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Cindy liebt mich nicht: Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno.

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Handlung und Hintergrund

Barkeeper Franz und David, Referendar bei der Staatsanwaltschaft, haben, ohne es zu ahnen, eins gemeinsam - ihre Freundin Maria. Als sie spurlos verschwindet, lernen sich die beiden grundverschiedenen Typen zufällig kennen und fallen aus allen Wolken. Sie einigen sich zähneknirschend darauf, Maria gemeinsam zu suchen - auf einer Fahrt quer durch Deutschland, zu Marias Elternhaus, in eine psychiatrische Klinik und schließlich bis nach Dänemark, wo sie eine Überraschung nach der anderen erleben.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Hannah Schweier
Produzent
  • Felix Eisele,
  • Julia Kleinhenz,
  • Katja Siegel,
  • Tanja Standop,
  • Bernhard Stegmann
Darsteller
  • Clemens Schick,
  • Anne Schäfer,
  • Peter Weiss,
  • Jacques Malan,
  • Dirk Schoedon,
  • Edgar M. Böhlke,
  • Anke Schubert,
  • Ragna Pitoll,
  • Linus Buck,
  • Kathrin Kestler
Drehbuch
  • Hannah Schweier
Musik
  • Matthias Klein
Kamera
  • Thorge Horstmann
Schnitt
  • Barbara Toennieshen
Casting
  • Karen Wendland

Kritikerrezensionen

    1. „Cindy liebt mich nicht“ ist das Langfilmdebüt von Hannah Schweier und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno, allerdings leider ohne den Zauber der literarischen Vorlage beibehalten zu haben.

      Der Film beginnt als skurrile Liebes- oder Beziehungskomödie mit dem rätselhaften Namen der Bar, in der Franz jobbt und der rätselhaften Maria. Wer ist Cindy und wen liebt sie nicht und warum ist Maria plötzlich verschwunden? Alles Fragen, auf dessen Beantwortung wir gespannt sind und gerne bereit sind, uns mit dem Protagonisten auf eine spleenige Reise zu begeben. Aber allzu schnell ahnt man bereits, dass „Cindy liebt mich nicht“ für Franz in einem „Maria liebt mich nicht“ endet. Die spleenig anmutende Reise von Franz und David ist leider dann doch nicht schön spleenig, auch nicht abwegig, sondern einfach nur belanglos und so verkommt die skurrile Beziehungskomödie, die es hätte sein können, zu einem langweiligen Roadmovie.

      Gut, Clemens Schick und Peter Weiss sind perfekt besetzt als die zwei Männer, die als Kontrahenten starten und irgendwo als so was wie Freunde ankommen. Schick als der coole Barkeeper mit Lederjacke, Sonnenbrille und Tattoo auf der Schulter auf der einen Seite und Weiss als nerdiger Rechtsanwaltsgehilfe mit Strickpullunder und sauber gezogenem Mittelscheitel. Ein Blick genügt also, um zu registrieren, dass die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber Schweier traut ihrem Publikum nicht und thematisiert die Gegensätzlichkeit der beiden Männer wo sie nur kann: Visuell, wenn zum Beispiel gezeigt wird, dass auch beider Leben mit Maria ein völlig anderes war und in den Dialogen, denn Franz und David selbst bringen den Kontrast immer wieder zur Sprache.

      Irgendwo ist es ja sogar verständlich, dass Schweier so viel Wert darauf legt, dass der Zuschauer dieses Detail nicht übersieht, weil er sonst nicht mitbekommt, wie kurios es ist, dass Maria mit beiden so etwas wie eine Beziehung hatte. Denn das würde nämlich unweigerlich dazu führen, dass der Zuschauer den eigentlichen Kasus Knaxus verpasst: Maria passt sich vollkommen ihrem Partner an, stellt ihr tatsächliches Ich komplett in den Hintergrund. Das bedeutet, dass weder Franz noch David wissen, wer Maria wirklich ist, woraus folgt, dass Maria lediglich eine Projektionsfläche ist, was sie wiederum in Zusammenhang mit dem Namen der Bar bringt: Überall gibt es eine „Cindy“, die „mich“ nicht liebt, aber das ist ihr Pech.

      Aber auch diese Message kommt alles andere als subtil daher, sondern wird einem regelrecht mit dem Holzhammer eingehämmert. Schade...

      Fazit: „Cindy liebt mich nicht“ beginnt schön skurril, wird dann hässlich vorhersehbar und verhunzt so die an sich plausible Quintessenz.
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    2. Cindy liebt mich nicht: Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno.

      Zwei Männer auf der Suche nach der Frau, die sie beide lieben. Lakonisch-komische Romanverfilmung über die Verrücktheiten des Lebens.

      Der Filmtitel bezieht sich auf den Namen der Bar, in der Franz (Clemens Schick) arbeitet. Dahinter lässt sich eine unglückliche Liebesgeschichte vermuten, aber die wird der Eigentümer erst später preisgeben. Denn die Adaption des gleichnamigen Romans von Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno erzählt mit leise Ironie und parabelhafter Universalität erst einmal eine andere: Barkeeper Franz und David (Peter Weiss), Referendar bei der Staatsanwaltschaft, haben, ohne es zu ahnen, eins gemeinsam - ihre Freundin Maria (Anne Schäfer). Als sie spurlos verschwindet, lernen sich die beiden grundverschiedenen Typen zufällig kennen und fallen aus allen Wolken. Sie einigen sich zähneknirschend darauf, Maria gemeinsam zu suchen - auf einer Fahrt quer durch Deutschland, zu Marias Elternhaus, in eine psychiatrische Klinik und schließlich bis nach Dänemark, wo sie eine Überraschung nach der anderen erleben.

      Debütantin Hannah Schweiers Drehbuch benötigt eine Zeit lang, bis es in Fahrt kommt, ihre Regie bleibt zunächst spröde, entwickelt aber im Verlauf des Roadmovies Sympathie für ihre perfekt besetzten Figuren und betrachtet das Leben als eine Abfolge zunehmend absurder wiewohl befreiender (Selbst)Erkenntnisse. Die Ernsthaftigkeit von Fragen „Was ist Liebe?“ und „Kann man das Wesen seines Partners wirklich erkennen?“ mischt sie stets mit lakonisch komischen Aspekten. Einerseits sorgt der Hahnenkampf zwischen dem aggressiv-coolen Macho Franz und dem Schwiegermuttersöhnchen David, die sich beide nichts schenken, für spleenigen Charme. Andererseits verdeutlichen zärtliche Rückblenden, wie sehr beide Maria lieb(t)en, die sich jeweils anpasste und so zur Projektionsfläche ihrer Wünsche wurde. Als ein exzentrischer, feister Pfleger auftaucht, der obendrein in Reimen spricht, gewinnt die Reise einen entschieden schrägen Drall, werden aus Rivalen Freunde und der Film selbst deutlich abwechslungsreicher. Die beiden Kerle dürfen schließlich ihre Gefühle preisgeben und somit glaubhafte Wahrheiten über ihre Liebste und auch sich selbst entdecken, wie etwa, dass Nähe in heutigen Tagen manchmal nur eine Täuschung ist.

      tk.
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