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„Nur noch ein einziges Mal“: Eine mitreißende Adaption des Colleen-Hoover-Romans – mit einem Manko

„Nur noch ein einziges Mal“: Eine mitreißende Adaption des Colleen-Hoover-Romans – mit einem Manko
© Sony Pictures Entertainment Deutschland

Seit 2016 zieht Colleen Hoovers Roman „Nur noch ein einziges Mal“ zahlreiche Leser*innen in den Bann. Anfang 2023 wurde dann die Verfilmung ihres Bestsellers angekündigt – morgen läuft der Film in den Kinos. Doch lohnt sich ein Besuch wirklich?

Endlich ist es so weit – „Nur noch ein einziges Mal“ (im Englischen „It Ends With Us“) läuft in den deutschen Kinos an. Ab dem 15. August dürfen sich die Fans des Bestseller-Romans von Colleen Hoover, um den in den vergangenen Jahren ein regelrechter TikTok- beziehungsweise BookTok-Hype entstanden ist, die Verfilmung nun auf der großen Leinwand ansehen – und das dank Justin Baldoni („Jane The Virgin“). Der Schauspieler sicherte sich nicht nur die Filmrechte für den Roman, sondern übernahm auch die Rolle des Regisseurs und verkörperte im Film zudem Ryle Kincaid. In die Rolle der Lily Bloom schlüpfte Blake Lively, Altas Corrigan wird von Brandon Sklenar gespielt.

Bereits vor dem Kinostart sorgte die Verfilmung für jede Menge Diskussionen: Wird diese dem Hype auf Social Media gerecht? Vor allem die Wahl der Schauspielenden kam zu Beginn nicht bei allen gut an, aber auch das Thema des Buches gilt es gut umzusetzen, schließlich ist dieses keine leichte Kost. Bereits in jungen Jahren wurde Lily Bloom mit häuslicher Gewalt konfrontiert: Sie musste immer wieder mit ansehen, wie ihr Vater gegenüber ihrer Mutter handgreiflich wurde. Dass diese dennoch bei ihm geblieben ist, war für Lily unverständlich. Doch wie würde sie in so einer Situation reagieren? Genau das muss sie als Erwachsene herausfinden, denn auch Lily gerät an einen Mann, der seine Emotionen nicht unter Kontrolle hat.

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Einen ersten Eindruck von „Nur noch ein einziges Mal“ verschafft euch der Trailer:

Celina: „Nur noch ein einziges Mal“ ist eindringlich und emotional aufwühlend

Da mich Colleen Hoovers Roman „Nur noch ein einziges Mal“ beziehungsweise „It Ends With Us“ sehr berührt hat, war ich sehr gespannt, ob die Verfilmung den hohen Erwartungen gerecht werden kann. Schließlich ist die Thematik rund um häusliche Gewalt schwierig zu verarbeiten und schon der Buchvorlage fällt es stellenweise schwer, nicht zu sehr ins Romantische abzudriften. Passenderweise kürzt die Adaption viele Szenen aus Lily und Ryles Kennenlern- und Datingphase, die beim im Vergleich zum Buch begrenzteren Raum des Films von der eigentlichen Bedeutung ablenken würde. Zwar gehen dabei teilweise auch emotionale Rückblicke aus der Vergangenheit von Lily und Atlas verloren, nuancierte Darstellungen – besonders hervorzuheben ist die schauspielerische Leistung von Isabela Ferrer, die die junge Lily verkörpert und Blake Livelys Mimik nahezu perfekt spiegelt – füllen jedoch entsprechende Lücken gekonnt.

Trotz Veränderungen ist der Kinofilm im Kern nah am Original und eine würdige und mitreißende Adaption, die auch Buchfans ansprechen wird. „Nur noch ein einziges Mal“ ist vielleicht nicht ganz so tiefgreifend wie der Roman, der nicht zuletzt auch durch die Anmerkung am Ende des Buches von Colleen Hoover persönlich eine sehr emotionale Einordnung der Thematik bietet, wirkt dafür jedoch erwachsener und (etwas) realistischer. Nicht zuletzt vielleicht auch, weil die Protagonist*innen im Film älter sind als in der Buchvorlage, eine Änderung, die laut Colleen Hoover aus gutem Grund vorgenommen wurde (via E-Online). Genau wie im Buch muss man jedoch über kleinere Logiklücken hinwegsehen können, um richtig in die Geschichte einzutauchen – Zeit und Geld spielen buchstäblich keine Rolle, obwohl sowohl Lily als auch Atlas selbstständige Unternehmen aufgebaut haben.

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Anders, als es das Marketing vermuten lässt, ist „Nur noch ein einziges Mal“ im Kern keine Romanze, sondern ein Drama über Gewaltspiralen und die Kraft, aus toxischen Mustern auszubrechen. Wer ein klassisches romantisches Drama erwartet, wird von der Handlung vermutlich ziemlich überrascht oder sogar enttäuscht werden. Das Wiedersehen mit Lilys Jugendliebe Atlas (gespielt von Alex Neustaedter in Rückblenden und Brandon Sklenar in der Gegenwart) und das tragische Schicksal, das die beiden einst verband, spielen zwar eine wichtige Rolle, treten aber gegenüber der dramatischen Handlung besonders im zweiten Teil der Geschichte in den Hintergrund – wer über Lily und Atlas und einer möglichen gemeinsamen Zukunft erfahren möchte, wird im zweiten Roman namens “Nur noch einmal und für immer“ (Original: “It starts with us“) fündig:

It starts with us – Nur noch einmal und für immer: Roman

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Um die Tragweite der Geschichte wirklich zu erfassen, muss viel zwischen den Zeilen (und vorher oder im Anschluss bestenfalls auch das Buch) gelesen werden. Genau wie an die meisten Colleen-Hoover-Bücher sollte man mit dem richtigen Blickwinkel rangehen (trotz entsprechender Genre-Einordnungen sind diese bei genauerer Betrachtung meiner Meinung nach nur selten als Romanzen einzuordnen), um die eigentliche Botschaft dahinter zu verstehen.

Für mich ist “Nur noch ein einziges Mal“ ein sehenswerter Film über ein wichtiges Thema, das viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ob Colleen Hoovers Roman und diese Verfilmung die richtige Form der Auseinandersetzung mit häuslicher Gewalt ist, muss am Ende natürlich jede(r) für sich selbst entscheiden. Meiner Meinung nach ist der Film einen Kinobesuch wert, bestenfalls in Verbindung mit der Romanlektüre.

Nur noch ein einziges Mal: Roman | Die deutsche Ausgabe des Bestsellers ›It Ends With Us‹

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Sara: „Nur noch ein einziges Mal“ schickt einen auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle

Der Hype um „Nur noch ein einziges Mal“ ist lange Zeit an mir vorbei gegangen, dennoch habe auch ich mir vor meinem Kinobesuch das Buch zur Hand genommen und war direkt von der romantischen und zugleich auch überaus tragischen Geschichte rund um Lily Bloom gefesselt. Schnell kam da natürlich die Frage auf, wie solch schwieriges Thema wie häusliche Gewalt gut in einem Film umgesetzt werden kann. Und auch die Diskussionen über die Wahl der Schauspielenden sorgte für eine gewisse Neugier. Meine Skepsis war jedoch ziemlich schnell verflogen, denn Justin Baldoni hat es tatsächlich geschafft, das Thema häusliche Gewalt und das, was es mit den Betroffenen macht, verständlich auf die Leinwand zu bringen, und zugleich in den richtigen Momenten für ein wenig Hoffnung und auch Romantik zu sorgen. Somit durchlebt man beim Schauen des Films eine regelrechte Achterbahnfahrt der Gefühle: Freude, Liebe, Sehnsucht, Trauer, Angst oder auch Hass – auf all diese Emotionen muss man sich gefasst machen.

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Im Großen und Ganzen empfinde ich die Verfilmung von Colleen Hoovers Roman daher als ziemlich gelungen. Dennoch muss man sich darauf einstellen, dass viele Momente aus dem Buch nicht im Film zu sehen sind. So wurden unter anderem die Rückblenden in Lilys Vergangenheit verkürzt gezeigt und auch die Datingphase von Lily und Ryle bekommen wir nur in komprimierter und teils auch leicht abgeänderter Form zu sehen. Auch wenn ich mir persönlich die ein oder andere Szene im Film gewünscht hätte, muss ich zugeben, dass es sich jedoch größtenteils um notwendige Änderungen handelt. Schließlich ist es aus Zeitgründen kaum möglich, jede im Buch beschriebene Szene filmisch darzustellen. Zudem kommen die Änderungen auch der Thematik zugute. Denn so schön und romantisch die Kennenlernphase von Lily und Ryle auch gewesen sein mag (meiner Meinung nach hat er bei ihrem ersten Aufeinandertreffen schon ganz schön auffällig die rote Flagge geschwungen – vor allem im Buch), ist es natürlich wichtig, den Fokus richtig zu setzen, das heißt auf die häusliche Gewalt.

Und da wären wir auch schon bei einem Thema, welches mir leider Magenbeschwerden beschert. Wie bereits erwähnt, finde ich, dass Justin Baldoni der Thematik durchaus gerecht geworden ist und diese gut, aber nicht zu explizit (eine Triggerwarnung sollte es dennoch für Menschen geben, die bereits persönliche Erfahrungen mit dem Thema gemacht haben) umgesetzt hat. Doch das Marketing für den Film hat leider einen ganz anderen Fokus. Wer das Buch nicht kennt, könnte beim Sehen der Werbung und auch der zahlreichen Interviews von Blake Lively davon ausgehen, dass es sich um eine gewöhnliche Romanze handelt. Immer wieder wird über die Outfits von Lily Bloom gesprochen oder auch der zu Beginn ach so tollen Lovestory von ihr und Ryle beziehungsweise ihrer eigentlich wahren Liebe Atlas. Natürlich sind diese auch Teil der Geschichte, dennoch sollte auch die häusliche Gewalt in der Promo zum Film nicht außen vor gelassen werden. Anders als in der Werbung dargestellt ist dieser eben nichts, was man einfach mal so anschaut, wenn man einen schönen/romantischen Abend mit Freund*innen oder seinem/r Partner*in verbringen möchte – er ist aufgrund seiner Thematik harte Kost. Und das sollte meiner Meinung nach auch offen kommuniziert werden.

„Nur noch ein einziges Mal“ ist so viel mehr als nur eine romantische Liebesgeschichte. Er zeigt auf, mit welchen Gefühlen und auch Fragen sich Menschen in einer toxischen Beziehung, in der es auch zu Gewalt kommt, auseinandersetzen müssen. Er macht verständlich, was Außenstehende oftmals nicht begreifen können: Wenn man einen Menschen wirklich liebt und auch seine guten Seiten kennt, dann ist es eben nicht so einfach, diesen aufzugeben und zu verlassen. Gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass, wenn man all seinen Mut zusammennimmt, man es jedoch aus diesem Teufelskreis herausschaffen kann. Doch all das ist natürlich nur greifbar, wenn man mit dem entsprechenden Mindset ins Kino geht. Wer sich also lediglich eine belanglose Romanze erhofft, wird enttäuscht.

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Alles in allem finde ich „Nur noch ein einziges Mal“ auf jeden Fall sehenswert, sofern man bereit ist, sich wirklich auf den Film und seine Thematik einzulassen.

Weniger dramatisch, dafür sehr viel romantischer geht es in den Filmen aus unserem Quiz zu. Könnt ihr diese anhand der Küsse erraten?

Filmquiz für Romantiker: Erkennt ihr nur anhand der Kuss-Szene den Film?

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