Chéri: Kann eine unmögliche Liebe ihre Erfüllung finden? Die schöne Edelkurtisane Léa de Lonval kommt langsam in ein gewisses Alter und hat sich aus dem Geschäft der käuflichen Liebe zurückgezogen. Im Paris der Jahrhundertwende lebt sie in unbeschreiblichem Luxus. Auf Wunsch ihrer ehemaligen Kollegin und Rivalin Madame Peloux soll Léa deren hübschen, verwöhnten Sohn Chéri zum Mann machen und in die Geheimnisse der...
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Handlung und Hintergrund
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schickt die einst berühmte Kurtisane Madame Peloux ihren 24-jährigen Sohn Cheri zu einer Kollegin: Léa soll aus dem attraktiven, aber verwöhnten und selbstgefälligen Jungen einen echten Mann machen, Sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre, die Cheri abbricht, um sich durch die Hochzeit mit einer reichen Frau seine Zukunft zu sichern. Glück findet er dadurch nicht, und schon bald zieht es Cheri zurück zu Léa.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schickt die einst berühmte Kurtisane Madame Peloux ihren 24-jährigen Sohn Cheri zu einer Kollegin: Léa soll aus dem attraktiven, aber verwöhnten und selbstgefälligen Jungen einen echten Mann machen. Sie beginnen eine leidenschaftliche Affäre, die Cheri abbricht, um sich durch die Hochzeit mit einer reichen Frau seine Zukunft zu sichern. Um zu vergessen, umgarnt sie mit Charme andere Männer, aber der Stachel bleibt und sie erkennt die Endlichkeit ihrer Schönheit, den Prozess der Verwelkung.
Besetzung und Crew
Regisseur
Stephen Frears
Produzent
Jessica Lange,
Bill Kenwright,
András Hámori,
Tracey Seaward
Darsteller
Michelle Pfeiffer,
Rupert Friend,
Kathy Bates,
Felicity Jones,
Iben Hjejle,
Frances Tomelty,
Joe Sheridan,
Harriet Walter,
Nichola McAuliffe,
Hubert Tellegen,
Anita Pallenberg,
Rollo Weeks,
Gaye Brown,
Tom Burke,
Jack Walker,
Natasha Cashman,
Toby Kebbell
Drehbuch
Christopher Hampton
Musik
Alexandre Desplat
Kamera
Darius Khondji
Schnitt
Lucia Zucchetti
Casting
Leo Davis,
Victoria Thomas
Sprecher
Stephen Frears
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Es ist wohl unmöglich, Chéri zu sehen, ohne ihn mit Gefährliche Liebschaften (1988) zu vergleichen. Die Literaturverfilmung von Choderlos de Laclos´ Briefroman dürfte Stephen Frears bisher größter Erfolg sein und gilt längst als Klassiker. Chéri liegt nun erneut eine literarische Vorlage ein Roman (ebenfalls über Intrigen, Liebe und Leid) der französischen Autorin Colette zu Grunde und wieder stammt das Drehbuch von Christopher Hampton.
Chéri besticht vor allem durch seine Ausstattung. Sämtliche Kulissen sind wunderbar und versetzen einen definitiv in das Paris vergangener Zeiten. Auch die Kostüme vor allem Michelle Pfeiffers Kleider sind atemberaubend bis zum Taschentuch mit feinstem Spitzenrand.
Aber auch die Schauspieler sind durchaus positiv zu erwähnen. Michelle Pfeiffer ist endlich wieder in einer Hauptrolle zu sehen und meistert die Herausforderung, eine alternde Kurtisane darzustellen mit Würde und Bravour. Rupert Friend ist fabelhaft als arroganter gelangweilter Schnösel, der zu feige, zu bequem und noch viel zu unreif für die wahre Liebe ist.
Bei den Dialogen fängt es allerdings an. Zwar sind sie bissig und voller unterschwelliger Sticheleien, allerdings nicht konsequent. Der gesamte Film wird durch eine Voice Over leicht spöttisch kommentiert, wodurch das Ganze einen satirischen Touch erhält, was jedoch zu sehr im Hintergrund bleibt. Drehbuchautor Hampton hätte aus dieser Idee deutlich mehr machen und die Kommentare fieser wirken lassen können. Leider ist auch die Figur der Madame Peloux nicht halb so dämonisch wie einst Glenn Close als Marquise Isabelle de Merteuil in Gefährliche Liebschaften. Das liegt keinesfalls an Kathy Bates, denn das nötige Potential hätte diese Figur durchaus gehabt, Hampton hat es nur nicht genutzt.
Insgesamt ist es leider so, dass die Möglichkeiten, die Chéri bietet, nicht in ihrer Gänze genutzt werden. Es ist eine tragische Liebesgeschichte, wühlt aber trotz aller Tragik nicht auf. Vor allem Chéris Liebeskummer wird nicht glaubhaft geschildert. Eigentlich plätschert die Geschichte nur so dahin.
Fazit: Ein Drama mit grandioser Ausstattung. Verliert nur leider im direkten Vergleich mit Gefährliche Liebschaften haushoch.