Chloe: Catherine ist eine erfolgreiche Ärztin und schon lange glücklich mit dem attraktiven Musikprofessor David verheiratet. Doch mit den Jahren kam auch die Unsicherheit. Um die Treue ihres Mannes zu testen, heuert sie die betörende Chloe an, ein Luxus-Callgirl. Chloe berichtet bald von ihren leidenschaftlichen Treffen mit David. Doch anstatt ihren Mann zur Rede zu stellen, trifft Catherine sich immer öfter mit Chloe,...
Handlung und Hintergrund
Sie bewohnen ein elegantes Stadthaus, haben einen musikalisch begabten Sohn und scheinbar keine Probleme. Bis David nach einer Gastvorlesung eines Abends den Rückflug und so die von seiner Frau geplante Überraschungsparty zu seinem Geburtstag verpasst. Misstrauisch geworden, setzt die Gattin das Callgirl Chloe auf ihren Mann an, um dessen eheliche Treue zu testen - und verfällt dann selbst den Reizen der jungen Konkurrentin.
Sie bewohnen ein elegantes Stadthaus, haben einen musikalisch begabten Sohn und scheinbar keine Probleme. Bis David nach einer Gastvorlesung eines Abends den Rückflug und so die von seiner Frau geplante Überraschungsparty zu seinem Geburtstag verpasst. Misstrauisch geworden, setzt die Gattin das Callgirl Chloe auf ihren Mann an, um dessen eheliche Treue zu testen - und verfällt dann selbst den Reizen der jungen Konkurrentin.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Daniel Dubiecki,
- Jason Reitman,
- Tom Pollock,
- Ron Halpern,
- Jeffrey Clifford,
- Ivan Reitman,
- Joe Mejuck
Darsteller
- Julianne Moore,
- Liam Neeson,
- Amanda Seyfried,
- Max Thieriot,
- R.H. Thomson,
- Nina Dobrev,
- Mishu Vellani,
- Julie Khaner,
- Laura De Carteret,
- Natalie Lisinska,
- Tiffany Amber Knight,
- Meghan Heffern
Drehbuch
Musik
Kamera
Schnitt
Casting
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
In den Neunzigern zählte der Kanadier Atom Egoyan mit verschachtelt-enigmatischen Studien über intime, komplexe Beziehungswirren wie Der Schätzer oder Exotica zu den international bemerkenswertesten Autorenfilmern. Doch nach der Beschäftigung mit seinen armenischen Wurzeln in Ararat, sein anspruchsvollstes, um nicht zu sagen sein anstrengenstes Werk, entwickelten sich die Projekte des Film- und Opernregisseurs immer kommerzieller. Chloe, ein Remake des französischen Dreieckdramas Nathalie, stellt den ersten Film dar, der nicht auf einem eigenen Drehbuch basiert. Mit dem erotisch-provokanten Stoff Secretary erwies sich Autorin Erin Cressida Wilson immerhin als kühne Chronistin menschlicher Abgründe. Insofern bleibt Atom Egoyan seinen Lieblingsthemen treu, wie er gleichsam das Aufbrechen von Familienstrukturen durch moderne Kommunikation und die Darstellung eigenen (Er-)Lebens in Erzählungen weiter verfolgt. Dabei erhält Oral History ein Eigenleben, was bald nicht mehr zu kontrollieren ist und in das Schicksal der Protagonisten greift.
Als Fremdkörper dringt Luxuscallgirl Chloe in eine dysfunktionale Familie, deren Gefühle füreinander längst erkaltet sind. Inzwischen haben sich Ärztin Catherine und Musikprofessor David kaum noch etwas zu sagen, wobei die Medizinerin keinesfalls gleichgültig reagiert, als sie auf eine Affäre ihres Mannes stößt. Ebenso geht ihr Sohn Michael, ein talentierter, wenngleich introvertierter Klaviervirtuose, zu ihr auf Distanz. Chloe tritt ins Leben jeder der Familienangehörigen bei jedem allerdings mit völlig unterschiedlichen Absichten. Ihr Hauptinteresse gilt Catherine, zu der sich die junge Prostituierte zunehmend hingezogen fühlt, was ihre Auftraggeberin beim Verführungsplan an ihrem offensichtlich untreuen Mann sowohl mit Faszination wie Abscheu erfüllt. Zunehmend steigert sich Catherine in eine Obsession hinein, die sie immer weiter von ihrem Mann entfernt.
Über weite Strecken zeigt sich die Neuinterpretation dem zähen Original in Schauspieler-, Kameraführung und visuellem Design weit überlegen. Man durchschaut die Intrige hier zwar ebenso schnell wie im Vorgänger, so dass die Enthüllungen am Ende kaum überraschen können. Das fällt allerdings weniger ins Gewicht, da Egoyan seine ambivalent gezeichneten Charaktere durchaus geschickter mit Leben füllt als Anne Fontaine, Regisseurin des französischen Originals. Zudem rückt er seinen Schauplatz Toronto optisch ansprechend als weiteren Hauptdarsteller ins Licht. Die klaren, direkten Einstellungen mit ihren Spiegeln und Fenstern bilden den Kontrast zu den Abgründen der Figuren, die in ihren Beziehungen nicht den rechten Halt finden und denen der Blick auf die wahren Emotionen entgleitet. Dabei überzeugt Shooting Star Amanda Seyfried, der in Mama Mia penetrante Fröhlichkeit und in Das Leuchten der Stille nur schmachtende Blicke abverlangt wurden, als zerrissenen-berechnende Strippenzieherin auf der Suche nach echten Gefühlen ebenso wie ihr Love Interest/Gegenpart Julianne Moore.
Leider gleitet das verführerische Spiel um Täuschung, Verrat, echte und falsche Nähe in den letzten Minuten zu einer weiteren Variante von Verhängnisvolle Affäre ab. Das plakative Thrillerfinale raubt dem hintergründigen Drama jede Art von Geheimnis und reduziert Egoyans erste große Hollywood-Produktion auf die vordergründige Bedrohung von Familienwerten. Hier helfen auch die großartigen Darsteller nicht mehr weiter.
Fazit: Hinter-/abgründiger Reigen um Verführung und Kontrolle mit fadem Thriller-Ende nach Hollywood-Manier.
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