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Cirkus Columbia: Er war lange weg. Sehr lange. Jetzt ist Divko ein gemachter Mann. Und endlich - es ist Sommer 1991, der Eiserne Vorhang ist gefallen - sieht er die Chance, in seine Heimat zurückzukehren. Mit einer jungen Geliebten an seiner Seite reist er nach Bosnien-Herzegovina. Hier trifft er seine Ex-Frau wieder und lernt endlich seinen Sohn kennen. Allerdings läuft dann vieles nicht ganz so, wie sich Divko das vorgestellt hat...

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Handlung und Hintergrund

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs kehren Gegner des kommunistischen Regimes in ihr Land zurück, auch Divko kreuzt nach 20 Jahren Deutschland in seiner Heimat Bosnien-Herzegowina auf mit einer jungen Geliebten an seiner Seite und vielen Deutschmark in der Tasche. Ehefrau und Filius wirft er aus dem Haus, um mit neuer Gefährtin ein neues Leben zu beginnen. Dass der Sohnemann an der hübschen Fast-Stiefmutter Gefallen findet und sie an ihm, passt nicht ins Macho-Konzept. Nicht nur die zwischenmenschlichen, auch die politischen Spannungen nehmen zu.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Danis Tanovic
Produzent
  • Marc Baschet,
  • Cedomir Kolar,
  • Amra Baksic Camo,
  • Mirsad Purivatra
Darsteller
  • Miki Manojlovic,
  • Mira Furlan,
  • Boris Ler,
  • Jelena Stupljanin,
  • Milan Strljic,
  • Mario Knezovic,
  • Svetislav Goncic,
  • Almir Mehic,
  • Miralem Zubcevic
Drehbuch
  • Danis Tanovic
Kamera
  • Walther van den Ende
Schnitt
  • Petar Markovic

Kritikerrezensionen

    1. Der bosnische Oscar-Preisträger Danis Tanović hat als Vorlage für seinen vierten Film „Cirkus Columbia“ den gleichnamigen Roman von Ivica Dikić verwendet. Die Geschichte spielt 1991 in einer beschaulichen Kleinstadt im Süden Bosnien-Herzegowinas und zeigt auf humorvolle Weise, wie das Leben verlief, bevor die Einwohner vom Krieg buchstäblich überrascht wurden. Während der Armeehauptmann Savo bereits warnt, die Situation könnte brenzlig werden, wiegelt Lucija noch ab: Die Menschen hätten hier immer zusammengelebt, wer solle denn auf sie schießen!

      So ähnelt der Film über weite Strecken auch einer Provinzposse mit theaterhaftem Charakter, in der es lediglich um die privaten Probleme von Divko und den Seinen geht. Die Auftritte der einzelnen Personen vollziehen sich ähnlich wie auf einer Bühne, mit leicht übertriebenen Ausrufen, begleitet von polternden Geräuschen. Man sieht den idyllischen Alltag von Lucija, die im Hof des Hauses deckt und den erwachsenen Sohn Martin ermahnt, er solle sich die Hände waschen. Lucija mit dem Kopftuch wehrt sich auch gegen die polizeiliche Räumung, die der zurückgekehrte Ehemann veranlasst, heldenhaft wie eine Bühnenfigur.

      In dieser liebevoll nostalgischen Verklärung und Verniedlichung der Charaktere ähnelt „Cirkus Columbia“ ein wenig Aki Kaurismäkis „Le Havre“. Hier aber dient die Naivität deutlicher sowohl dem Ausmalen einer noch heilen Welt, die in Kürze für immer verschwinden wird, und als Sympathieverstärker für die Figuren, die zum Teil schon sehr ironisch und kritisch dargestellt werden. Divko, gespielt von Miki Manojlović, kehrt wie eine Karikatur des neureichen Angebers im Mercedes in seine Heimat zurück, an seiner Seite eine schöne junge Frau, die aufreizend gekleidet ist. Er zahlt nur mit D-Mark und gibt dem Bürgermeister, seinem Cousin, sogleich Befehle, als gehöre ihm mehr oder weniger der ganze Ort. Als sein Kater Bonny wegläuft, setzt er einen unerhört hohen Finderlohn aus, was zur Folge hat, dass die Bewohner nachts mit Taschenlampen durch die Gassen streifen: „Keiner widersteht der Deutschen Mark!“, sagt Divko zufrieden.

      Nepotismus, feudale Strukturen, die Macht des Geldes und eine große Unsicherheit bezüglich der neuen Freiheit nach dem Ende des Kommunismus: All das spielt sich in witzig überspitzten Begegnungen der Menschen auf der Straße und in den Wohnungen ab. Die Hartherzigkeit Divkos, mit der er seine Frau Lucija, gespielt von Mira Furlan, aus dem Haus und dem Friseursalon werfen lässt, ähnelt einem Rachefeldzug. Man erfährt, dass diese Ehe von Anfang an unter keinem guten Stern stand, denn in Divkos Familie gab es Faschisten, in Lucijas Familie Partisanen.

      Die Geschichte zeigt auf humorvolle Weise, wie es in dem Ort allerdings kaum möglich ist, klare Fronten zu bilden, wie verflochten die Menschen durch Freundschaft sind. Der Sohn des Bürgermeisters, der Lucija und Martin aus der Wohnung werfen lässt, ist Martins bester Freund und die Frau des Bürgermeisters hält zu Lucija. Und der Ex-Bürgermeister, der alte Kommunist Leon, rät Martin, er solle sich mit seinem Vater gut stellen, denn nur er könne ihm helfen. Doch schließlich formieren sich binnen weniger Stunden paramilitärische Gruppen, und Menschen, die gerade erst zu glauben anfingen, dass es bald Krieg gibt, rennen im nächsten Moment schon um ihr Leben. Erst dann wird enthüllt, woher der Filmtitel stammt: von einem verwaisten Kettenkarussell auf dem Rummelplatz.

      Fazit: In einem beschaulichen bosnischen Städtchen spielen sich 1991 private Dramen und Komödien ab, während die Vorzeichen des Krieges beharrlich ignoriert werden.
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    2. Cirkus Columbia: Er war lange weg. Sehr lange. Jetzt ist Divko ein gemachter Mann. Und endlich - es ist Sommer 1991, der Eiserne Vorhang ist gefallen - sieht er die Chance, in seine Heimat zurückzukehren. Mit einer jungen Geliebten an seiner Seite reist er nach Bosnien-Herzegovina. Hier trifft er seine Ex-Frau wieder und lernt endlich seinen Sohn kennen. Allerdings läuft dann vieles nicht ganz so, wie sich Divko das vorgestellt hat. Sein Sohn erweist sich als höchst widerspenstig. Die politische Lage ist instabil. Zudem ist Divkos Glücksbringer, eine kleine schwarze Katze, eines Tages plötzlich verschwunden...

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