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„Drei Engel für Charlie“-Setvisit: Kristen Stewart wird zur gerissenen Spionin

„Drei Engel für Charlie“-Setvisit: Kristen Stewart wird zur gerissenen Spionin
© Sony Pictures

Drei Engel für Charlie“ wird zum dritten Mal neu aufgelegt. Wir haben die Dreharbeiten in den Filmstudios Babelsberg besucht und geben euch einen exklusiven Eindruck vom Set.

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Nach der kultigen TV-Serie aus den 1970er Jahren und den eigenwilligen Filmadaptionen aus den frühen 2000ern kommt nun ein neuer „Charlie’s Angels“-Film mit Kristen Stewart, Ella Balinska und Naomi Scott in die Kinos. Einen ersten Eindruck könnt ihr euch im Trailer machen.

„Drei Engel für Charlie“ gehört zum Genre des weiblichen Spionage-Films. Gekämpft wird traditionell mit „den Waffen einer Frau“, was leider oft bedeutet, dass es eine nur gehörige Ladung Sexappeal und einiges an nackter Haut zu sehen gibt. Dementsprechend wurde die originale TV-Show auch gerne abfällig als „Jiggle TV“ bezeichnet (eine Wortschöpfung, die sich darauf bezog, dass man angeblich Brüste und Po der Hauptdarstellerinnen zur Schau stellte).

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Die Film-Versionen von 2000 und 2003 setzten dann auf das Stilmittel der Übertreibung. Kampfszenen, Dialoge und Kostüme waren so überzogen, dass die Filme einfach nur großen Spaß machten, was auch die Zuschauerzahlen bescheinigten.

Neue Wege, Alte Vertraute und Drei neue Engel

Die Neuauflage möchte nun neue Wege gehen. Charlie Townsend, der Auftraggeber der Engel, ist nicht länger eine einzelne Person, sondern eine globale Spionage-Agentur, die „Townsend Agency“. Dementsprechend gibt es nicht mehr nur drei Engel, sondern zahlreiche Teams, die in verschiedenen Angelegenheiten rund um die Welt ermitteln.

Die größte Überraschung aber hält Bosley (in den früheren Filmen gespielt von Bill Murray) bereit, denn hier handelt es sich nicht länger um eine Person, sondern einen Dienstrang. So spielen Regisseurin Elizabeth Banks („Pitch Perfect“) sowie Patrick Stewart („X-Men“) und Djimon Hounsou („Guardians of the Galaxy“) jeweils eine*n Bosley. Allerdings ist die Neuauflage im selben Universum wie der 2000er Film angesiedelt, nur eben später.

Charlie’s Engel: Kristen Stewart, Ella Balinska und Naomi Scott

Kristen Stewart spielt Sabrina, die gerne Witze reißt und eine Rebellin ist, trotzdem aber alles für ihr Team gibt. Daneben ist Naomi Scott als Elena zu sehen, die bisher im wissenschaftlichen Bereich tätig war, dann zur Whistelblowerin wurde und sich den Engeln anschließt. Die von Ella Balinska verkörperte Jane tritt eher streng auf, vertraut sehr viel auf ihr militärisches Training und lernt im Laufe des Films, Teamgeist wertzuschätzen.

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Genau wie die Geschichte, so waren auch die Dreharbeiten zur Neuauflage recht international. Unter anderem wurden Szenen in Istanbul, Hamburg, Sachsen und Berlin gedreht. Als wir das Set in Babelsberg besuchten, wurde gerade eine Szene eingespielt, in der Neuankömmling Naomi Scott in die Welt der „Townsend“-Engel eingeführt wird.

So ein Dreh nimmt viel Zeit in Anspruch und während die Szene Kameraeinstellung für Kameraeinstellung langsam voranschritt, konnten wir uns ein genaues Bild der Kulissen machen. Dort entdecken wir schon viele Easter Eggs in Form von Kostümen aus den 2000er Filmen. Auch der zuständige Kulissenbildnern Aaron Hayne ließ durchblicken, dass er noch mehr Easter Eggs versteckt habe. Fans dieser Reihe kommen also in jedem Fall auf ihren Geschmack.

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Frauenpower groß geschrieben

Auch für Neueinsteiger und jene, denen nach Veränderung dürstet, ist etwas dabei. Denn bei diesem Reboot steht mit Elizabeth Banks eine Regisseurin hinter der Kamera, die es sich vorgenommen hat, Frauen im Filmgeschäft an vorderste Front zu stellen. Dementsprechend ist die Wahl des „Drei Engel für Charlie“-Materials recht spannend, denn als „Empowerment“ wurden weder die TV-Serie noch die Filme interpretiert. Das soll hier anders werden. Wie sowohl die Regisseurin als auch der Produzent Max Handelman betonen, sollen die weiblichen Hauptfiguren als Vorbilder für Mädchen und Frauen dienen und unterschiedliche Bilder von Weiblichkeit vermitteln.

Hautenge Latexanzüge findet man am Film-Set also nicht. Jene Kostüme, die wir zu Gesicht bekamen, scheinen in der echten Welt verankert und allem voran praktisch zu sein. Auch das alte Klischee der in Stöckelschuhen kämpfenden Frau wird hier nicht bedient. Die Action ist ebenfalls realistisch gehalten.Kämpfe, wie im vorigen Film, in denen die Darstellerinnen in Manier asiatischer Action-Filme an Drahtseilen durch die Gegend flogen („wire fu“ genannt), darf man hier nicht erwarten.

Kirsten Stewart wird zur gerissenen Spionin

Im Interview erzählte Kristen Stewart, dass sie fast alle ihrer Stunts selber mache, weil die Action nicht allzu weit hergeholt sei und sich immer auch der Charakter-Entwicklung unterordne. Im Interview hob Stewart außerdem hervor, dass der Film Frauenfiguren ernst nimmt. In ihren Augen habe man hier nicht einfach einen männlichen Charakter geschrieben und dann den Namen geändert, sondern sich Gedanken gemacht, wie weibliche Spione arbeiten könnten.

Hier bedeutet das, dass die Engel Gewalt nur dann einsetzen, wenn es wirklich notwendig ist. Betäubungspfeile und Teamarbeit spielen deshalb eine wichtige Rolle. Diese Herangehensweise ist spannend. Die Idee weiblichen „Empowerments“ orientiert sich also nicht länger an männlichen Vorbildern (Frauen machen genau das, was ihre männlichen Kollegen tun), sondern geht eigene Wege.

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Man versucht, Heldentum neu zu definieren: In „3 Engel für Charlie“ bedeutet stark sein, ein Teamplayer zu sein und das Vermeiden von Gewalt ist kein Zeichen von Schwäche, sondern das genaue Gegenteil. Damit versucht man vielleicht, nicht nur das Bild starker Frauen, sondern von Stärke überhaupt zu ändern. Ein Film allein kann das natürlich nicht, aber „Charlie’s Angels“ traut sich zumindest, einen Anfang zu machen.

Bunte Sets, humorvoller Ton und verrückte Gadgets

Wer jetzt denkt, dass ihn eine langweilige Lektion zum Thema Gleichstellung erwartet, liegt falsch. Das Set und die Kostüme zum Film sind bunt, die Crew entspannt und man scheint sich selbst nicht sonderlich ernst zu nehmen. Im Interview erzählten die drei Hauptdarstellerinnen, dass sie sich auch privat gut verstehen, was man vor der Kamera merkt. Schaut man sich die bisherige Filmographie von Regisseurin Elizabeth Banks an, so findet man vor allem Komödien wie „Pitch Perfect“. Ein humorvoller Ton erwartet uns denn auch in „Charlie’s Angels“, kein Slapstick, aber eine Leichtigkeit, die den Film sehr zugänglich macht.

Es gibt verrückte Gadgets, wie Tattoos, über die man mit dem Team kommunizieren kann und Minz-Bonbons, die gefährlicher sind, als man denkt. Außerdem erfuhren wir, dass man hier ganz „old-school“ vor allem auf aufwändig gestaltete Kulissen und nicht nur auf computer-generierte Spezialeffekte setzt. Das Ergebnis sieht dementsprechend gut aus.

Auch wenn es sich bei „Drei Engel für Charlie“ also um eine Neuauflage altbekannten Stoffes handelt, scheint der Film keineswegs ein farbloser Abklatsch zu sein. Wer Remakes gegenüber mitunter kritisch eingestellt ist, sollte der Neuauflauge deshalb definitiv eine Chance geben. Humorvolle, bunte und Action-reiche Filme, die jungen Frauen ein Forum bieten und Werte wie Toleranz und Teamgeist vermitteln, kann es nie zu viele geben. „Drei Engel für Charlie“ startet am 28. November 2019 in den deutschen Kinos.

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