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Les temps qui changent: Antoine, ein französischer Ingenieur, ist in Tangier angekommen, um die Umsetzung seiner Entwürfe für ein großes Medien Center zu überprüfen. Obwohl dies ein beeindruckendes Bauwerk ist, ist der wahre Grund für Antoines Besuch in der Stadt Cécile, seine erste große Liebe, die er seit 30 Jahren nicht mehr gesehen hat. Cécile lebt mittlerweile in einer unausgefüllten Ehe mit Nathan, einem marokkanischen Arzt...

Handlung und Hintergrund

Der französische Ingenieur Antoine will bei einem Auftrag in Tanger die erste und einzige Liebe seines Lebens wiederfinden, Cécile. Täglich lässt er der Radiomoderatorin anonym Rosen schicken, die sie in den Abfall wirft. Erst durch einen Zufall begegnen sie sich. Doch die pragmatische 50erin zeigt sich zunächst genervt von den Liebesbezeugungen des einstigen Geliebten.

Antoine ist ein erfolgreicher Ingenieur, den ein Auftrag nach Tanger, Marokko führt. Dort arbeitet seine große - und einzige wahre - Liebe Cécile beim Radio. Täglich schickt er ihr Rosen, wirbt heftig um sie. Doch die verheiratete Fünfzigjährige hat mit der Vergangenheit längst abgeschlossen, denkt (zunächst) nicht daran, den romantischen Gefühlen des alternden Romeos nachzugeben. Ihr Job, die Sorgen mit dem schwulen Sohn Samy und dessen merkwürdige Beziehung zu Nadia sind Aufgabe genug.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • André Téchiné
Produzent
  • Paulo Branco
Darsteller
  • Catherine Deneuve,
  • Gérard Depardieu,
  • Gilbert Melki,
  • Malik Zidi,
  • Lubna Azabal,
  • Tanya Lopert,
  • Nabila Baraka,
  • Jabir Elomri,
  • Nadem Rachati
Drehbuch
  • André Téchiné,
  • Laurent Guyot,
  • Pascal Bonitzer
Musik
  • Juliette Garrigues
Kamera
  • Julien Hirsch
Schnitt
  • Martine Giordano

Kritikerrezensionen

    1. Vor den Augen der Zuschauer entfaltet sich langsam ein Sommer, an den sich die Menschen erinnern werden. Zumindest die Menschen, um die sich der Film dreht. „Changing Times“ ist in erster Linie ein Film über das Leben und über die Veränderungen, denen jedes Leben unterworfen ist. Im Mittelpunkt stehen Cécile und Antoine, ein ehemaliges Liebespaar, das erneut aufeinander trifft.

      Cécile begegnet den Dingen mit Aktion. Sie geht offen mit den Problemen um, die sie sieht, stellt Fragen und beobachtet. Zunächst scheint ihr dabei auch kaum etwas zu entgehen, doch dann muss sie für sich lernen, dass sich Dinge, die ihr bisher so nah erschienen, von ihr entfernt haben.

      Für Antoine dagegen scheint alles sehr klar und deutlich zu sein. Er weiß genau was er will. Mit diesem Wissen hat er sich die vergangenen drei Jahrzehnte im Strudel des Lebens treiben lassen, immer in dem festen Glauben daran, dass er eines Tages wieder an den Strand zurückgespült werden wird, von dem er einst fortgerissen wurde.

      In einem normalen Leben werden Beziehungen beendet und neue aufgebaut. Menschen werden verlassen, neue gefunden. Die Lebenswege verzweigen sich. Nur selten führen sie wieder zusammen. Antoine stellt sich dieser alles umgreifenden Bewegung entgegen. Er weigert sich vehement, die Veränderung zu akzeptieren, die seinem Leben vor 31 Jahren eine neue Richtung gab.

      So hat es für ihn nie ein wirkliches Ende der Beziehung zu Cécile gegeben. Seine definitive und bedingungslosen Liebe ist geradezu beängstigend, er selbst wirkt durch sie sehr verletzlich. Durch Antoine erhält der Film zeitweise eine traurige Schwere. Er ist gleichsam der Anker, der die anderen davon abhält, sich frei zu bewegen. Indem Antoine in Céciles Welt auftaucht und ihr die gemeinsame Vergangenheit ins Gedächtnis ruft, hält er ihr einen Spiegel vor und bringt ihr sorgfältig austariertes Leben aus dem Gleichgewicht.

      Man könnte sagen, der Film lebt von seinen Schauspielern. Allen voran Catherine Deneuve und Gerard Depardieu, die eine gewohnt brilliante Darbietung liefern. Beide gehen in extremer Weise in ihrer Rolle auf, so dass die Figuren der Cécile und des Antoine zu fest etablierten Persönlichkeiten werden, denen man sogar ein Eigenleben außerhalb des Films zutraut.

      Die Geschichte des Films erschließt sich dem Betrachter nach und nach. Der Regisseur lässt seinen komplexen Charakteren Zeit, sich langsam zu entfalten. Dabei lässt er ihnen aber auch genügend Freiräume, so dass sie nicht alles von sich preisgeben müssen und es auf diese Weise auch zu überraschenden Wendungen kommt, die dem Film eine stringente Spannungsdramaturgie verleihen.

      Die Filmfiguren agieren dabei mit einer erfrischenden Offenheit und Leichtigkeit. Was ihre Gefühle angeht, versuchen sie immer, ehrlich zueinander zu sein. Dennoch sind die Beziehungen zwischen ihnen nicht unkompliziert.

      „Changing Times“ erzählt nicht wirklich eine Geschichte. Vielmehr gelingt es ihm, einem Gefühl Ausdruck zu verleihen. Dem Gefühl, das einer Veränderung im Leben vorausgeht. Der kurze Haltepunkt vor einer Wegkreuzung, die Neuorientierung. Sowohl die leichte Traurigkeit, als auch die Vorfreude, die man dabei empfindet, wenn man seinem Leben eine neue Richtung gibt.

      Fazit: Die mit Leichtigkeit erzählte Momentaufnahme eines erinnerungswürdigen Sommers im Leben einer Familie.
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