Coco Chanel & Igor Stravinsky: Als sich die französische Modeschöpferin Coco Chanel (Anna Mouglalis) und der russische Komponist Igor Stravinsky (Mads Mikkelsen) zum ersten Mal über den Weg laufen, erhaschen sie nur kurze Blicke aufeinander. Stravinsky präsentiert sein Balletstück „Le Sacre Du Printemps“, doch die Uraufführung im Paris des Jahres 1913 gerät zum Fiasko: Das elitäre Publikum ist noch lange nicht reif für die düster-dissonante...
Handlung und Hintergrund
Paris, 1913. Coco Chanel ist in den jungen und vermögenden Boy Chapel verliebt - aber hauptsächlich ist sie von ihrer Arbeit eingenommen. Igor Stravinsky studiert „Le Sacre du Printemps“ ein. Die revolutionären Dissonanzen dieser Partitur erinnern an die radikale Arbeit der Modeschöpferin. Coco besucht die Premiere von „Sacre du Printemps“, gekleidet in einem weißen Kleid - im Gegensatz zu der Abendrobe der schwermütigen Pariser Bourgeoisie. Als viel zu modern und antikonform empfunden, werden die Musik und das Ballett von den tobenden Premierengästen ausgebuht. Igor ist untröstlich.
Paris, 1913. Coco Chanel ist hauptsächlich von ihrer Arbeit eingenommen. Igor Stravinsky studiert „Le Sacre du Printemps“ ein. Die revolutionären Dissonanzen dieser Partitur erinnern an die radikale Arbeit der Modeschöpferin. Coco besucht die Premiere, gekleidet in einem eklatanten weißen Kleid - im Gegensatz zu der Abendrobe der schwermütigen Pariser Bourgeoisie. Als viel zu modern und antikonform empfunden, werden die Musik und das Ballett von den tobenden Premierengästen ausgebuht. Igor ist untröstlich.
Besetzung und Crew
Regisseur
Produzent
- Claudie Ossard,
- Chris Bolzli
Darsteller
- Anna Mouglalis,
- Mads Mikkelsen,
- Anatole Taubman,
- Yelena Morozova,
- Natacha Lindinger,
- Grigori Manoukow,
- Radivoje Bukvic,
- Nicolas Vaude
Drehbuch
- Jan Kounen,
- Chris Greenhalgh,
- Carlo de Boutiny
Musik
Kamera
Schnitt
Buchvorlage
Kritikerrezensionen
Cinefacts.de
Im Grunde setzt Jan Kounens Chronologie der Affäre zwischen zwei bedeutenden Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts dort ein, wo Anne Fontaines Coco Chanel aufhört - nämlich mit dem Tod von Boy Chapel, der ersten großen Liebe der Modeschöpferin. Um den verarmten, umstrittenen Komponisten Igor Stravinsky zu unterstützen, lädt Coco ihn mit seiner Familie in ihre Pariser Villa ein, wo sich eine heimliche Beziehung zwischen den exzentrischen Ikonen entspinnt. Die auf einer wahren Begebenheit basierende Liebesgeschichte verknüpft zwei entscheidende Momente im Leben der berühmten Protagonisten: Igor Stravinskys Überarbeitung seines Balletts Le Sacre du Printemps und Coco Chanels Kreation von Chanel No. 5, dem ersten synthetischen Parfüm.
Mit dem stilisierten Porträt in oft symmetrischen Bildkompositionen kommt Kounen dem wahren Charakter der mondänen, mitunter herrischen Designerin sicher näher als Fontaine, die im Vergleich das glättere, eingängigere Porträt schuf. Bei ihren Angestellten besteht die Leiterin des Chanel-Modeimperiums stets auf Disziplin und Gehorsam. Forderungen nach Lohnerhöhungen werden sofort abgeschmettert. Wie bei ihrer Mode, die Komfort und Eleganz kombiniert, kleidet sich Coco stets in Schwarz. Mit der brünetten Anna Mouglalis, hier einmal mehr in einer freizügigen Rolle besetzt, fand Kounen die ideale Darstellerin für die kettenrauchende, dominante Modezarin. Mads Mikkelsen als russischer Exilant erscheint dagegen stärker zurück haltend und beherrscht.
Die verborgene Beziehung verändert kurzfristig ihr Verhalten: Seine Gattin spürt in Igors Musik mehr Leidenschaft, während Coco plötzlich weiße Farben bevorzugt. Über kurz oder lang können zwischen den unterschiedlichen Charakteren jedoch Konflikte nicht ausbleiben. Der Komponist wirft seiner unterkühlten Geliebten vor, keine Künstlerin, sondern eine Menschensammlerin zu sein. Von seiner kranken Frau Catherine, die stilschweigend das Gebaren ihrer Gönnerin erträgt, kommt der russische Klaviervirtuose letztlich doch nicht los, zumal sie ihn bei den Kompositionen unterstützt.
Mit der dramatischen, revolutionären Premiere des legendären Balletts Le Sacre du Printemps am Théatre des Champs-Elysées, in Szene gesetzt mit furios-schwebender Kamera und einem sich steigernden Schnitt, bietet Jan Kounen den dramaturgischen Höhepunkt schon in der Exposition. Dagegen drosselt das folgende Geschehen, bei dem die Ausstattung ganz wie die Protagonistin auf eine Verbindung von schwarzen und weißen Komponenten setzt, das Tempo weitgehend, bis das kammerspielartige Liebesdrama im letzten Akt zunehmend auf der Stelle tritt. Obwohl die erotische Amour Fou hier längst ihre Brisanz einbüßte, sollte man trotzdem auf die finale Sequenz nach dem surreal angelegten Nachspann warten.
Fazit: Stilvolle, etwas elegische Studie über das Wesen der Kunst und ihre Schöpfer.
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Coco Chanel & Igor Stravinsky Kritik
Coco Chanel & Igor Stravinsky: Als sich die französische Modeschöpferin Coco Chanel (Anna Mouglalis) und der russische Komponist Igor Stravinsky (Mads Mikkelsen) zum ersten Mal über den Weg laufen, erhaschen sie nur kurze Blicke aufeinander. Stravinsky präsentiert sein Balletstück „Le Sacre Du Printemps“, doch die Uraufführung im Paris des Jahres 1913 gerät zum Fiasko: Das elitäre Publikum ist noch lange nicht reif für die düster-dissonante Handschrift des ambitionierten Musikers. Jahre später begegnen Chanel und Strinsky sich erneut, diesmal unter anderen Bedingungen. Der Russe ist pleite und auf die Gastfreundschaft der eleganten Grande Dame angewiesen. Seine siechende Gemahlin Katarina (Elena Morozova) sieht das Unheil kommen...
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