Cindy liebt mich nicht ist das Langfilmdebüt von Hannah Schweier und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Jochen-Martin Gutsch und Juan Moreno, allerdings leider ohne den Zauber der literarischen Vorlage beibehalten zu haben.
Der Film beginnt als skurrile Liebes- oder Beziehungskomödie mit dem rätselhaften Namen der Bar, in der Franz jobbt und der rätselhaften Maria. Wer ist Cindy und wen liebt sie nicht und warum ist Maria plötzlich verschwunden? Alles Fragen, auf dessen Beantwortung wir gespannt sind und gerne bereit sind, uns mit dem Protagonisten auf eine spleenige Reise zu begeben. Aber allzu schnell ahnt man bereits, dass Cindy liebt mich nicht für Franz in einem Maria liebt mich nicht endet. Die spleenig anmutende Reise von Franz und David ist leider dann doch nicht schön spleenig, auch nicht abwegig, sondern einfach nur belanglos und so verkommt die skurrile Beziehungskomödie, die es hätte sein können, zu einem langweiligen Roadmovie.
Gut, Clemens Schick und Peter Weiss sind perfekt besetzt als die zwei Männer, die als Kontrahenten starten und irgendwo als so was wie Freunde ankommen. Schick als der coole Barkeeper mit Lederjacke, Sonnenbrille und Tattoo auf der Schulter auf der einen Seite und Weiss als nerdiger Rechtsanwaltsgehilfe mit Strickpullunder und sauber gezogenem Mittelscheitel. Ein Blick genügt also, um zu registrieren, dass die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten. Aber Schweier traut ihrem Publikum nicht und thematisiert die Gegensätzlichkeit der beiden Männer wo sie nur kann: Visuell, wenn zum Beispiel gezeigt wird, dass auch beider Leben mit Maria ein völlig anderes war und in den Dialogen, denn Franz und David selbst bringen den Kontrast immer wieder zur Sprache.
Irgendwo ist es ja sogar verständlich, dass Schweier so viel Wert darauf legt, dass der Zuschauer dieses Detail nicht übersieht, weil er sonst nicht mitbekommt, wie kurios es ist, dass Maria mit beiden so etwas wie eine Beziehung hatte. Denn das würde nämlich unweigerlich dazu führen, dass der Zuschauer den eigentlichen Kasus Knaxus verpasst: Maria passt sich vollkommen ihrem Partner an, stellt ihr tatsächliches Ich komplett in den Hintergrund. Das bedeutet, dass weder Franz noch David wissen, wer Maria wirklich ist, woraus folgt, dass Maria lediglich eine Projektionsfläche ist, was sie wiederum in Zusammenhang mit dem Namen der Bar bringt: Überall gibt es eine Cindy, die mich nicht liebt, aber das ist ihr Pech.
Aber auch diese Message kommt alles andere als subtil daher, sondern wird einem regelrecht mit dem Holzhammer eingehämmert. Schade...
Fazit: Cindy liebt mich nicht beginnt schön skurril, wird dann hässlich vorhersehbar und verhunzt so die an sich plausible Quintessenz.