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Place publique: Französische Tragikomödie über ein harmloses Gartenfest unter Fernsehstars, das sich zum lebensfrohen, zynischen, bunten und satirischen Fiasko entwickelt.

Handlung und Hintergrund

Der alternde Fernsehmoderator Castro (Jean-Pierre Bacri) ist ein sinkender Stern. Das wird ihm nirgendwo so bewusst wie auf dem Gartenfest, das seine langjährige Freundin und Produzentin Nathalie (Léa Drucke) gemeinsam mit ihrem neuen Freund Pavel (Miglen Mirtchev), der nur gebrochen Französisch spricht, in der Villa in einem schicken Vorort von Paris gibt. Geladen ist die High Society der französischen Fernsehwelt — für Castro das reinste Grauen.

Nachdem er von seinem Chauffeur Manu (Kévin Azaïs) bei der Party abgesetzt wurde, läuft Castro seiner Ex-Frau Hélène (Agnès Jaoui) über den Weg, die zudem die Schwester der Gastgeberin ist. Die Situation verkompliziert sich, als Castros Freundin, die Wetterfee Vanessa (Héléna Noguerra), auftaucht. Und dann ist da noch seine Tochter Nina (Nina Meurisse), die ein Buch über ihre Eltern geschrieben hat. Und als Sahnehäubchen ist der prollige YouTuber Biggiestar (Yvick Letexier) geladen, der Castros Job gleich ganz überflüssig macht.

„Champagner & Macarons - Ein unvergessliches Gartenfest“ — Hintergründe

Das französische Kino liebt die große Feier: Nachdem im Jahr 2017 bereits die Ensemblekomödie „Das Leben ist ein Fest“ von den kleinen Anekdoten und Begebenheiten einer Hochzeitsfeier erzählte, geht es in „Champagner & Macarons - Ein unvergessliches Gartenfest“ ähnlich beschwingt zu. Der Unterschied: Während „Das Leben ist ein Fest“ seine Geschichte aus der Perspektive des Personals — den Köchen, Kellnern, Veranstaltern — erzählte, erfindet „Champagner & Macarons“ eine Gruppe fiktiver TV-Stars, die zur Party geladen sind.

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Interessanterweise gibt es nicht nur inhaltliche Überschneidungen bei beiden Produktionen. Denn während Jean-Pierre Bacri in „Das Leben ist ein Fest“ die Hauptrolle bekleidete, ist er ein Jahr später in „Champagner & Macarons“ nicht nur in der Hauptrolle zu sehen. Darüber hinaus hat er gemeinsam mit Regisseurin Agnès Jaoui („Madame Aurora und der Duft von Frühling“) das Drehbuch geschrieben. Jaoui selbst ist übrigens auch im Film zu sehen — als Castros Ex-Frau Hélène.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Agnès Jaoui
Produzent
  • Saïd Ben Saïd,
  • Michel Merkt
Darsteller
  • Agnès Jaoui,
  • Jean-Pierre Bacri,
  • Léa Drucker,
  • Kévin Azaïs,
  • Frédéric Pierrot,
  • Nina Meurisse,
  • Sarah Suco,
  • Héléna Noguerra,
  • Miglen Mirtchev,
  • Olivier Broche
Drehbuch
  • Agnès Jaoui,
  • Jean-Pierre Bacri
Kamera
  • Yves Angelo
Schnitt
  • Annette Dutertre
Casting
  • Brigitte Moidon

Kritikerrezensionen

    1. In der Gesellschaftskomödie von Agnès Jaoui kommt die High Society der Film- und Medienbranche an einem sommerlichen Abend auf dem französischen Land zusammen, um gemütlich zu feiern. Und doch kommt alles anders….

      Als die Filmproduzentin Nathalie in ihrer neu erworbenen Villa auf dem Land eine Einweihungsparty feiert, hat sie kurz Sorge, dass das gesellschaftliche Ereignis auch ganz schnell absolut öde werden könnte. Doch weit gefehlt: Denn nicht nur leben Nathalies Schwester Hélène und deren Ex-Mann Castro ihren persönlichen Kleinkrieg bei Häppchen und sanfter Jazz-Musik in aller Öffentlichkeit aus. Im Grunde leidet jeder einzelne Gast, ob Partylöwe, Möchtegern-Star, Influencer oder Landadel, an Be- und Empfindlichkeiten und lässt seine Neurosen bei einem Glas Champagner hemmungslos das Licht der Öffentlichkeit erblicken. Aber wie heißt es so schön: Man muss die Feste eben feiern, wie sie fallen. Die High Society der Medien- und Kulturszene bekommt in CHAMPAGNER & MACARONS, dem neuen Film von Agnès Jaoui, auf ironische Weise ihr Fett ab. Mit spitzen Dialogen offenbart der Film die ganze Oberflächlichkeit eines solchen gesellschaftlichen Ereignisses und demaskiert die Fassade der Gelassenheit, hinter der sich private Befindlichkeiten verbergen. Im gut zusammengestellten Ensemble zeigt sich die große Spielfreude. Die stimmungsvolle Musik und das herrliche Setting liefern eine beschwingt spätsommerliche Stimmung, die sich auf den Zuschauer überträgt. Dies alles zusammen macht CHAMPAGNER & MACARONS zu einem ungemein spritzig französischen Filmvergnügen.

      Jurybegründung:

      Eine Landpartie steht im Mittelpunkt von Agnès Jaouis neuem Film CHAMPAGNER & MACARONS - EIN UNVERGESSLICHES GARTENFEST, bei dem eine Fernsehproduzentin ihren Freundes- und Bekanntenkreis eine Party auf dem Land schmeißt. Eine der Stars des Festes ist ihr Schwager Castro, ein bekannter Fernsehmoderator, der allerdings seine besten Jahren hinter sich hat und dessen Stern im Sinken begriffen ist. Außerdem gibt sich auch Nathalies Schwester Hélène die Ehre, die früher mal mit Castro verheiratet war und die nun mit dem eher schlicht gestrickten Physiotherapeuten Vincent zusammen ist. Außerdem gibt es da noch einen jungen Youtube-Star, der meint, dass ihm die Welt gehört, eine Kellnerin, die ob der ganzen Selfies mit den Promis und Persönlichkeiten immer wieder ihren Job vernachlässigt und jede Menge anderer Gäste, die viel reden und doch kaum etwas zu sagen haben.

      „Place Publique“, wie der Film im Französischen heißt, ist eigentlich der viel zutreffendere Titel für Agnès Jaouis Film, den man am ehesten als leichte Gesellschaftskomödie beschreiben kann - zu einer wirklichen Satire, wie sie Claude Chabrol viele Jahre lang auf die Leinwand brachte, fehlt es dem Film jedoch nach Ansicht der Jury an Bösartigkeit und Schärfe.

      Dennoch unterhalten die geschliffenen Dialoge und Spitzen, die die vermeintliche Elite hier untereinander austauscht, und setzen zudem manchen Nadelstich in Sachen Kommunikationsunfähigkeit, Geltungssucht, Hadern mit dem Alter, Generationskonflikte, Lebenslügen und was sich sonst noch alles an Allzumenschlichem in gediegener Atmosphäre versammelt hat.

      Die Figurenkonstellationen sind häufig als Gegensatzpaare konstruiert und zumeist sind den Rollen vor allem eine prägende Eigenschaften zugeordnet, was aber aufgrund des umfangreichen Ensembles wohl kaum anders zu machen gewesen wäre.

      Zwar überzeugt nicht jede Wendung des erfindungsreichen Drehbuchs, doch der prächtig aufspielende Cast versteht es, so manche Holprigkeit munter zu überspielen, so dass diese Komödie durchaus charmant und mit Verve ihr Publikum finden dürfte.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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