber sicher zum nächsten Haus- und Hof-Filmschaffender für Stephen King nach Frank Darabont („Die Verurteilten“, „The Green Mile“, „Der Nebel“).
Überhaupt scheint Flanagan auf den Geschmack gekommen zu sein. Nach „Das Spiel“ inszenierte er den unterschätzten „Doctor Sleeps Erwachen“. Mit „The Life of Chuck“ bringt er seine erste King-Adaption in die Kinos, die nicht auf einer primären Horrorvorlage basiert. Daneben arbeitet er für Amazon an einer Verfilmung des „Dunkle Turm“-Zyklus um Revolvermann Roland Deschain.
Weitere gute Stephen-King-Verfilmungen zeigen wir euch im Video:
Stephen King und Mike Flanagan loben die Arbeit des jeweils anderen
Im Rahmen der Weltpremiere von „The Life of Chuck“ auf dem Toronto International Film Festival (TIFF), lobte King die Expertise von Flanagan:
„Er ist in der Lage, eine flache Geschichte zu nehmen und sie auf eine Weise weiterzuentwickeln, die sie nicht kastriert. Er ist der Lage, das Material auf eine Weise zu respektieren, die ihn davon abhält, es allzu sehr auf die leichte Schulter zu nehmen. Und er ist großartig in dem, was er tut; er ist ein echter Macher, er ist sehr kreativ.“
Für Flanagan ist King dagegen ein Held. Er habe ihm dabei geholfen, seine Angst vor Horrorfilmen zu überwinden (via The Hollywood Reporter):
„Als Kind konnte ich mir keine Horrorfilme anschauen. Sie machten mir zu viel Angst. Um zu versuchen, mit Gleichaltrigen mitzuhalten, dachte ich, dass ich gruselige Bücher lesen könnte, um mutiger zu werden. Stephen King war einer der ersten Autor*innen, denen ich begegnete; und ich lernte auf die harte Tour, dass es auf den Seiten noch viel gruseliger ist. Ja, die Clowns und Monster sind furchterregend. Aber das alles funktioniert nur wegen seiner unglaublichen humanistischen Fürsorge für die Figuren. Er war schon immer mein Held als Schriftsteller.“
Ihr liebt Stephen King und habt jede Verfilmung eines seiner Werke gesehen? Dann traut euch an unser Quiz und beweist uns euer Wissen zum Horror-Maestro:
