In den USA hat „Nur noch ein einziges Mal“ bereits für mächtig Furore an den Kinokassen gesorgt. Für Deutschland wird Ähnliches erwartet – trotz der Diskussion um den Film.
Inzwischen können auch hiesige Kino-Fans das neue Drama „Nur noch ein einziges Mal“ mit Blake Lively auf der großen Leinwand sehen; ob sich das lohnt, verrät euch unsere kino.de-Kritik. In den USA startete der Film bereits eine Woche vorher und lieferte sich da über das Wochenende ein spannendes Duell an den Kinokassen mit „Deadpool & Wolverine“, in dem Livelys Ehemann Ryan Reynolds die Hauptrolle innehat. Auch an seinem dritten Wochenende konnte sich der Marvel-Film mit Einnahmen von 53,8 Millionen US-Dollar auf Platz 1 behaupten, doch „Nur noch ein einziges Mal“ folgte direkt darauf mit 50 Millionen US-Dollar (via Box Office Mojo).
Doch nicht nur wegen des Erfolgs ist das Drama aktuell in aller Munde. Denn derzeit wird angeregt diskutiert, ob die Marketingkampagne für „Nur noch ein einziges Mal“ der Thematik des Films sowie der gleichnamigen Buchvorlage von Colleen Hoover (hier auf Amazon erhältlich) gerecht wird. Schließlich wird die von Blake Lively gespielte Lily Bloom im Film zum Opfer häuslicher Gewalt, was immerhin der Trailer nicht verheimlicht:
Ihr seid von häuslicher Gewalt betroffen und sucht Hilfe sowie Unterstützung? Das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen erreicht ihr unter der Nummer 08000-116016. Auf der Webseite könnt ihr den Sofort-Chat in Anspruch nehmen oder euch online beraten lassen. Das Opfer-Telefon des Vereins Weisser Ring erreicht ihr anonym, kostenfrei und täglich zwischen 7-22 Uhr unter dieser Nummer: 116 006.
Einige Promo-Aktionen zum Film wollen jedoch so gar nicht zu dieser ernsten Materie passen. Das Poster erweckt beispielsweise mehr den Anschein, man habe es hier mit einem lockeren Liebesfilm, vielleicht sogar einer romantischen Komödie zu tun. Auch ein viral gegangenes Interview, in dem Ryan Reynolds den männlichen Co-Star seiner Frau interviewt und unter anderem dessen Gesäß kommentiert, passt nicht so wirklich zum Ton der Handlung.
Ebenfalls viral ging Blake Livelys Werbung für den Film („Schnappt eure Freund*innen, tragt euer Blümchenkleid“), allerdings nicht unbedingt auf die gewünschte Art. Bei TikTok etablierte sich darauf aufbauend der Trend, andere Filme mit emotional belastenden Themen verharmlosend zu bewerben:
So reagieren Blake Lively und Justin Baldoni
Die Kontroverse ging an den „Nur noch ein einziges Mal“-Verantwortlichen offenbar nicht vorbei. Wie Vulture berichtet, haben sowohl Blake Lively als auch ihr Co-Star und der Regisseur des Films Justin Baldoni durch unterschiedliche Aktionen anscheinend darauf reagiert. So veröffentlichte Lively zwei Instagram-Stories, in denen sie unter anderem schrieb:
„Vielen Dank an alle, die gekommen sind, um zu zeigen, dass die Menschen Filme über Frauen sehen WOLLEN und die Vielfalt, die wir darstellen.“
Zudem teilte sie eine Statistik über häusliche Gewalt und eine Hotline für deren Opfer.
Baldonis Produktionsfirma Wayfarer Studios ging derweil eine Partnerschaft mit der No More Foundation ein, die sich gegen häusliche und sexuelle Gewalt einsetzt. In einem Statement äußerte sich Baldoni dazu wie folgt:
„Wir haben uns mit No More zusammengetan, weil wir sicherstellen wollen, dass die Projekte der Wayfarer Studios, insbesondere diejenigen, die häusliche und sexuelle Gewalt und Missbrauch thematisieren, mit der Absicht gemacht werden, die Zuschauer*innen, die sich selbst in ihrer aktuellen Situation auf dem Bildschirm sehen, aufzuklären, zu unterstützen und letztendlich Ressourcen bereitzustellen.“
Dass das ausreicht, um die Kontroverse zu beruhigen, darf bezweifelt werden. Interessant wird auch zu sehen sein, inwieweit sich manche Kinogänger*innen nach der Sichtung irritiert zeigen, weil sie eventuell mit einem anderen Film gerechnet haben. Zudem stellt sich die Frage, ob das dem Erfolg von „Nur noch ein einziges Mal“ letztlich schaden wird. Angesichts der ersten Einspielergebnisse dürfte man jedenfalls sicherlich bemüht sein, „Nur noch ein einziges Mal 2“ folgen zu lassen.
Neben „Nur noch ein einziges Mal“ sorgten natürlich auch einige andere Filme in diesem Jahr für Gesprächsstoff. Ob ihr sie nur an einem Bild erkennt, verrät euch unser Quiz:
