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Coconut Hero: Coming-of-Age-(Tragi)Komödie um einen jungen Mann, der sterben will und stattdessen die Liebe entdeckt.

Handlung und Hintergrund

Wer Mike Tyson heißt, dünn und unsportlich ist, kann mit dem Spott der Mitschüler rechnen. Der 16Jährige hat das Leben satt und schießt sich in den Kopf. Statt im Himmel wacht er im Hospital auf. Als die Ärzte mehr zufällig einen Gehirntumor diagnostizieren, verweigert er sich der Operation und freut sich auf den Tod, bastelt sich nach eigenem Gusto einen Sarg. Doch dann lernt er die bezaubernde Miranda kennen und plötzlich scheint das Leben doch lebens- und liebenswert.

Wer Mike Tyson heißt und dünn und unsportlich ist, kann mit dem Spott der Mitschüler rechnen. Der 16-Jährige hat das Leben satt und schießt sich in den Kopf. Statt im Himmel wacht er jedoch im Hospital auf. Als die Ärzte einen Gehirntumor diagnostizieren, verweigert er sich der Operation und sieht dem Tod entgegen, bastelt sich nach eigenem Gusto einen Sarg. Dann lernt er die bezaubernde Miranda kennen. Plötzlich scheint das Leben doch lebens- und liebenswert.

Ein junger Mann will eigentlich sterben und entdeckt stattdessen unerwartet die Liebe. Ungewöhnliche Coming-of-Age-Dramödie, die Florian Cossen in Kanada im Stil eines US-Indies der Neunzigerjahre gedreht hat.

Besetzung und Crew

Regisseur
  • Florian Cossen
Produzent
  • Jochen Laube,
  • Fabian Maubach,
  • Paul Scherzer
Darsteller
  • Alex Ozerov,
  • Bea Santos,
  • Krista Bridges,
  • Sebastian Schipper,
  • Jim Annan,
  • R.D. Reid,
  • David Tompa,
  • Jeff Clarke,
  • Udo Kier
Drehbuch
  • Elena von Saucken
Musik
  • Matthias Klein
Kamera
  • Brendan Steacy
Schnitt
  • Philipp Thomas

Kritikerrezensionen

    1. Mike Tyson ist 16 Jahre alt und hat so gar nichts mit seinem Namensvetter gemeinsam. Er ist eher klein, schmächtig und sein Durchsetzungsvermögen reicht nicht mal aus, um sich gegen jüngere Schüler zu behaupten, die ihn die ganze Zeit piesacken. Und so beschließt Mike, seinem Leben ein Ende zu setzen. Doch der Plan geht schief. Mehrfach. Selbst der Versuch, sich mit einer Schrotflinte zu erschießen, schlägt fehl. Mikes Mutter ist total genervt und meldet den Jungen bei einer Therapiegruppe an. Doch dann wird bei Mike ein Hirntumor diagnostiziert. Für den Jungen die beste vorstellbare Nachricht. Er wird sterben. Hochmotiviert macht sich Mike an die Arbeit. Denn der eigene Tod will ja gut vorbereitet sein. Blöd nur, dass sich das Leben nicht an Pläne hält. Und zu guter Letzt doch noch einige Überraschungen präsentiert. Ein Teenager, der keine Lust mehr auf das Leben hat - das ist die Ausgangsidee von COCONUT HERO, dem neuen Film des Regisseurs Florian Cossen und der Drehbuchautorin Elena von Saucken. Doch aus dieser Prämisse, die alles andere als positiv ist, entwickelt sich eine herrliche Liebeserklärung an das Leben. Dabei ist es ein großer Vorteil, dass die Geschichte eben nicht in einer belebten Großstadt, sondern in der kanadischen Abgeschiedenheit spielt. Lakonisch sind die Menschen, lakonisch ist auch der Humor der Geschichte. Mikes Mutter, herrlich trocken und bodenständig verkörpert von Krista Bridges, hat das Herz auf dem rechten Fleck, auch wenn sie mit ihrem Sohn das ein oder andere Mal extrem aneinander gerät. Sebastian Schipper als lang verschollener und eher schweigsamer Vater sorgt für das nötige Konfliktpotenzial. Und Miranda als Mikes love interest ist keine wimpernklimpernde Barbiepuppe, sondern ein echter Mensch aus Fleisch und Blut, der Mike zeigt, worum es im Leben wirklich geht. Getragen wird der Film jedoch von Alex Ozerov in der Hauptrolle. Er spielt Mike so köstlich abgeklärt und unpathetisch, dass man ihn sofort fest ins Herz schließt und ihm wünscht, er möge das Leben endlich lieben lernen. Ein überzeugender und berührender Coming-of-Age Film über den ganz alltäglichen Frust und die Freude am Leben.

      Jurybegründung:

      Als 16-Jähriger, schmächtiger weißer Junge wird man auf der Schule gnadenlos gehänselt, wenn man Mike Tyson heißt. Und auch sonst hat es der Held dieser Geschichte nicht leicht. Er lebt alleine mit seiner ständig schlechtgelaunten Mutter, seinen Vater kennt er nicht, er hat keine Freunde, ganz zu schweigen eine Freundin und es gibt nichts, was ihm im Leben wirklich Freude bereitet. Da ist es nur konsequent, wenn er versucht, sich in den Kopf zu schießen. Inszeniert ist diese Anfangssequenz des Films in einem eher komödiantischen Stil. Mike formuliert seine eigene Todesanzeige und bestellt sie bei der örtlichen Tageszeitung. Spätestens, wenn er vor seinem Suizidversuch noch einen Zettel unter seiner Tür durchschiebt, auf dem er seine Mutter bittet, sich um die Fische in seinem Aquarium zu kümmern, wird klar, dass er nicht nur das Leben, sondern auch das Sterben noch lernen muss. So wacht er zwar in strahlend weißem Licht auf, aber nicht wie erhofft im Himmel, sondern in einem Krankenhaus. Dort erfährt er bei der ärztlichen Untersuchung, dass er einen Gehirntumor hat und daran bald sterben wird, wenn er ihn nicht operieren lässt.
      Dieser Anfang ist vielversprechend und der Stil, in dem Mike selber seine Geschichte im Off kommentiert, hat einen sympathischen, ironischen Ton. Florian Cossen und Elena von Saucken nehmen sich viel Zeit dafür, Mikes Familiensituation zu schildern. Seine Mutter entpuppt sich zum Glück nicht als eine Monster-Erwachsene und mit seiner eigenen Todesannonce erntet er nicht nur Spott, sondern sie alarmiert auch seinen Vater, den er so endlich kennenlernt.
      Es gibt eine surreale Shownummer auf Kinderfahrrädern und mit tanzenden Passanten am Straßenrand, Mike sucht sich bei einem Bestatter seinen eigenen Sarg aus, Udo Kier hat einen gelungenen kleinen Gastauftritt als extrem merkwürdiger Psychotherapeut und auch sonst ist der Film weitgehend stimmig und mit einem eher sanften als makabren Witz erzählt.

      Florian Cossens COCONUT HERO ist der durchaus gelungene Versuch, dem deutschen Coming-of-age-Drama frischen Wind einzuhauchen.
      Trotz einer spürbaren Annäherung an US-amerikanische Vorbilder wie etwa Hal Ashbys Klassiker HAROLD UND MAUDE und Filme wie SUBMARINE von Richard Ayoade ist der Unterschied immer noch zu spüren. Aber immerhin: Ein Anfang ist gemacht. Und Florian Cossen ist sicherlich einer jener Filmemacher, von denen man sich noch einiges erwarten darf.

      Quelle: Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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    2. Coconut Hero: Coming-of-Age-(Tragi)Komödie um einen jungen Mann, der sterben will und stattdessen die Liebe entdeckt.

      Eine sanfte Indie-Komödie über die Liebe und den Tod, die Macht des Schicksals und das Leben als kostbares Geschenk.

      Drehbuchautorin Elena von Saucken hatte am Anfang ein Bild im Kopf von einem Jungen, der sein Leben satt hat, sich in den Kopf schießt und dann im Hospital aufwacht statt im Himmel. Was dann folgt, ist keine Depri-Story, sondern eine feine Komödie mit Witz, Melancholie und schwarzem Humor. Der dünne und total unsportliche 16Jährige muss sich mit dem Namen Mike Tyson herumschlagen und Mitschülern, die ihn ständig aufziehen, und obendrein mit der permanent nörgelnden Mutter. Dumm, dass der Suizid nicht klappt. Dagegen gibt es eine „gute Nachricht“: Die Ärzte entdecken einen walnussgroßen Tumor in seinem Kopf. Wenn er sich nicht operieren lässt, ist er bald mausetot. Die Vorfreude auf den Tod, macht ihn mutig und erfindungsreich. Den Jungs, die ihn hänseln, haut er hart auf die Nase, vom Unterricht suspendiert, schaut er sich Särge an und klaut Holzlatten, um sich selbst eine Kiste zu basteln, macht Probeliegen auf dem Friedhof. Und dann weckt die bezaubernde Miranda ganz unbekannte Gefühle in ihm. Plötzlich scheint das Leben schön, auch wenn das unerbittliche Schicksal zum Schlag ausholt.

      Florian Cossens (legte 2010 mit Elena von Saucken sein Kinodebüt „Das Lied in mir“ vor) lakonische Komödie ist anrührend, amüsant und romantisch, erinnert an die Stärken der US-Indies. Vielleicht liegt das auch etwas an der Sprache, denn gedreht wurde in englisch mit dem fantastischen junge Kanadier Alex Ozerov in der Hauptrolle. Da die Handlung „in the middle of nowhere“ spielen sollte, entschied sich Cossen für die Wälder des kanadischen Nordens, wo er die fiktive kleine Holzfällerstadt Faintville ansiedelt und lässt allein durch die Unerreichbarkeit des Ortes die Isolation eines Jugendlichen spüren, der in die Welt hinaus möchte, aber nicht kann. Es sind die kleinen, aber ausgereiften Ideen und Szenen, die gefallen, sowie die bis in die Nebenrollen bestens besetzten Figuren. Wenn der Vater, den er nie gesehen hat (Lola-Abräumer Sebastian Schipper) nach der von Mike in die Zeitung gesetzten Traueranzeige auftaucht und eine Annäherung und „Männerfreundschaft“ beginnt, wenn der Heranwachsende im mütterlichen Friseurladen zärtlich Mirandas Haarwäsche übernimmt, wenn er einem seltsamen Hobby frönt, nämlich Bleistiftzeichnungen anfertigt und tote Fliegen drauf klebt. Der Protagonist will zu Beginn sterben und wird am Ende zum Held des eigenen Lebens. Wenn sich die Wolken über ihm von Hell zu Hello formen, ist er angekommen. mk.
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