Chavela: Dokumentarfilm über die skandalträchtige mexikanische Sängerin Chavela Varga, um deren außergewöhnliches Leben sich zahllose Gerüchte ranken.
Handlung und Hintergrund
Mit ihrer rauen, tiefen und melancholischen Stimme hat die mexikanische Sängerin Chavela Varga den Ranchero, ein traditionelles Liebeslied, in dem Männer ihre Herzleid klagen, zu neuem Leben erweckt. Ausgerechnet eine Frau, eine Rebellin, deren Trinkgelage von Freitag bis Mittwoch gedauert haben sollen, die angeblich Sex mit der gefeierten Künstlerin Frida Kahlo hatte, ja die sich sogar traute, Hosen zu tragen, sang von der Liebe zu anderen Frauen. Im Mexiko der 50er-Jahre ist Homosexualität ein Affront - und das glamouröse Leben der erfolgreichen Sängerin wird zum Gegenstand zahlloser Gerüchte. Dann bricht die Karriere der außergewöhnlichen Sängerin von einen Tag auf den anderen ab.
Erst Ende der 80er Jahre taucht Chavela wieder auf. Mittellos und vergessen lebte der einstige Star in einer kleinen Hütte in der Nähe von San Jose, der Hauptstadt von Costa Rica. Doch mit 70 Jahren gelingt ihr noch einmal das Comeback, als der Filmemacher Pedro Almodóvar auf Chavela aufmerksam wird. Kurzerhand engagiert er sie, um den Soundtrack für die Filme „High Heels - Die Waffen einer Frau“ und „Mein blühendes Geheimnis“ aufzunehmen. Plötzlich steht die beinahe vergessene Chavela Vargas wieder im Rampenlicht. Die Dokumentation von Catherine Gund und Daresha Kyi rekonstruieren das Leben einer Ausnahmekünstlerin, die auch heute noch Gegenstand Dutzender Mythen ist.
„Chavela Varga“ - Hintergründe
Stimmte es, dass Chavela Varga mit der Künsterlin Frida Kahlo geschlafen hat? Hat sie wirklich die Schauspielerin Ava Gardner verführt, immer eine Kanone bei sich getragen und von Freitag bis Mittwoch getrunken? Die mexikanische Sängerin Chavela Varga wurde am 17. April 1919 in Costa Rica geboren und kam im Alter von 14 Jahren nach Mexiko City. Hier machte sie sich einen Namen als begnadete Sängerin, die bald nicht nur in der Künstler- und Boheme-Szene der Stadt auftrat. Anfang der 1960er-Jahre nahm Chavela Varga ihre erste Schallplatte auf und stieg innerhalb weniger Jahre zum Superstar auf - nur um aufgrund von Alkoholproblemen bald wieder vergessen zu werden. Erst Anfang der 90er konnte ihr ein Comeback gelingen. Am 2. August 2012 ist Chavela Varga in Mexiko gestorben.
In Mexiko ist Chavela Varga auch heute noch eine echte Skandalfigur. Immerhin bekannte sich die Künstlerin im Jahr 2000 offen zu ihrer Homosexualität. Aus bisher zum Teil unveröffentlichten Interviews, Liedtexten und Originalaufnahmen haben die Filmemacherinnen Catherine Gund und Daresha Kyi das intime Porträt einer Künstlerin zusammengestellt, die heute längst zur Legende geworden ist.
Besetzung und Crew
Regisseur
- Catherine Gund,
- Daresha Kyi