Ein Bond-Film von Quentin Tarantino? Was wie ein wildes Hirngespinst klingt, war einst die ernste Absicht des Regisseurs. Im Interview verriet er nun, woran sein Vorhaben gescheitert ist.
Quentin Tarantino hat in seiner mehr als 35 Jahre umfassenden Tätigkeit als Filmschaffender eine Vielzahl grandioser Werke hervorgebracht. Dabei hat sich der 60-jährige Autorenfilmer nie einem großen Franchise gewidmet – auch wenn lange Zeit ein „Star Trek“-Projekt von Quentin Tarantino im Raum stand. In einem Interview mit Deadline verriet er jüngst außerdem, mit welcher großen Filmreihe es ebenfalls nie hingehauen hat.
Bei der besagten Reihe handelt es sich um eine der langlebigsten Filmreihen aller Zeiten: James Bond. Dabei hat Quentin Tarantino einst mit dem Gedanken gespielt, den Roman „Casino Royale“ in einen Film zu verwandeln, noch lange bevor Martin Campbell und Daniel Craig dies Mitte der 2000er-Jahren taten. Der Regisseur erklärte, dass er sogar Kontakt mit den Rechteinhaber*innen der literarischen Vorlage aufgenommen hatte und welche Pläne für die Adaption angedacht waren:
„Wir haben uns an die Leute von Ian Fleming gewandt und sie haben uns gesagt, dass sie immer noch die Rechte an ‚Casino Royale‘ besitzen. Und nach ‚Pulp Fiction‘ wollte ich meine Version von ‚Casino Royale‘ machen, die in den 1960er-Jahren spielen und nicht eine Reihe von Bond-Filmen nach sich ziehen sollte. Wir hätten einen Schauspieler gecastet und das wäre es gewesen. Also dachte ich, wir könnten das machen.“
Wusstet ihr, dass Tarantino neben seinen Filmen auch als Regisseur für Fernsehproduktionen fungierte und unter anderem zwei Episoden für „CSI: Miami“ inszenierte? Weitere spannende Film-Fakten erfahrt ihr in unserem Video:
Quentin Tarantino erhielt eine Abfuhr von den Bond-Produzent*innen
Allerdings grätschten die langjährigen Bond-Produzent*innen Albert und seine Tochter Barbara Broccoli dazwischen. Ohne die Zustimmung des Duos erhielt kein Bond-Projekt grünes Licht. Wie Quentin Tarantino erklärte, sahen sie wenig Potential in einer „Casino Royale“-Adaption von dem „Pulp Fiction“-Regisseur. Auf die Frage, ob jemals ein Treffen zwischen den beiden Parteien zustande kam, antwortete Tarantino:
„Nein, aber ich hatte Leute, die sie kannten und alles. Man erzählte mir immer sehr schmeichelhafte Versionen von: ‚Schau, wir lieben Quentin, aber wir machen eine bestimmte Art von Filmen und wenn wir es nicht vermasseln, machen wir jedes Mal eine Milliarde Dollar, wenn wir diese Art von Film machen, okay? Wir wollen nicht, dass er es macht. Es spielt keine Rolle, dass er trotzdem gut laufen wird. Er könnte unser Milliarden-Dollar-Ding versauen.’“
Einen Bond-Film, inszeniert von Quentin Tarantino, werden wir demnach wohl nicht mehr sehen. Doch dafür werden uns in Zukunft andere Filmschaffende wohl noch den einen oder anderen Auftritt von 007 bescheren. Momentan suchen Barbara Broccoli und Michael G. Wilson eifrig nach einem Nachfolger von Daniel Craig.
Bis dieser gefunden ist, könnt ihr euch jedoch mit den bisherigen 25 Bond-Filmen vergnügen. Alle Ableger könnt ihr euch mit der James-Bond-Collection von Amazon sichern. Habt ihr hingegen Lust auf die Filme von Quentin Tarantino, empfehlen wir euch das Kombi-Paket von Sky Q, mit dem ihr „Pulp Fiction“, „Django Unchained“ und „Sin City“ (bei dem Tarantino die Gastregie für eine Szene übernommen hat) streamen könnt.
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